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Klinikum verbaut Millionen und rotiert Abteilungen

Auf dem Areal der abgerissenen "Weißen Villa" soll am Standort Johanneshospital in Neheim ein Neubau mit der zentralen Notaufnahme des Klinikums entstehen. (Foto: oe)
Auf dem Are­al der abge­ris­se­nen „Wei­ßen Vil­la“ soll am Stand­ort Johan­nes­hos­pi­tal in Neheim ein Neu­bau mit der zen­tra­len Not­auf­nah­me des Kli­ni­kums ent­ste­hen. (Foto: oe)

Arns­berg. Drei Jah­re nach der Fusi­on der drei Arns­ber­ger Kran­ken­häu­ser zum Kli­ni­kum sind wich­ti­ge und lang­erwar­te­te Ent­schei­dun­gen gefal­len. Das Kli­ni­kum wird einen mitt­le­ren zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­trag in die Hand neh­men, um sich am Stand­ort Neheim zu erwei­tern und um durch Zen­trums­bil­dung und wei­te­re Spe­zia­li­sie­rung alle drei Stand­or­te zu Häu­sern mit Fach­kli­nik­cha­rak­ter wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Mit der auf min­des­tens zwei bis drei Jah­re ange­setz­ten Umbau­pha­se sol­len Wachs­tums­hemm­nis­se aus­ge­räumt und der Erfolgs­kurs fort­ge­setzt wer­den. Die drei Kli­ni­kum-Stand­or­te sind damit auf 10 bis 20 Jah­re gesichert.

Nach Feinplanung und Prüfungen kommen 2015 die Bagger

2014.11.28.Arnsberg.Logo (1)„Der Bag­ger kommt mor­gen noch nicht, das ist noch nicht unser Sta­tus,“ sag­te Wer­ner Kem­per, Spre­cher der Kli­ni­kum-Geschäfts­füh­rung, bei einer Pres­se­kon­fe­renz am Frei­tag.  „Wir haben den Auf­trag, jetzt in die Fein­pla­nung zu gehen und die Finan­zie­rung sowie alle bau- und kran­ken­haus­recht­li­chen Fra­gen abzu­klä­ren. Damit fan­gen wir am Mon­tag an.“ Mög­lichst früh im Jahr 2015 soll aber der Bau eines neu­en Trakts am Johan­nes­hos­pi­tal in Neheim begin­nen. Nach Fer­tig­stel­lung des Neu­baus soll die Rocha­de der Abtei­lun­gen begin­nen, wobei es an allen drei Stand­or­ten zu wei­te­ren, aber klei­ne­ren An- und Umbau­ten kom­men wird.

Komplett-Neubau finanziell nicht darstellbar

Ins­ge­samt, so der Kli­ni­kum-Auf­sichts­rats­chef Hubert Clo­er, habe man in den letz­ten andert­halb Jah­ren  zwölf voll­stän­di­ge Kon­zep­te ent­wi­ckelt und durch­ge­rech­net und sich am Mon­tag schließ­lich für die Vari­an­te 3.2 ent­schie­den. Unter den Sze­na­ri­en waren auch die Auf­ga­be ein­zel­ner Stand­or­te oder auch ein völ­li­ger Neu­bau an zen­tra­ler Stel­le. Aber das sei in der heu­ti­gen Situa­ti­on finan­zi­ell alles nicht dar­stell­bar, so Clo­er. Der Kos­ten­rah­men, in dem man sich bewe­ge, lie­ge „im zwei­ten Drit­tel des zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reichs“, sag­te Kem­per. Also zwi­schen 33 und 67 Mil­lio­nen Euro.  „Das ist auch das äußers­te, was wir uns zumu­ten kön­nen,“ sag­te Clo­er, denn das Geld müs­se aus Eigen­mit­teln auf­ge­bracht wer­den. Ein kom­plet­ter Neu­bau etwa wür­de die­se Kos­ten min­des­tens um den Fak­tor 5 ver­teu­ern, so Kemper.

Versorgungslücke bei Notfall- und Intensivpatienten wird geschlossen

Wird mit 48 zusätzlichen Betten aufgewertet: das Marienhospital in Arnsberg. (Foto: Klinikum)
Wird mit 48 zusätz­li­chen Bet­ten auf­ge­wer­tet: das Mari­en­hos­pi­tal in Arns­berg. (Foto: Klinikum)

Das Kli­ni­kum Arns­berg sei, dass kön­ne man nach drei Jah­ren fest­stel­len, ein abso­lu­tes Erfolgs­mo­dell, sag­te Kem­per. Die Leis­tungs­ent­wick­lung sei sehr, sehr gut und noch bes­ser als erwar­tet. Der Weg der Zukunfts­si­che­rung durch Spe­zia­li­sie­rung und Zen­tren­bil­dung habe sich als rich­tig her­aus­ge­stellt. Mit Ver­än­de­run­gen in bis­her schon elf Abtei­lun­gen, mit neu­em Per­so­nal und neu­en medi­zi­ni­schen Gerä­ten sei­en die Pati­en­ten­zah­len deut­lich nach oben gegan­gen und die Aus­las­tung sei von 67 auf 82 Pro­zent gestie­gen. Um die Kon­kur­renz- und Leis­tungs­fä­hig­keit des Kli­ni­kums noch wei­ter zu stei­gern, sei­en jetzt bau­li­che Ver­än­de­run­gen zwin­gend. Mit die­sen Ver­än­de­run­gen will das Kli­ni­kum nun auch kon­se­quent medi­zi­ni­sche Ver­sor­gungs­lü­cken ange­hen. Und eine wesent­li­che Lücke hat es in der Not­fall- und Inten­siv­me­di­zin aus­ge­macht. Eine Stu­die habe im HSK 45 Pro­zent zu wenig Inten­siv­bet­ten aus­ge­macht und das Kli­ni­kum habe im letz­ten Jahr in über 100 Fäl­len Not­fall­pa­ti­en­ten in ande­re Häu­ser schi­cken müs­sen, weil die Kapa­zi­tä­ten aus­ge­schöpft waren, berich­tet Kem­per. Die­ser Bereich soll zusam­men mit einer neu­en zen­tra­len Not­auf­nah­me im Neu­bau am St. Johan­nes-Hos­pi­tal in Neheim ent­ste­hen. „Natür­lich“, so Kem­per, „behal­ten auch die Häu­ser in Hüs­ten und Arns­berg ihre Not­auf­nah­me, aber die pri­mä­re und zen­tra­le Not­auf­nah­me wird künf­tig in Neheim sein.“

Auf Areal der „Weißen Villa“ entsteht Neubau mit über 5000 Quadratmeter

Das Johanneshospital in Neheim, hier noch mit der inzwischen abgerissenen Weißen Villa vorne rechts. (Foto: Klinikum)
Das Johan­nes­hos­pi­tal in Neheim, hier noch mit der inzwi­schen abge­ris­se­nen Wei­ßen Vil­la rechts zwi­schen den Bäu­men. (Foto: Klinikum)

Der Neu­bau in Neheim mit über 5000 Qua­drat­me­ter Nutz­flä­che soll auf dem Are­al der bereits abge­ris­se­nen „Wei­ßen Vil­la“ erfol­gen. Die Häu­ser an der Lan­gen Wen­de, die im Besitz der Kli­nik-Stif­tung sind, sol­len weit­ge­hend erhal­ten blei­ben. Es müs­se nur Platz für eine Durch­fahrt geschaf­fen wer­den, erläu­tert Hubert Clo­er. Die Lie­gend­an­fahrt sol­le künf­tig über die Stra­ße Spring­ufer erfol­gen und die Abfahrt über die Lan­ge Wen­de. Nach der Fer­tig­stel­lung des Neu­baus wird die Rocha­de der Abtei­lun­gen begin­nen, wobei es im Nehei­mer Alt­bau die größ­ten Ver­än­de­run­gen geben wird. Erheb­lich auf­ge­wer­tet, so Kem­per, wer­de der Stand­ort Mari­en­hos­pi­tal in Arns­berg. Dort wer­de es künf­tig 216 Bet­ten geben, 48 mehr als bis­her. Das Johan­nes­hos­pi­tal wird künf­tig 280 Bet­ten vor­hal­ten, das Karo­li­nen­hos­pi­tal in Hüs­ten 232.  Auch die Hotel­kom­po­nen­te wer­de über­all opti­miert, sag­te Kem­per. So wer­de es in allen Kli­ni­ken genü­gend Wahl­leis­tungs­bet­ten geben und die gesam­te Situa­ti­on wer­de aufgelockert.

Drei Standorte mit klaren Profilen

Und so sieht das neue Kon­zept zur Bil­dung von Stand­ort­pro­fi­len inkl. Kopp­lung der Not­fall- und Inten­siv­me­di­zin aus:

  • Am Hüs­te­ner Stand­ort Karo­li­nen-Hos­pi­tal sol­len die Kli­ni­ken Allgemein‑, Vis­ze­ral- & Mini­mal­in­va­si­ve Chir­ur­gie (mit zer­ti­fi­zier­tem Darm­zen­trum), Gynä­ko­lo­gie (mit zer­ti­fi­zier­tem Brust­zen­trum) sowie Inne­re Medi­zin mit Schwer­punkt Gas­tro­en­te­ro­lo­gie (Magen- & Darm­er­kran­kun­gen) bestehen blei­ben. Die Kli­ni­ken für Uro­lo­gie, Häma­to­lo­ge und Onko­lo­gie (Krank­hei­ten des Blu­tes & der blut­bil­den­den Orga­ne) sowie Schmerz-/Pal­lia­tiv­me­di­zin sol­len künf­tig nach Hüs­ten ver­la­gert wer­den und gemein­sam mit den erst­ge­nann­ten unter dem Dach des Onkologisch/Chirurgischen Zen­trums koope­rie­ren. Das Peri­na­tal­zen­trum mit Geburts­hil­fe sowie der Kli­nik für Kin­der- und Jugend­me­di­zin (Päd­ia­trie) ver­bleibt wie bis­her in Hüsten.
  • Am Nehei­mer Stand­ort St. Johan­nes-Hos­pi­tal sol­len künf­tig Kli­ni­ken, die pri­mär Not­fäl­le behan­deln, an einem zen­tra­len inten­siv- und not­fall­me­di­zi­ni­schen Stand­ort kon­zen­triert wer­den. So sol­len als Traumatologisches/Chirurgisches Zen­trum die Kli­ni­ken für All­ge­mein- & Unfall­chir­ur­gie, Ortho­pä­die sowie der Kom­pe­tenz­schwer­punkt Neu­ro­chir­ur­gie nach Neheim wech­seln. Die Kli­nik für Neu­ro­lo­gie (inkl. Schlag­an­fall­spe­zi­al­sta­ti­on) ver­bleibt wie bis­her am Stand­ort. Die Schlag­an­fall­spe­zi­al­sta­ti­on kann dadurch an die Inten­siv­me­di­zin ange­bun­den wer­den. Eben­falls in Neheim soll es künf­tig das Kar­dio-Vas­ku­lä­re Zen­trum (Herz- & Gefäß­er­kran­kun­gen) geben. Die Kli­ni­ken Gefäß­chir­ur­gie, Kar­dio­lo­gie (Herz- Kreis­lauf­erkran­kun­gen) und Angio­lo­gie (Gefäß­er­kran­kun­gen) wer­den dazu von Hüs­ten nach Neheim verlegt.
  • Am Arns­ber­ger Stand­ort Mari­en­hos­pi­tal sol­len künf­tig die Kli­ni­ken Ger­ia­trie mit Tages­kli­nik sowie Psych­ia­trie, Psy­cho­the­ra­pie und Psy­cho­so­ma­tik mit Tages­kli­nik ver­tre­ten sein und dazu von Neheim nach Alt-Arns­berg ver­legt wer­den. Die Kli­nik für Inne­re Medi­zin mit Schwer­punkt Dia­be­to­lo­gie, Rheu­ma­to­lo­gie und Endo­kri­no­lo­gie sowie die Abtei­lung für Infek­ti­ons­me­di­zin ver­blei­ben am Stand­ort. Des Wei­te­ren ist geplant, ein Zen­trum für ambu­lan­te Akut­re­ha am Stand­ort zu integrieren.

Mitarbeiter freuen sich, wenn es los geht

Das Hüstener Karolinenhospital. (Foto: Klinikum Arnsberg)
Das Hüs­te­ner Karo­li­nen­hos­pi­tal. (Foto: Kli­ni­kum Arnsberg)

Geschäfts­füh­rung und Auf­sichts­rat haben das Kon­zept am Frei­tag in zwei Ver­samm­lun­gen auch den Mit­ar­bei­tern vor­ge­legt. „Die Mit­ar­bei­ter fin­den das gut und freu­en sich, wenn es bald los geht,“ sag­te Kers­tin Koch, stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung. Auch Dr. med. Mar­tin Bre­den­diek, der Ärzt­li­che Direk­tor des Kli­ni­kums, begrüßt die Plä­ne, „weil sie in ers­ter Linie der Ver­bes­se­rung der Pati­en­ten­ver­sor­gung die­nen.“ Geschäfts­füh­rer Vol­ker Koch sag­te, er wol­le die Pro­ble­me der anste­hen­den Bau- und Umzugs­pha­se nicht ver­nied­li­chen, aber das sei­en nicht sei­ne größ­ten Sor­gen. Schließ­lich habe das Kli­ni­kum da schon eini­ge Erfah­run­gen und bei der Bewer­tung der ein­zel­nen Sze­na­ri­en auch sehr drauf geach­tet, den lau­fen­den Betrieb nicht selbst lahm zu legen. Das sei ein abso­lu­tes K.O.-Kriterium gewesen.
 

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