Hüsten/Meschede. „Herz außer Takt: Vorhofflimmern und Gerinnungshemmung“ ist das Thema der diesjährigen Herzwochen der Deutschen Herzstiftung. Über Ursachen und Symptome sowie aktuelle Diagnose- und Therapieverfahren bei Vorhofflimmern informieren die Herzspezialisten am Klinikum Hochsauerland, Dr. med. Dirk Böse am 27. 11. in Hüsten sowie Dr. med. Daniel Gießmann am 22. 11. in Meschede. Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenlos und ohne Anmeldung möglich.
Herz stolpert oder rast
Der erste Anfall kann mit heftigen Schlägen bis in den Hals hinauf, Druckgefühl im Brustkorb, Schwächegefühl und Luftnot bei sonst leichten Tätigkeiten (Treppensteigen) auftreten. Das Herz schlägt dann meistens völlig unregelmäßig und schnell mit einem Puls von bis zu 160 Schlägen pro Minute: Vorhofflimmern ist mit über 1,8 Millionen Betroffenen in Deutschland die häufigste Herzrhythmusstörung und eine der wichtigsten Ursachen für den Schlaganfall. Aber nicht jeder Betroffene weiß von seiner Herzerkrankung. In vielen Fällen bleibt sie unentdeckt. Und mit dem Alter steigt das Risiko steil an, Vorhofflimmern zu bekommen: Bei den über 60-Jährigen liegt die Häufigkeit bei rund 5 %, bei den über 80-Jährigen sogar bei zirka 15 %. „Vorhofflimmern ist eine ernst zu nehmende Herzrhythmusstörung, die unbemerkt und unbehandelt lebensbedrohlich für Herz und Gehirn werden kann, bis hin zu Herzschwäche und Schlaganfall. Das zu verhindern, muss Vorhofflimmern frühzeitig vom Arzt diagnostiziert und konsequent behandelt werden“, warnt die Deutsche Herzstiftung.
Bei diesen Beschwerden unbedingt zum Arzt!
Bei Vorhofflimmern ist das Herz meist völlig außer Takt. Der erste Anfall kann mit heftigen Schlägen bis in den Hals hinauf, Druckgefühl im Brustkorb und einer ungewohnten Luftnot bei leichten Tätigkeiten (Treppensteigen) auftreten. „Betroffene verspüren eine plötzliche Unruhe, wenn das Herz völlig unregelmäßig und schnell schlägt“, weiß Dr. Daniel Gießmann, Chefarzt der Inneren Medizin am Klinikum-Standort St. Walburga-Krankenhaus Meschede. „Bei Herzpatienten, deren angeschlagenes Herz die Rhythmusstörung schlechter verträgt, sind Atemnot, Brustschmerzen und Schwindel besonders häufig. Bei diesen Symptomen sollte man sofort den Arzt aufzusuchen!“ rät Gießmann. Er und seine Kollegen können dann mit einem EKG, Langzeit-EKG oder Ereignis-Rekorder klären, ob das Herzstolpern eine harmlose Unregelmäßigkeit des Herzschlags ist oder ob Vorhofflimmern vorliegt, das zum Schlaganfall führen kann.
Schlaganfall droht
Vorhofflimmern kann Schlaganfall auslösen, der tödlich enden kann Wegen des unregelmäßigen Herzschlags können sich im Herzen in einer Ausbuchtung des Vorhofs Blutgerinnsel bilden. Werden diese ausgeschwemmt und gelangen mit dem Blutstrom in den Kopf, verstopfen sie ein Hirngefäß: Schlaganfall! „Der Schlaganfall ist die größte Gefahr, die vom Vorhofflimmern ausgeht. Ein besonders hohes Risiko haben Alte und herzkranke Patienten“, warnt Dr. Dirk Böse. „Um diese vor Schlaganfall zu schützen, müssen konsequent gerinnungshemmende Medikamente – ‚Blutverdünner‘ – gegeben werden.“
Bewährte Therapieverfahren bei Vorhofflimmern
Denn heute stehen für die Behandlung von Vorhofflimmern viele spezielle Therapien zur Verfügung. Hier hat es in den letzten Jahren große Fortschritte gegeben. Das gilt für die Behandlung mit Medikamenten, nicht-medikamentöse Verfahren, bei denen heute die Katheterablation (Verödung von Herzgewebe, das dem Vorhofflimmern zugrunde liegt) im Vordergrund steht, und operative Verfahren. Wenn etwa bei Patienten trotz der Behandlung mit Rhythmusmedikamenten (Antiarrhythmika) erhebliche Beschwerden wie Atemnot, Herzrasen, Leistungsschwäche fortbestehen, ist eine Katheterablation von Vorhofflimmern sinnvoll.
Informationsabende
Angelehnt an das Motto der diesjährigen Herzwochen, initiiert durch die Deutsche Herzstiftung, informieren dann Herzspezialisten des Klinikums Hochsauerland unter der Leitung von Dr. Dirk Böse, Chefarzt Kardiologie am Karolinen-Hospital, und Dr. Daniel Gießmann, Chefarzt Kardiologie am St. Walburga-Krankenhaus, sowie als Gast Dr. Norbert Albersmeier, Regionalvertreter der deutschen Herzstiftung, umfassend über Ursachen, Symptome, Gefahren und die rechtzeitige Behandlung von Vorhofflimmern. Denn viele Menschen leiden inzwischen an der Volkskrankheit und fragen sich: Wie kann man sich vor Vorhofflimmern und seiner größten Gefahr, dem Schlaganfall, schützen? Wie kommt es dazu und wer ist besonders gefährdet? Welche Therapien helfen? Antworten auf diese und weitere Fragen werden die Herzspezialisten während ihrer kurzweiligen Vorträge sowie anschließend in lockerer Fragerunde am Donnerstag, 22. November ab 19 Uhr im St. Walburga-Krankenhaus sowie Dienstag, den 27. November ab 18 Uhr in der Schützenhalle Hüsten geben. Während der Veranstaltungen besteht die Möglichkeit, sich über die Arbeit der Deutschen Herzstiftung zu informieren. Der Eintritt ist kostenlos.