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Kräftiger Gegenwind aus Meschede für Windkraft auf Hellefelder Höhe

Land­rat Dr. Karl Schnei­der. (Foto: Hochsauerlandkreis)

Sundern/HSK. Einen Tag, bevor der Sun­derner Rat über die Kon­zen­tra­ti­ons­flä­chen für Wind­kraft­an­la­gen im Stadt­ge­biet abstim­men will, kommt noch­mals hef­ti­ger Gegen­wind aus der Kreis­stadt. „Dem Sau­er­land droht eine Ver­spar­gel­ung der Höhen­zü­ge. Die Bezirks­re­gie­rung Arns­berg hat die Hel­le­fel­der Höhe als Prä­ze­denz­fall für die gesam­te Regi­on frei­ge­ge­ben“, ver­kün­det Land­rat Dr. Karl Schnei­der laut­stark und fügt hin­zu, dass er die gewünsch­te (und erfor­der­li­che) Befrei­ung vom Land­schafts­schutz für die Hel­le­fel­der Höhe nur auf eine aus­drück­li­che Wei­sung der Bezirks­re­gie­rung umset­zen werde.

„Landschaftsbild wird sich massiv verändern“

Noch am Mon­tag hat­te sich der Sun­derner SUI-Aus­schuss mit sie­ben zu fünf Stim­men für Wind­kraft­kon­zen­tra­ti­ons­zo­nen auf der Hel­le­fel­der Höhe (Mit­te und Ost) und in den Süd­li­chen Wald­flä­chen (Süd) aus­ge­spro­chen. Stadt­pla­ner Lars Ohlig hat­te den Poli­ti­kern mit­ge­teilt, dass der Dis­sens mit dem Kreis in Sachen Land­schafts­schutz noch nicht aus­ge­räumt sei, dass er in die­sem Punkt aber die Bezirks­re­gie­rung als Geneh­mi­gungs­be­hör­de auf der Sei­te der Stadt wis­se und zuver­sicht­lich sei, dass ein Plan mit die­sen Flä­chen geneh­migt wer­de. So hat sich die Bezirks­re­gie­rung inzwi­schen in einem Schrei­ben an den Kreis für die Befrei­ung von den Schutz­fest­set­zun­gen des Land­schafts­pla­nes in Sun­dern aus. Ein Schrei­ben aus Arns­berg, über das der Land­rat jetzt sein „Unver­ständ­nis“ aus­ge­drückt hat „Mit die­ser Ent­schei­dung dro­hen mög­li­cher­wei­se auch die Homert, der Rot­haar­kamm und die Höhen­zü­ge des Arns­ber­ger Wal­des ver­spar­gelt zu wer­den. Das Land­schafts­bild des Sau­er­lan­des wird sich dann mas­siv ver­än­dern“, so der Landrat.

Große Mehrheit im Kreistag gegen Sunderner Flächen

Schnei­der erin­nert dar­an, dass der Kreis­tag in sei­ner Sit­zung am 28. Okto­ber 2016 mit gro­ßer Mehr­heit den Antrag der Stadt Sun­dern abge­lehnt hat, die Flä­chen „Hel­le­fel­der Höhe Mit­te“, „Hel­le­fel­der Höhe Ost“ und „Süd­li­che Wald­flä­chen Süd“ von den Schutz­ge­biets­fest­set­zun­gen des Land­schafts­pla­nes zu befrei­en. Die Bezirks­re­gie­rung beru­fe sich nun auf die Zif­fer 8.2.2.5 des Wind­ener­gie­er­las­ses des Lan­des NRW. Die­se Zif­fer lege fest, dass bei der Errich­tung von Wind­ener­gie­an­la­gen in der Regel von einem über­wie­gen­den öffent­li­chen Inter­es­se aus­zu­ge­hen sei und eine Befrei­ung erteilt wer­den könne.

Kreis hat andere Rechtsauffassung

„Hier“, so Land­rat Dr. Schnei­der, „haben Kreis­tag und Kreis­ver­wal­tung eine ande­re Rechts­auf­fas­sung und hal­ten den Wind­ener­gie­er­lass in die­sem Punkt für rechts­wid­rig.“ Die­se Rechts­auf­fas­sung habe der Kreis dem Minis­te­ri­um für Kli­ma­schutz, Umwelt, Land­wirt­schaft, Natur- und Ver­brau­cher­schutz bereits vor einem Jahr in einem Schrei­ben mit­ge­teilt und dage­gen remons­triert. Er for­de­re wei­ter­hin eine Ein­zel­fall­ent­schei­dung hin­sicht­lich des Land­schafts­bil­des: „Eine Abwä­gung per Erlass ist nicht sach­ge­recht und führt zu Fehl­ein­schät­zun­gen“, so Schnei­der. Der Hoch­sauer­land­kreis sehe sich als Trä­ger der Land­schafts­pla­nung beein­träch­tigt und wer­de noch­mals Gesprä­che mit dem Minis­te­ri­um und der Bezirks­re­gie­rung füh­ren. Ohne eine aus­drück­li­che Wei­sung der Bezirks­re­gie­rung wer­de Land­rat Dr. Schnei­der die Befrei­ung nicht umsetzen.

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