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Klinikum holt Telemedizin nach Südwestfalen

Dr. med. Martin Bredendiek, Ärztlicher Direktor des Klinikums Arnsberg, zeigt ein Beispiel für Datenübertragung per Videokonferenz. (Foto: oe)
Dr. med. Mar­tin Bre­den­diek, Ärzt­li­cher Direk­tor des Kli­ni­kums Arns­berg, zeigt ein Bei­spiel für Daten­über­tra­gung per Video­kon­fe­renz. (Foto: oe)

Arns­berg. „Tele­me­di­zin hilft Leben ret­ten“, sag­te Wer­ner Kem­per, Spre­cher der Geschäfts­füh­rung des Kli­ni­kums Arns­berg, als er am Frei­tag gemein­sam mit dem Ärzt­li­chen Direk­tor Dr. med. Mar­tin Bre­den­diek und Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel die Neu­ig­keit ver­kün­de­te, dass das Kli­ni­kum Arns­berg sich als ein­zi­ges Haus in ganz Süd- und Ost­west­fa­len am Pilot­pro­jekt „TELnet@NRW“ betei­ligt. „Ein Voll­tref­fer für den Stand­ort Arns­berg“, so der Bürgermeister.

Auswärtige Spezialisten am Patientenbett

2015.09.17.Arnsberg.Logo.KlinikumPer Tele­me­di­zin soll es ab dem kom­men­den Jahr mög­lich sein, bei Ope­ra­ti­ons- und Unfall­pa­ti­en­ten aus­wär­ti­ge Spe­zia­lis­ten – ins­be­son­de­re von der Uni­kli­nik Müns­ter – qua­si ans Bett des Pati­en­ten zu holen. Vor allem in schwie­ri­gen und strit­ti­gen Fäl­len von Infek­tio­nen soll eine Ver­le­gung ver­mie­den und die Dia­gno­se beschleu­nigt wer­den, von mög­li­cher­wei­se meh­re­ren Tagen auf nur noch drei Stun­den. Mit dem Arns­ber­ger Mari­en­hos­pi­tal und dem Hüs­te­ner Karo­li­nen­hos­pi­tal wer­den bei­de Häu­ser des Kli­ni­kums mit Ope­ra­ti­ons­ge­sche­hen und Inten­siv­sta­ti­on am Pro­jekt teilnehmen.

Infektiologie und Intensivmedizin

„Ziel ist es, die Behand­lungs­qua­li­tät ins­be­son­de­re im Bereich Infek­tio­lo­gie und Inten­siv­me­di­zin wei­ter zu stei­gern. Dazu wol­len wir ab Janu­ar 2017 einen sie­ben­stel­li­gen Betrag in Tech­nik und Per­so­nal inves­tie­ren, um ein sek­toren­über­grei­fen­des tele­me­di­zi­ni­schen Netz­werks auf- und aus­zu­bau­en“, so Kem­per wei­ter. „Ins­be­son­de­re bei schwer­kran­ken Pati­en­ten und hoch­kom­ple­xen Krank­heits­ver­läu­fen ist die fach­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit von Spe­zia­lis­ten unter­schied­li­cher Fach­dis­zi­pli­nen ent­schei­dend für die best­mög­li­che Ver­sor­gung“, so Dr. med. Mar­tin Bre­den­diek. „Die ver­schie­de­nen Spe­zia­lis­ten kön­nen aber nicht alle in jedem Haus vor­ge­hal­ten wer­den. Das Netz­werk soll uns hel­fen, zusätz­li­che ärzt­li­che Exper­ti­se schnell und ein­fach ein­bin­den zu kön­nen, bei­spiels­wei­se durch gemein­sa­me tele­me­di­zi­nisch unter­stütz­te Visi­ten oder Fall­kon­fe­ren­zen. Der ver­bes­ser­te Infor­ma­ti­ons­aus­tausch ermög­licht zudem schnel­ler von­ein­an­der zu ler­nen und Behand­lungs­stra­te­gien gemein­sam zu optimieren.“

Videokonferenzen und Real-Time-Datenaustausch

In der Pra­xis kann das dann so aus­se­hen, dass mobi­le Ein­hei­ten aus Com­pu­tern, Bild­schir­men und HD-Kame­ras bis an das Kran­ken­bett gefah­ren wer­den kön­nen. Über die­se Ein­hei­ten kön­nen auch Rönt­gen­bil­der und ande­re Befun­de und Infor­ma­tio­nen des Pati­en­ten aus­ge­tauscht wer­den. Ver­bun­den sein wer­den sie über schnel­le und hoch gesi­cher­te Daten­lei­tun­gen. Die erfor­der­li­che Tech­nik gibt es am Kli­ni­kum Arns­berg in vie­len Berei­chen bereits. Auf­bau­end auf die­se vor­han­de­nen Grund­la­gen gilt es nun ein Netz­werk zwi­schen den medi­zi­ni­schen Fach­rich­tun­gen der Pro­jekt­part­ner zu span­nen und gemein­sa­me Behand­lungs­pfa­de und Pro­zes­se zu etablieren.

Vogel: Digitaler Standort profitiert

„Der Aus­bau der Tele­ma­tik stellt einen wich­ti­gen Bei­trag zur Siche­rung der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung in der Regi­on dar und stärkt den digi­ta­len Stand­ort Arns­berg“, betont Bür­ger­meis­ter Vogel. Auf den Daten­schutz wer­de gro­ßer Wert gelegt, so Kem­per. So wür­den die Pati­en­ten kei­nes­wegs dau­er­haft kame­ra­über­wacht und auch für eine siche­re Daten­über­tra­gung wer­de gesorgt. Die Pati­en­ten wür­den im Rah­men der jetzt schon übli­chen Daten­schutz­ver­ein­ba­rung bei der Auf­nah­me infor­miert und müss­ten zustimmen.

Millionen vom Bund

Am Auf­bau des neu­en tele­me­di­zi­ni­schen Netz­werks „TELnet@NRW“ neh­men aktu­ell 19 Kran­ken­häu­ser teil, dar­un­ter die Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken Aachen und Müns­ter sowie das Kli­ni­kum Arns­berg. Das Pro­jekt wird mit rund 20 Mil­lio­nen Euro über drei Jah­re geför­dert. Das Geld kommt aus dem Inno­va­ti­ons­fonds des Bun­des, der zur Hälf­te von den gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen und zur Hälf­te aus Mit­teln des Gesund­heits­fonds finan­ziert wird, wobei das Kli­ni­kum Arns­berg sei­nen Anteil mit Eigen­mit­teln auf­sto­cken will. Ins­ge­samt soll nach der drei­jäh­ri­gen Pro­jekt­pha­se in den 19 Kran­ken­häu­sern die Behand­lung von ins­ge­samt rund 50.000 Pati­en­ten aus­ge­wer­tet wer­den. Kem­per und Bre­den­diek sind sicher: „Der Pati­ent gewinnt, das Sys­tem gewinnt, unser Haus gewinnt und auch die Uni­kli­nik in Münster.“

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