Neheim/Kreis. Im Klinikum Hochsauerland Standort St. Johannes-Hospital in Neheim stehen die Weichen auf Zukunft. Ein neues Team, eine neue hochmoderne Angiographie-Anlage, effiziente Diagnostik sowie kathertergestützte Behandlungsmethoden: Die Klinik für Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie hat sich neu aufgestellt. Das teilt das Klinikum Hochsauerland in einer Presseinformation mit.
Neuer Chefarzt ist Experte für interventionelle Therapien.
Dr. med. Alexander Ranft hat Anfang Juni 2020 seine Arbeit als neuer Chefarzt der Klinik für Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, im Klinikum Hochsauerland am Standort St. Johannes-Hospital aufgenommen. In den letzten fünf Jahren war der 45-jährige Facharzt für Radiologie und Neuroradiologie als Chefarzt der Radiologie und Neuroradiologie im Gemeinschaftskrankenhaus Witten Herdecke im Einsatz, wo er u.a. ein Zentrum für Neuromedizin sowie ein Referenzzentrum für Neuroradiologie etabliert hat. Dr. Ranft verfügt u.a. über besondere Expertise in der interventionellen Therapie von Schlaganfällen sowie von Gefäßaussackungen im Gehirn (sog. zerebrale Aneurysmatherapien). Auch in der Bildgebung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems bringt Dr. Ranft eine hohe Expertise mit.
Erweiterung der Schlaganfalltherapie
Die Akutversorgung nach einem ischämischen Schlaganfall sieht Dr. Ranft in der Neheimer Stroke Unit, der Schlaganfallspezialstation des Klinikums Hochsauerland, bereits hervorragend aufgestellt. „Die Kollegen der Klinik für Neurologie leisten hier ausgezeichnete Arbeit“, so Dr. Ranft und ergänzt: „Mein Ziel ist es, das Versorgungsspektrum für Schlaganfall-Patienten der Region künftig gemeinsam mit den Kollegen um die akute interventionelle Schlaganfallversorgung, die sogenannte mechanische Thrombektomie, zu erweitern“.
Interventionelle Schlaganfallversorgung
Dr. Ranft schätzt, dass ca. 15 Prozent der Patienten unter besonders schweren ischämischen Schlaganfällen leiden, bei denen die Blutgerinnsel zu groß für eine alleinige medikamentöse Therapie sind. Diese müssen dann mechanisch entfernt werden, so Dr. Ranft. Dem Patienten wird dazu über die Leiste ein Mikrokatheter in die betroffene Arterie im Gehirn geführt und das Blutgerinnsel mit einem Stent herausgezogen. Für diesen Eingriff mussten die Patienten bisher verlegt werden. Der minimalinvasive Eingriff soll in Kürze im Anbau am Klinikum Hochsauerland Standort St. Johannes-Hospital in Neheim möglich sein.
Breites Diagnostik und Behandlungsspektrum der Klinik
Dr. Ranft machte deutlich, dass das Versorgungsspektrum der Klinik für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie weit über die Schlaganfallversorgung hinausgehe. Als weitere wesentlichen Bestandteile der Neuroradiologie benannte er u.a. das minimalinvasive Verschließen von Gefäßaussackungen im Gehirn, sogenannter zerebraler Aneurysmen, allgemeine onkologische Interventionen bei gefäßreichen Tumoren sowie die minimalinvasive Behandlung von Gefäßverengungen im Kopf- und Halsbereich.
Neues Leitungsteam
Zum erfolgreichen Ausbau der Klinik für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie hat Dr. Ranft Verstärkung mitgebracht. Gemeinsam mit Dr. Ranft starten Dr. Reichardt und Dr. Holland. Dr. med. Benjamin Reichardt (41) ist erfahrener Facharzt für Radiologie und wird nun leitender Oberarzt der Klinik für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie. Dritter Facharzt im Leitungsteam ist Oberarzt Dr. Tim Holland (42), der vom Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Prof. Uhlenbrock und Partner in Dortmund nach Neheim wechselt. Zum 1. Juli, wird das Team von Dr. Ranft zudem noch durch Oberarzt Dr. Robert Smaczny (37) erweitert.
Klinikanbau und hochmoderne Technik
Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Hochsauerland machte deutlich, dass in den Ausbau der Klinik für Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie zuletzt im mehreren Schritten massiv investiert wurde. Als Beispiele nannte Kemper die Anschaffung des neuen 320-Zeilen-CT-Gerätes (Kosten 700.000 Euro), die Errichtung eines Erweiterungsbaus für zusätzliche Untersuchungs- und Behandlungsräume am Standort St. Johannes Hospital (ca. 1 Mio. Euro) sowie die Anschaffung einer modernen Zweiebenen- Angiographie Anlage (ca. 1 Mio. Euro, die es ermöglicht, Hirngefäße für die gezielte und sichere Behandlung dreidimensional darzustellen.
„Wir freuen uns, dass wir nun mit Dr. Ranft, Dr. Reichardt, Dr Holland und Dr. Smaczny vier interventionell erfahrene Radiologen für unser Haus gewinnen konnten und den Patienten aus unserem großen Einzugsgebiet künftig ein erweitertes Leistungsspektrum in der Interventionellen Radiologie und Neuroradiologie anbieten können“, sagte Werner Kemper.
(Text und Fotos: Klinikum Hochsauerland)