Arnsberg. Die gezielte Schwerpunktbildung gehört zur Strategie des Klinikums Arnsberg, das sich über stark steigende Patientenzahlen freut. Dr. med. Martin Bredendiek, Ärztlicher Direktor des Klinikums: „Ein wichtiger Faktor für die positive Entwicklung ist sicherlich auch die Tatsache, dass wir in den letzten drei Jahren die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten insbesondere in den medizinischen Schwerpunktzentren für Herz-/Kreislauf- & Gefäßerkrankungen, Kinder & Geburt, Onkologische Erkrankungen, Komplexerkrankungen des Alters sowie Spezielle Chirurgie sukzessive ausgebaut und erweitert haben. In der operativen Versorgung haben dabei
insbesondere die minimalinvasiven Techniken eine besondere Bedeutung erlangt. Wir sind mittlerweile sehr breit aufgestellt. Im Klinikum Arnsberg können heute über 80 Prozent aller im HSK auftretenden Erkrankungen behandelt werden, für weitere Behandlungsfelder bestehen Kooperationen mit Maximalversorgern.“
Neue Geräte, neue Angebote, neue Station
Auch im Jahr 2014 wurde in den Ausbau der medizinischen Versorgungsmöglichkeiten investiert. Klinikum-Sprecher Richard Bornkeßel zählt auf:
- Neuanschaffung einer hochmodernen digitalen Substraktionsangiographieanlage (DSA). Die zusätzliche Anlage dient vornehmlich der Diagnostik und minimalinvasiven Behandlung von Gefäßerkrankungen und ermöglicht zusätzliche Behandlungskapazitäten, verbesserte Bildqualität, höhere Geschwindigkeit und schonendere Patientenbehandlung dank reduzierter Strahlendosis.
- Inbetriebnahme einer neuen Station (Station 4a) mit 14 Betten, um die Versorgungskapazitäten insbesondere der Klinik für Gefäßchirurgie sowie des Departments für Angiologie auszuweiten.
- Die Neuanschaffung eines Lasersystems zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung komplettiert das bestehende Versorgungsspektrum der Klinik für Urologie.
- Einrichtung der neuen Versorgungsangebote Kinderwunschambulanz und Kinderchirurgie in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Münster. Schwerpunkt der Zusammenarbeit in der Kinderchirurgie bilden dabei Fehlbildungen. Mit betroffenen Eltern können bei Bedarf bereits während der Schwangerschaft interdisziplinäre Gespräche über diagnostizierte angeborene Erkrankungen geführt und deren Bedeutung sowie Behandlungsmöglichkeiten nach der Geburt aufgezeigt und ggf. organisiert werden. Gegebenenfalls erforderliche stationäre operative kinderchirurgische Eingriffe werden künftig in der Klinik für Kinder- und Neugeborenenchirurgie am Universitätsklinikum Münster durchgeführt. Die jeweiligen Behandlungstermine werden durch die Ansprechpartner im Klinikum Arnsberg koordiniert und organisiert.
Patienten auch aus Saudi Arabien und Osteuropa
„Unsere Zentren erfahren inzwischen bereits weit über die Grenzen von Arnsberg hinaus Zuspruch von Patienten. Unser Schwerpunktzentrum für Herz-/Kreislauf- & Gefäßerkrankungen und insbesondere das Department für Angiologie sogar international aus Saudi Arabien und Osteuropa. Auch die ärztlichen Kollegen wissen die Arbeit, die in unseren Zentren geleistet wird, zu schätzen. So fungiert beispielsweise die Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie, die ja bereits im Vorjahr als eines von bundesweit 15 Referenzzentren für minimalinvasive Chirurgie anerkannt und zertifiziert wurde, als Aus- und Weiterbildungspartner für angehende Chirurgen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz, das Department für Angiologie gar als Weiterbildungspartner führender Gefäßkliniken in China, deren Spezialisten extra nach Arnsberg reisen, um hier modernste endovaskuläre Therapietechniken zu erlernen,“ berichtete Dr. Bredendiek weiter.
Behandlungsqualität und Patientensicherheit im Blick
„Um Qualität der Behandlung sowie die Patientensicherheit bestmöglich zu gewährleisten und zu verbessern bestehen eine Vielzahl an Initiativen und Maßnahmen, die in 2014 nochmals verstärkt wurden“, so Volker Koch, Geschäftsführer des Klinikums, der fogendes aufzählt:
- Seit 2014 beschäftigt das Klinikum Arnsberg als eines von wenigen Häusern im HSK einen eigenen hauptamtlichen Krankenhaushygieniker, der eine Abteilung für Krankenhaushygiene mit fünfköpfigem Team leitet und zusätzlich durch ein externes Hygieneinstitut unterstützt wird. Die Aufgaben der Krankenhaushygiene sind dabei u.a. Hygiene- und Desinfektionspläne zu erstellen, die Einhaltung der Hygienevorgaben kontinuierlich und systematisch zu überwachen sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich zu beraten und zu schulen. Für die vielfältigen Initiativen und Anstrengungen zum Schutz der Patientinnen und Patienten vor multiresistenten Keimen hat das Klinikum Arnsberg Mitte 2014 das MRSA-Qualitätssiegel des internationalen Projektes „EurSafety Health-Net“ sowie jüngst die entsprechende Anerkennung der Krankenkassen erhalten.
- Auch die Arzneimittelsicherheit der Krankenhausapotheke im Klinikum Arnsberg wurde 2014 erfolgreich rezertifiziert.
- Zur Sicherung der Behandlungsqualität werden die Arbeitsabläufe und Behandlungsergebnisse unserer Zentren regelmäßig durch interne sowie ggf. externe Audits überprüft. Zuletzt wurde im Jahr 2014 das Darmkrebszentrum Arnsberg erfolgreich rezertifiziert und somit erneut als Zertifiziertes Darmkrebszentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft ausgezeichnet, die Rezertifizierung des Brustzentrums erfolgte bereits im Vorjahr.