rnsberg. Die Klinikum Arnsberg GmbH und das Universitätsklinikum Münster bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus. Prof. Dr. med. Norbert Roeder, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Münster (UKM), sowie Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Arnsberg (KA) haben am Freitag Kooperationsverträge für die neuen medizinischen Versorgungsbereiche Kinderchirurgie und Kinderwunschambulanz unterzeichnet.
Neue Versorgungsangebote bieten Betroffenen neue Möglichkeiten
„Wir haben weitere Versorgungslücken in der Region geschlossen,“ sagte Werner Kemper. “ Zusammen mit unserem Partner UKM können wir künftig Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch wie auch Kindern, die einer operativen Versorgung bedürfen, die erforderliche Diagnostik und qualitätsgesicherte Therapie anbieten.“
Dr. med. Martin Rey, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Klinikum Arnsberg, sagte: „In der Klinik für Kinder und Jugendheilkunde werden wir ab sofort eine kinderchirurgische Sprechstunde anbieten. Ein Kinderchirurg des UKM wird dazu einmal pro Woche bei uns vor Ort sein, betroffene Kinder untersuchen und prüfen, ob eine Operation erforderlich ist. Ist dies der Fall, können die meisten Eingriffe von den Kinderchirurgen des UKM gemeinsam mit den Kollegen aus dem Team von Dr. med. Jörg Sauer, Chefarzt der Klinik für Allgemein‑, Viszeral‑, & Minimal-Invasive-Chirurgie, KA, im Karolinen-Hospital durchgeführt werden.“
Spezialisierte Kinderchirurgen und vertrautes Umfeld des Kindes kommen zusammen
„Wir bieten vor Ort die Basiskinderchirurgie an“, ergänzte Dr. Volker Müller, Chefarzt der Abteilung für Kinder- und Neugeborenenchirurgie des UKM, der mit seinem Team ab sofort immer mittwochs am KA tätig ist. Operiert werden vor Ort künftig Hodenhochstände, Leistenbrüche und Vorhautverengunge sowie kleinere angeborene Fehlbildungen, wie Halsfisteln und ‑zysten. Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM, stellt klar: „Chirurgische Eingriffe bei Kindern bringen zwei Herausforderungen mit sich: Wenn ein Kind operiert wird, gehört es zwingend in die Hände eines spezialisierten Kinderchirurgen. Zudem ist bei der Behandlung von Kindern die Nähe zu den Eltern und zur Familie, zu einem vertrauten Umfeld sehr wichtig. Mit der Kooperation mit dem Klinikum Arnsberg bringen wir diese beiden wichtigen Aspekte zusammen und schaffen durch verbesserte medizinische Behandlungsmöglichkeiten vor Ort einen echten Mehrwert.“
Kinderwunschambulanz erspart viele kostspielige Fahrten – 70 Prozent Erfolgsaussicht
Dr. med. Norbert Peters, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde & Geburtshilfe, KA, verwies auf die Möglichkeiten im Rahmen der neuen Kinderwunschambulanz: „Die Fortpflanzungsmedizin hat in den letzten Jahren rasante Fortschritte gemacht. Die Erfolgsaussichten, einem sterilen Paar zu ihrem Wunschkind zu verhelfen, liegen bei 70 Prozent. Allerdings ist die Behandlung in vielen Fällen aufwendig und wird in wenigen spezialisierten Zentren durchgeführt, so dass auf die Betroffenen wegen der zahlreichen erforderlichen Untersuchungen lange und häufige Anfahrtswege zukommen. Daher schätzen wir uns sehr glücklich, dieses hochspezialisierte Angebot in Kooperation mit dem Kinderwunschzentrum des UKM unter Leitung von Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Schüring künftig auch hier in Arnsberg anbieten und den betroffenen Paaren aus dem Hochsauerlandkreis so viele Fahrten ersparen zu können.“ Dazu wurden die diagnostischen und therapeutischen Schritte zwischen den Beteiligten in Arnsberg und Münster eng abgestimmt und vereinheitlicht. Die Leistungen werden, zum Teil nach Antrag, von den Kassen erstattet. Erforderlich ist lediglich eine Überweisung einer niedergelassenen Frauenärztin bzw. eines Frauenarztes.
Auch Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Schüring, Leiter des UKM Kinderwunschzentrums, freut sich auf die Zusammenarbeit: „Wir erhalten schon jetzt großen Zuspruch aus der Region und freuen uns, unseren Patienten räumlich entgegenkommen zu können. Paare mit unerfülltem Kinderwunsch schätzen das UKM-Kinderwunschzentrum wegen seiner fachlichen Kompetenz und der individuellen Betreuung in einer ganz besonderen Lebenssituation. Durch die enge Zusammenarbeit von Experten der Gynäkologie und Andrologie unter einem Dach kann auch in schwierigen Fällen häufig noch geholfen werden.“