Kloster Brunnen. Mit dem neuen Brunnen, den der Sunderner Bildhauer und NRW-Staatspreisträger Johannes Dröge geschaffen hat, bekommt Kloster Brunnen eine zusätzliche Attraktion. Am Sonntag, 16. Juni 2019 wird der neue Brunnen nach dem Hochamt zum traditionellen Antoniusfest eingeweiht. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr. Er findet üblicherweise bei gutem Wetter draußen statt und wird von den Parforcehornbläsern Homert aus Eslohe und Umgebung unter Leitung von Markus Schönfelder musikalisch mitgestaltet. Nach der kirchlichen Einweihung des Brunnens sorgt die Schützenbruderschaft St. Antonius von Padua Kloster Brunnen e. V. für das leibliche Wohl der Gäste. Jeder ist zum Mitfeiern eingeladen.
Schon im 17. Jahrhundert „Heilbrunnen“
Allein am Namen „Kloster Brunnen“ merkt man, dass der Brunnen eine große Bedeutung für das ehemalige Kloster hatte. Wie kam es zu diesem Namen? In den Karten des 17. und 18. Jahrhunderts taucht die Bezeichnung „fons medicinalis“, also „Heilbrunnen“ auf. „Fons“ bedeutet sowohl „Quelle“ als auch „Brunnen“. Der Sage nach soll ein Hirte durch das Benetzen seiner Augen mit dem Wasser aus der Quelle seine volle Sehkraft zurückerhalten haben. Daraufhin entstand eine Sommerfrische mit Badebetrieb. Betreiber war ein Zusammenschluss der erbberechtigten Bauern von Bönkhausen, Brenschede, Endorf und Recklinghausen. 1705 kam der Einsiedler Johannes Fölling aus Werl zur geistlichen Betreuung der Badegäste, 1721 wurde ein Badehaus gebaut.
Ein Kloster am Brunnen
Wie kam nun das Kloster nach Kloster Brunnen? Fölling und die Badegäste mussten jeden Sonntag nach Stockum zum Gottesdienst. Da das Bad an der äußersten Grenze der alten kurkölnischen Pfarrei Stockum lag, war es ein weiter Weg bis dahin, der zu Fuß bewältigt werden musste. So entstand die Idee eines Klosters am Brunnen mit der Möglichkeit einer Heiligen Messe vor Ort. Fölling aktivierte seine guten Beziehungen zum Kapuzinerorden. Die Leitung der Kapuziner in Köln beschloss die Gründung eines Klosters am Heilbrunnen und gab ihm den Namen „conventus ad fontem brenschedensem“, also „Kloster am Brenscheder Brunnen“. 1722 rückten die ersten Kapuziner an, die Kirche wurde 1748 eingeweiht. Im Zuge der Säkularisation, der Aufhebung geistlicher Hoheits- und Eigentumsrechte, wurde das Kloster 1802 durch die Hessen-Darmstädtische Besatzungsmacht auf den Aussterbeetat gesetzt, es durften keine neuen Klosterbrüder mehr aufgenommen werden. 1834 schließlich wurde das Kloster durch preußische Kabinettsordre endgültig geschlossen.
Brunnen geriet in Vergessenheit
Wie ist es zum neuen Brunnen gekommen? Heute ist Kloster Brunnen eine Pfarrvikarie ohne eigene Vermögensverwaltung. Die Kirche und ein Teil des Klostergebäudes gehören zum Pastoralen Raum Sundern; der größte Teil des ehemaligen Klosters gehört der Stadt Sundern. Er wird durch die Katholische Junge Gemeinde des Erzbistums Paderborn als Tagungs- und Ferienhaus genutzt. Der Brunnen war in Vergessenheit geraten. Es entstand der Wunsch, den namensgebenden Brunnen wieder zu errichten. Der Freundeskreis Kloster Brunnen e. V. ergriff die Initiative, den Brunnen schuf der Bildhauer NRW-Staatspreisträger Johannes Dröge aus Sundern. Die Errichtung und die Gestaltung der Außenanlagen erfolgte durch die Firma Klute aus Stockum. Aus Eigenmitteln des Freundeskreises und aus Spenden wurden der Brunnen und die Anlage finanziert. Der Brunnen ist aus weißem Kalkstein und befindet sich gegenüber vom Kircheneingang, er wird durch eine Quelle aus dem Berg gespeist.
(Quelle: Pressemitteilung Freundeskreis Kloster Brunnen)