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Kontroverse Vorstellungen beim Familienbild

Podi­ums­dis­kus­si­on bei der Frau­en-Uni­on: v.l. Sascha Walen­ta (Walen­ta GmbH) Dr. Elke Drep­per-Cra­mer (Mode­ra­to­rin), Nico­la Berkhoff (Vamv), Anne Dei­mel (VBE), Gise­la Wilms (Frau­en Uni­on), Dr. Anet­te Bun­se (CDU Bot­trop), Johan­nes Hux­ol (Tri­lux) (Foto: Paul Senske)

Arns­berg. Die Podi­ums­dis­kus­si­on zum The­ma Fami­lie und Beruf, zu der die Frau­en Uni­on der CDU Arns­berg ein­ge­la­den hat­te, brach­te sehr unter­schied­li­che Bedürf­nis­se und Per­spek­ti­ven zu Tage.
Nico­la Berkhoff, die den Ver­band der Allein­er­zie­hen­den ver­trat, mach­te deut­lich, dass vie­le Müt­ter und Väter dar­auf ange­wie­sen sei­en, ihre Kin­der rund um die Uhr betreu­en las­sen zu kön­nen. „Eine allein­er­zie­hen­de Mut­ter, die eine nied­rig qua­li­fi­zier­te Arbeit ver­rich­tet, kann aus finan­zi­el­len Grün­den gar nicht anders, als ganz­tags zu arbei­ten. Oft­mals haben die­se Per­so­nen zudem einen Job, der im Schicht­be­trieb läuft.“
Dem hielt Johan­nes Hux­ol, Vor­stands­mit­glied bei Tri­lux, ent­ge­gen, dass in sei­ner Fir­ma Rück­sicht auf jun­ge Eltern genom­men wer­de. „Wir unter­stüt­zen aus­drück­lich jun­ge Fami­li­en, indem wir fle­xi­ble Arbeits­zei­ten und Home­of­fice anbie­ten. Bei uns herrscht die Auf­fas­sung, dass eine Auf­ga­be erle­digt wer­den muss und nicht, dass der Arbeit­neh­mer acht Stun­den im Büro sitzt. Wich­tig ist das Resul­tat, nicht der Zeit­auf­wand. Der Archi­tekt Sascha Walen­ta unter­strich, dass Unter­neh­mer in der heu­ti­gen Zeit sehr fle­xi­bel auf die Wün­sche der Arbeit­neh­mer reagie­ren müss­ten, damit sie qua­li­fi­zier­te Fach­ar­bei­ter hal­ten könn­ten. Er und sei­ne Mit­ar­bei­ter wären stän­dig auf der Suche nach Lösun­gen, die es jun­gen Eltern ermög­lich­ten, Fami­lie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.
Eine ande­re Mei­nung ver­trat Anet­te Bun­se. Das ehe­ma­li­ge Mit­glied des Düs­sel­dor­fer Land­ta­ges beton­te, dass sehr vie­le Frau­en viel lie­ber zu Hau­se bei den Kin­dern blei­ben möch­ten, statt dem Job nach­zu­ge­hen. „Des­halb muss sich Poli­tik etwas ein­fal­len las­sen, damit die­se Eltern unter­stützt wer­den. Es kann und darf nicht sein, dass Mil­lio­nen in den Aus­bau von Kin­der­ta­ges­stät­ten flie­ßen und die Fami­li­en, die die Erzie­hungs­ar­beit zu Hau­se leis­ten wol­len, leer aus­ge­hen.“ Auf die Fra­ge, wie man ein sol­ches Modell finan­zie­ren kön­ne, mein­te sie: „Wenn sich mehr Eltern dazu ent­schlie­ßen wür­den, ihr Kind zu Hau­se zu betreu­en, lie­ße sich viel Geld bei den Kin­der­ta­ges­stät­ten spa­ren.“ Die­se Hal­tung erhielt spä­ter im Gespräch mit den knapp 50 Zuhö­rern Zustim­mung. „Die Fami­li­en­ar­beit muss wert­ge­schätzt wer­den“, mein­te eine Mut­ter. „Heu­te muss man sich doch dafür schon recht­fer­ti­gen, wenn man nach der Geburt des Kin­des län­ger als ein Jahr zu Hau­se bleibt“, ergänz­te eine ande­re. Aber auch in die­sem Punkt zeig­te sich die Zwie­späl­tig­keit des The­mas. „Vor allem in länd­li­chen Gebie­ten wirst du schief ange­guckt, wenn du nach einem Jahr schon wie­der arbei­test“, erwi­der­te eine Zuhörerin.
Anne Dei­mel, Vor­stands­mit­glied im Ver­band Bil­dung und Erzie­hung in NRW, brach­te einen zusätz­li­chen Aspekt ins Spiel. Ihr Fokus lag auf den Grund­schul­kin­dern, die aus meh­re­ren Grün­den heut­zu­ta­ge viel mehr geför­dert wer­den müss­ten. „Gera­de, wenn Eltern, aus wel­chen Moti­ven auch immer, zu Hau­se nicht mehr die Zeit haben, sich inten­siv um das Kind zu küm­mern, ist es umso wich­ti­ger, dass die Bezie­hungs­ebe­ne im außer­fa­mi­liä­ren Bereich funk­tio­niert. Und des­halb ist es von zen­tra­ler Bedeu­tung, Grund­schu­len und somit Grund­schü­ler zu stär­ken. Das kann nur klap­pen, wenn genü­gend Leh­rer ein­ge­setzt wer­den, die die viel­fäl­ti­gen Cha­rak­te­re erken­nen, dar­auf ein­ge­hen und somit fördern.“
„Die Podi­ums­dis­kus­si­on zeig­te, dass in Bezug auf das Leben und die Gestal­tung der Fami­lie sehr unter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen herr­schen, die gleich­be­rech­tigt neben­ein­an­der ste­hen wol­len“, so Gise­la Wilms, die Vor­sit­zen­de der Frau­en-Uni­on Arns­berg. „Hier ist sowohl die Poli­tik als auch die Wirt­schaft und ins­ge­samt die Gesell­schaft gefragt, die ver­schie­de­nen Model­le zu ermög­li­chen, da sich eine Wer­tung ver­bie­tet. Alle Lebens­for­men haben eine Daseinsberechtigung.“
Die Mode­ra­to­rin Elke Drep­per-Cra­mer stell­te am Schluss die Fra­ge, wo die Teil­neh­mer die Fami­lie in der Zukunft sehen. Die Ant­wor­ten lau­te­ten: Die Fami­lie soll indi­vi­du­el­ler und fle­xi­bler gestal­tet wer­den kön­nen. Sie soll selbst­be­wuss­ter sein, wei­ter­hin als Basis der Gesell­schaft die­nen und kein Armuts­ri­si­ko darstellen.
 
 
 
 
 

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