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Klinikum Hochsauerland unterstützt Ukraine-Hilfe erneut mit Hilfsgütern

Wol­len die Hil­fen fort­set­zen (v.l.n.r.): Lena Göss­ling, Göss­ling Spe­di­ti­on, Dr. med. Ivan­na Aky­men­ko, Lei­ten­de Ober­ärz­tin der Geburts­hil­fe im Kli­ni­kum Hoch­sauer­land, Regi­ne Her­gert, Ver­ein Sau­er­land-Hil­fe, Mar­kus Bie­ker, Geschäfts­füh­rer der Geschäfts­lei­tung der Kli­ni­kum Hoch­sauer­land Infra­struk­tur GmbH. (Foto: Dilek Stadtler)

Arns­berg. Gemein­sam mit dem neu gegrün­de­ten Ver­ein „Sau­er­land-Hil­fe“ (ehe­mals „Ukrai­ne-Hil­fe Arns­berg“) hat das Kli­ni­kum Hoch­sauer­land die Men­schen in der Ukrai­ne erneut mit einer umfas­sen­den Lie­fe­rung medi­zi­ni­scher Hilfs­gü­ter unterstützt.

Bereits am ver­gan­ge­nen Sonn­tag­abend hat sich ein ukrai­ni­scher Fah­rer mit einem Sat­tel­zug voll­ge­packt mit Hilfs­ma­te­ri­al auf den Weg nach Tscher­ni­hiw, einer Groß­stadt ca. 250 km nörd­lich von Kiew gemacht. „Die Infra­struk­tur von Tscher­ni­hiw ist zu 70 Pro­zent zer­stört. Auch die Kran­ken­häu­ser sind stark betrof­fen. Trotz­dem wer­den hier Tag und Nacht Pati­en­ten – teils mit scho­ckie­ren­den Ver­let­zun­gen – so gut es geht ver­sorgt. Die Zahl der Pati­en­ten hat sich zuletzt ver­zehn­facht“, sagt Dr. med. Ivan­na Aky­men­ko, Lei­ten­de Ober­ärz­tin der Geburts­hil­fe im Kli­ni­kum Hoch­sauer­land. Die Medi­zi­ne­rin, die in der Ukrai­ne gebo­ren ist und ihre Fach­arzt­aus­bil­dung in Kran­ken­häu­sern in Tscher­ni­hiw absol­viert hat, kennt die Situa­ti­on vor Ort durch direk­te Kon­tak­te zu Fami­lie, Freun­den, ehe­ma­li­gen Kol­le­gen in den Kran­ken­häu­sern sowie der Stadt­ver­wal­tung gut. Seit Kriegs­be­ginn enga­giert sie sich gemein­sam mit ihrem Mann, der eben­falls Arzt ist und aus der Ukrai­ne stammt, für die Men­schen ihres Heimatlandes.

Klinikum schnürt Hilfspaket

„Wir begrü­ßen und unter­stüt­zen das Enga­ge­ment von Frau Dr. Aky­men­ko für die Men­schen in der Ukrai­ne und wol­len einen Bei­trag beim Wie­der­auf­bau der Kran­ken­haus­ver­sor­gung in Tscher­ni­hiw leis­ten. Dazu haben wir ein wei­te­res Hilfs­pa­ket geschnürt“, sag­te Wer­ner Kem­per, Spre­cher der Geschäfts­füh­rung des Kli­ni­kum Hoch­sauer­land. Das Hilfs­pa­ket des Kli­ni­kums umfasst u.a. 16 voll­funk­ti­ons­fä­hi­ge Beatmungs­ge­rä­te einschl. Zube­hör, Ver­brauchs­ma­te­ri­al, 10 mecha­ni­sche Pfle­ge­bet­ten sowie OP-Materialien.

Koor­di­niert durch die Kli­ni­kum Hoch­sauer­land Infra­struk­tur GmbH schlos­sen sich wei­te­re Part­ner an. So steu­er­ten die Fach­kli­nik Horn­hei­de aus Müns­ter und das Katho­li­sche Karl-Leiss­ner-Kli­ni­kum aus Kle­ve jeweils 15 mecha­ni­sche Pfle­ge­bet­ten bei. Des Wei­te­ren stell­ten die Fir­ma Getinge, Ras­tatt, einen neu­en mobi­len OP-Tisch und die Fir­ma Asa­nus, Neu­hau­sen ob Eck, zwei kom­plet­te Sät­ze mit unfall­chir­ur­gi­schen Instru­men­ten zur Ver­fü­gung. Die Kos­ten für den Trans­port wur­den durch eine pri­va­te Initia­ti­ve über­nom­men. Wer­ner Kem­per dan­ke den Part­nern für ihre Unter­stüt­zung: „Ihre Spen­den hel­fen Men­schen­le­ben zu retten“.

Dr. med. Ivan­na Aky­men­ko, Lei­ten­de Ober­ärz­tin der Geburts­hil­fe im Kli­ni­kum Hoch­sauer­land (l.) sowie Fird­aus Bou­lakhrif, Mit­glied der
Geschäfts­lei­tung der Kli­ni­kum
Hoch­sauer­land Infra­struk­tur GmbH, vor einem Teil der gespen­de­ten medi­zi­ni­schen
Hilfs­gü­ter. (Foto: Kli­ni­kum Hochsauerland)

Klinikum Hochsauerland Infrastruktur GmbH koordiniert vielfältige humanitäre Hilfe des Klinikum Hochsauerland federführend

Seit Beginn des rus­si­schen Angriffs­krie­ges hat das Kli­ni­kum Hoch­sauer­land ver­schie­de­ne huma­ni­tä­re Hilfs­in­itia­ti­ven gestar­tet. Die­se Hilfs­ak­ti­vi­tä­ten koor­di­niert die Kli­ni­kum Hoch­sauer­land Infra­struk­tur GmbH feder­füh­rend. „Wir haben zwei Tage nach dem Beginn des Ukrai­ne­krie­ges ent­schie­den: wir wol­len das tun, was wir kön­nen, um zu hel­fen.“, erläu­tert Mar­kus Bie­ker, Geschäfts­füh­rer der Kli­ni­kum Hoch­sauer­land Infra­struk­tur GmbH. Auf die Auf­be­rei­tung und Zur­ver­fü­gung­stel­lung der zwei leer­ste­hen­den Schwes­tern­wohn­hei­me im Mari­en­hos­pi­tal in Arns­berg folg­te die Zur­ver­fü­gung­stel­lung eines Wohn­heims am St. Wal­bur­ga-Kran­ken­haus in Mesche­de. Ins­ge­samt stellt das Kli­ni­kum Hoch­sauer­land hier­durch Unter­künf­te für bis zu 312 Geflüch­te­te zur Ver­fü­gung. Neben der Bereit­stel­lung von Wohn­raum ver­sorgt das Kli­ni­kum die Bewoh­ner auch mit Lebens­mit­teln bezie­hungs­wei­se täg­li­chen Mahl­zei­ten, über­nimmt die Rei­ni­gung von Gemein­schafts­flä­chen und stellt bei Erst­be­zug not­wen­di­ge Hygie­ne­ar­ti­kel bereit. Zusätz­lich dazu wur­den bereits zuvor zwei Hilfs­trans­por­te der Ukrai­ne Hil­fe Arns­berg mit medi­zi­ni­schen Sach­spen­den unter­stützt. Bie­ker schätzt den Wert der Sach­spen­den ins­ge­samt auf eine Sum­me im sechs­stel­li­gen Betrag.

Versorgung ukrainischer Patientinnen und Patienten in Arnsberg und Meschede

Die Ver­ant­wor­tung des Kli­ni­kums gilt auch den Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, die in der Ukrai­ne auf­grund des Krie­ges nicht mehr behan­delt wer­den kön­nen. An den Stand­or­ten des Kli­ni­kums in Arns­berg und Mesche­de wur­den seit Beginn des Krie­ges bereits meh­re­re ukrai­ni­sche Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ver­sorgt. Zudem haben Kräf­te des Kli­ni­kums bereits den Trans­port ukrai­ni­scher Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten von der ukrai­nisch-pol­ni­schen Gren­ze zu Ein­rich­tun­gen des Kli­ni­kums über­nom­men. Ein wei­te­rer Aus­bau der Behand­lungs­mög­lich­kei­ten und die Über­nah­me wei­te­rer Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten sind vor­ge­se­hen bzw. befin­den sich bereits in Abstimmung.

Dr. med. Ivanna Akymenko – 1. Vorsitzende des Vereins Sauerland-Hilfe

Die Hilfs­in­itia­ti­ve „Ukrai­ne Hil­fe Arns­berg“ hat sich direkt zu Beginn des Krie­ges u.a. auf Initia­ti­ve von Dr. med. Ivan­na Aky­men­ko, for­miert, und sam­melt seit­dem Sach- und Geld­spen­den mit dem Ziel, Hilfs­gü­ter direkt in die Ukrai­ne zu trans­por­tie­ren. Zur Lage­rung und Sor­tie­rung der Spen­den stellt die Spe­di­ti­on Göss­ling einen Teil ihrer Lager­hal­le in Arns­berg-Nie­der­ei­mer kos­ten­frei zur Ver­fü­gung. Mit dem aktu­el­len Hilfs­trans­port konn­ten mitt­ler­wei­le ins­ge­samt 7 LKWs mit Sach­spen­den – neben Lebens­mit­teln und Hygie­ne­ar­ti­keln größ­ten­teils medi­zi­ni­sches Mate­ri­al – in die Ukrai­ne gelie­fert wer­den. Mit dem Ziel lang­fris­tig huma­ni­tä­re Hil­fe, vor­erst mit dem Haupt­au­gen­merk auf die Ukrai­ne, nach Ver­bes­se­rung der dor­ti­gen Lage aber auch in ande­ren Regio­nen zu leis­ten, hat die Initia­ti­ve vor kur­zem den gemein­nüt­zi­gen, ein­ge­tra­ge­nen Ver­ein „Sau­er­land-Hil­fe“, mit Dr. med. Ivan­na Aky­men­ko im Vor­sitz, gegrün­det. Durch Grün­dung des Ver­eins ist auch die Aus­stel­lung von Spen­den­quit­tun­gen in Zukunft pro­blem­los und unkom­pli­ziert mög­lich. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Initia­ti­ve gibt auf der Home­page https://ukraine-hilfe-arnsberg.de/.

 

 

 

 

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