Sundern. Auf Einladung von Bürgermeister Detlef Lins sind jetzt Vertreter der örtlichen Initiativen gegen den Motorradlärm im Rathaus zu einem Informationsaustausch zusammengekommen. „In einem sehr konstruktiven Gespräch wurden Meinungen, Vorschläge und Ideen ausgetauscht, um zukünftig sowohl Motorradfahrern bei der Ausübung ihres Hobbys, insbesondere aber den Anwohnern beim Lärmschutz gerecht zu werden,“ heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Sundern.
18 betroffene Bürger im Rathaus dabei
Bürgermeister Lins berichtete von der durch die Stadt Sundern initiierten und am 1. April geschlossenen Ordnungspartnerschaft der Städte Arnsberg, Meschede, Schmallenberg und Sundern, dem Hochsauerlandkreis und der Polizei. Erste gemeinsame Kontrollen am vergangenen Wochenende haben bereits stattgefunden und Wirkung gezeigt. Michael Wilczynski vom Bundesverband der Motorradfahrer schilderte die Situation aus der Sicht seines Vereins. Er zeigte vollstes Verständnis für die Bedürfnisse der Anwohner und beklagt insbesondere die fünf Prozent der Motorradfahrer, die den Ruf aller Anderen durch Raserei und unzulässige Manipulationen am Fahrzeug schaden. Der Fachdienstleiter des Straßenverkehrsamtes des Hochsauerlandkreises, Norbert Schnoede betonte, dass alle Fahrzeugführer, die sich an die technischen und verkehrlichen Regeln halten, im Sauerland willkommen seien. Alle, die sich nicht daran halten, sollten fern bleiben. Deshalb seien umfangreiche Kontrollen unumgänglich. Die 18 anwesenden betroffenen Sunderner Bürger wurden umfassend über bereits veranlasste verkehrliche Anordnungen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Parkverbote und Beschilderung von geschlossenen Ortschaften aufgeklärt, aber es wurden auch die rechtlichen Grenzen aufgezeigt.
Europaabgeordneter soll eingeschaltet werden
Vorschläge der Anwohner wie temporäre halbseitige Streckensperrungen und „Rollsplit“ auf der Fahrbahn wurden erörtert und rechtlich abgewogen. Angesprochen wurde auch eine mögliche Einführung einer Halterhaftung bei Motorrädern oder die Anbringung von Kfz- Kennzeichen vorne am Motorrad, damit die schwarzen Schafe bei Geschwindigkeitskontrollen zur Rechenschaft gezogen werden können. Um vom Gesetzgeber eine wirksame Möglichkeit der Lärmminimierung durch Fahrzeuglärm zu erhalten, soll dem für Sundern zuständigen Europaabgeordneten Dr. Peter Liese die örtliche Problematik aus Sicht der Ordnungspartnerschaft geschildert werden, damit dieser sich für eine schnelle Umsetzung der EU- Richtlinie einsetzt, die das typenbezogene Anbringen von Auspuffanlagen durchsetzen soll.
Nächstes Treffen im Herbst
Bürgermeister Lins sagte zu, dass alle Hinweise aus dieser Sitzung von den Mitgliedern der Ordnungspartnerschaft beraten und erörtert werden. Um eine Vernetzung der Betroffenen mit der Stadt Sundern sicherzustellen wurden Emailadressen ausgetauscht und zur Evaluierung der ersten Saison mit der Ordnungspartnerschaft ein erneuter Besprechungstermin für den Herbst dieses Jahres vereinbart. Die Vertreter der örtlichen Initiativen begrüßten das vereinbarte Vorgehen ausdrücklich und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich diese Maßnahmen bei den Motorradfahrern herumsprechen werden.
Eine Antwort
Ich hatte Peter Liese aus gleichem Grunde schon vor einiger Zeit angeschrieben, erhielt aber leider bis heute keinerlei Antwort.
Ich dachte, es wäre z.Zt. Wahlkampf, oder sollte Herrn Liese das Thema unwichtig sein?