Arnsberg. Nachdem das Kloster Wedinghausen seit der Säkularisation 1803 im Dornröschenschlaf lag, wurde es in den vergangenen Jahren wieder wachgeküsst. Mit Erfolg – die spektakulären Funde bewegen viele Arnsberger und auch über die Ortsgrenzen hinaus wurde das Interesse an dem alten Gemäuer mit den großen Geheimnissen geweckt. „Um das Kloster und die Funde sichtbar zu erhalten, braucht es unbedingt die gemeinsame Anstrengung aller Arnsberger“, sagen Propst Hubert Böttcher und Bürgermeister Ralf Paul Bittner und laden am Dienstag, 11. Dezember, um 18 Uhr wieder in Propsteikirche ein, um darüber zu informieren, was mittlerweile geschehen ist, Dank zu sagen für die bisher geleistete Unterstützung und den Weg zu einem „digiseum Arnsberg“ aufzuzeigen.
Noch nicht alle Wünsche erfüllt
Die Steinkammer-Warmluftheizung, das mittelalterliche Grab mit gotischen Wandmalereien, der Vorgängerbau der Klausur und eine Vielzahl von Einzelbefunden bezeugen den Rang von Wedinghausen für die Klostergeschichte Mitteleuropas. Vor einigen Monaten wurden bei einer Informationsveranstaltung in der Propsteikirche „Wunschvorstellungen“ formuliert, wie das Gefundene bewahrt und präsentiert werden kann. Nicht für alle Wünsche stehen öffentliche Gelder zur Verfügung. Trotz großer Unterstützung bleibt noch viel zu tun.
Einmalige Chance
„Um die Funde für die Nachwelt zu bewahren, haben wir für eine gemeinsame Anstrengung geworben, weil Kirche und Staat diese große, aber auch einmalige Aufgabe und Chance für Arnsberg nicht allein bewältigen können“, so Böttcher. „Viele Arnsberger sind diesem Aufruf gefolgt und haben ein Petermännchen oder eine Rennente gekauft, haben das Projekt mit Spenden unterstützt und immer wieder großes Interesse an den Befunden im Ostflügel des ehemaligen Klosters Wedinghausen gezeigt. Wir sind noch lange nicht am Ziel, wenngleich das Ende der ersten Etappe in Sicht ist. Nun müssen wesentliche Weichen gestellt werden.“
Zwei einzigartige Funde
Vieles hänge für Arnsberg davon ab, wie und wann über den Förderantrag entschieden wird, der beim Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gestellt wurde. Der neu geschaffene Förderzugang des „Heimat-Zeugnisses“ könnte helfen, die Vision tatsächlich Realität werden zu lassen. Damit könnten Besucher in Arnsberg künftig sehen, was ansonsten nur in den Welterbestätten Brügge, Antwerpen, Maulbronn und Lübeck sicht- und erlebbar ist. An keinem Ort in Mitteleuropa wären jedoch zwei so einzigartige Befunde an einem Ort erlebbar wie im Kloster Wedinghausen.
Spannender Abend
„Nach mehr als einem halben Jahr weiterer Forschungen und Arbeiten am Baudenkmal werden viele vielleicht erwarten, dass jetzt alles klar ist“, so Böttcher. „Einige Fragen konnten tatsächlich bereits beantwortet werden, andere harren noch auf Antworten. Um zu weiteren Erkenntnissen zu kommen, sollen jetzt auch die Grabungsfunde der Kirchengrabung erstmals aufgearbeitet und in die gerade erarbeiteten neuen Aufmaßpläne eingetragen werden.“ All dies soll Gegenstand des „digiseums arnsberg“ werden. „Sie fragen sich, was das ist? Das und vieles mehr würden wir Ihnen gerne erläutern. Lassen Sie sich in Bann ziehen, helfen Sie mit und freuen Sie sich auf einen spannenden Abend mit vielen Informationen!“, so Böttcher.