Arnsberg. „Viele an Demenz Erkrankte möchten gerne lange zu Hause wohnen bleiben, gleichzeitig brauchen ihre pflegenden Angehörigen Entlastung. Dafür ist es wichtig, verschiedene Hilfen in Anspruch nehmen zu können“, erklären Frank Simolka, Regionaldirektor der AOK NordWest, und Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung vom Klinikum Arnsberg, die am Montag eine Vereinbarung über pflegendindividuelle häusliche Schulungen und Überleitungspflegen unterzeichneten. Auch die Stadt Arnsberg ist mit im Boot. „Ziel ist es“, so Bürgermeister Vogel, „dass die individuellen häuslichen Schulungen in ein breites Angebot an regional verfügbaren Unterstützungsleistungen eingebunden sind, so dass die Versicherten von einem differenzierten und vielfältigen Hilfe-Mix profitieren können.“
Neues Instrument verbessert Koordination der Demenzversorgung
Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen sind oftmals großen körperlichen und seelischen Belastungen ausgesetzt. Zur Erleichterung der Pflegesituation bietet die AOK Nordwest mit der Klinikum Arnsberg GmbH individuelle häusliche Schulungen und Überleitungspflegen an.
Im Rahmen dieser Schulungen vermitteln die Pflegeexperten des Klinikum Arnsberg den Angehörigen vor Ort, also Zuhause bei den Pflegebedürftigen, wichtige Kenntnisse, die zur Verbesserung der Pflege in der häuslichen Umgebung und im Umgang mit den Pflegebedürftigen notwendig und hilfreich sind. Diese Angebote dienen zum Erhalt und zur Wiederherstellung des familiären Gleichgewichts und zur Reduzierung von Belastungssituationen und sollen dazu beitragen, das soziale Engagement im Bereich Pflege zu fördern und zu stärken. Ziel ist es, durch die individuellen häuslichen Schulungen pflegende Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen „passgenau“ anzusprechen und so zur Teilnahme zu motivieren.
„Logbuch Demenz“ entlastet pflegende Angehörige
Darüber hinaus wird mit dem „Logbuch Demenz“ ein praktischer Ordner zur Verfügung gestellt, worin alle Unterlagen und wichtige Daten, Termine, Namen der Kontaktpersonen oder Institutionen, Medikamentenübersicht, Daten zur gesundheitlichen Situation und mehr übersichtlich aufbewahrt werden. Das Logbuch Demenz fungiert als Patientenpass und kann, nicht zuletzt in Krisensituationen, eine unschätzbare Hilfe und Entlastung für pflegende Angehörige sein.
Das Logbuch Demenz hilft dabei Pflege und Betreuung zu erleichtern sowie das Zusammenspiel mit den informellen und formellen Diensten im Gesundheitswesen zu verbessern. Es ermöglicht ein effizientes Schnittstellenmanagement, um den betroffenen Familien zu mehr Selbstständigkeit und Handlungssicherheit zu verhelfen.
Im Logbuch Demenz wird jede Entwicklung im Verlauf der Krankheit dokumentiert. So können alle, die an der Versorgung eines Demenzpatienten beteiligt sind, die Krankheit und Behandlung sehen und verstehen. Auch Arztbriefe, Ausweise, eine Medikamentenübersicht und andere wichtige Dokumente können darin aufbewahrt werden. Im Notfall liefert dieses den Ärzten und Helfern einen schnellen Überblick über den Patienten. So können sie sich noch gezielter um ihn kümmern.