Hüsten. Das Management des Klinikums Hochsauerland hat in einer Pressemitteilung am Freitag nachmittag zu Sachlichkeit statt Polemik bei der Diskussion zum Erweiterungsbau des Karolinenhospitals in Hüsten gemahnt. „Wenn wir nicht schnellstmöglich mit dem Erweiterungsbau beginnen können, entstehen kurzfristig Einschränkungen im Versorgungsangebot, vor allem im Bereich der Notfall- und Intensivmedizin“, warnt Klinikum-Chef Werner Kemper und fordert, „nun entschlossen, konsequent und vor allem gemeinsam ein Ziel verfolgen: die qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen in der Region aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen“. das Klinikum hat zudem eine Info-Hotline eingerichtet und wird in Kürze mit dem Bau von 250 zusätzlichen Parkplätzen beginnen, um den „neuralgischen Punkt“ des Parkens in den angrenzenden Wohngebieten zu beseitigen.
„Planung kein Selbstzweck“
Die Pläne zur Erweiterung des Karolinen-Hospitals zu einem modernen Standort mit Notfall- und Intensivmedizin, wie sie kürzlich anlässlich einer Bürgerinformation der Stadt Arnsberg auch der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, seien für das Gesundheitsunternehmen mit mehr als 2300 Beschäftigten und 41.000 stationären Patienten jährlich kein Selbstzweck, so Kemper. „Verschärfte gesetzliche Bedingungen zwingen das Klinikum, sich schnell und zielgerichtet baulich zu modernisieren und weiterzuentwickeln. Nur so ist gewährleistet, dass das Klinikum zukunftsfähig bleibt, um die Menschen in der Stadt und der Region weiterhin wohnortnah auf einem qualitativ hohen Niveau zu versorgen.“
„Irritationen können entkräftet werden“
Irritationen, die jetzt hinsichtlich des Verkehrsaufkommens und der Parkplatzsituation rund um das Karolinen-Hospital öffentlich wurden, könne das Klinikmanagement entkräften. Das Verkehrsgutachten weise nun andere Zahlen auf, als das Vorgutachten von 2014. „Was auch kein Wunder ist“, so Kemper. „Die Zahlen des Gutachtens aus 2014 begründen sich auf allgemeinen Daten aus der Fachliteratur. Dass sich Einzelne nun wundern, ist verständlich, da die jetzt im aktuellen Gutachten verwendeten Zahlen auf der Basis einer aktuellen Erhebung der Ist-Situation am Standort aufbauen und auf dieser Grundlage eine Fortschreibung im Hinblick auf das Jahr 2022 vorgenommen wurde. Mit den Um- und Neubauplänen wird sich das Verkehrsaufkommen natürlich ändern. Dies ist dem Klinikum bewusst.“ Die Ermittlung des Bedarfes und der Auswirkungen auf die Verkehrsinfrastruktur obliege ausschließlich der Stadt Arnsberg.“
„250 neue Parkplätze und wenn nötig mehr“
Im Rahmen der öffentlichen Diskussion sei auch deutlich geworden deutlich, dass heute Mitarbeiter öffentliche Parkplätze in den angrenzenden Wohngebieten anstelle der klinikeigenen nutzen. Ein neuralgischer Punkt, der gelöst werden solle. „Wir möchten durch die Erweiterung der Parkfläche an der Ostseite verhindern, dass Besucher oder Mitarbeiter künftig außerhalb unserer Parkflächen parken“, erläutert Markus Bieker, Leiter Bau- und Multiprojektmanagement der Klinikgruppe. Der Neubau werde von den Menschen in der Region gewünscht und gewollt und erfahre bislang eine breite Unterstützung. Das könnte sich schnell ändern, wenn Anwohner künftig um ihre Parkplätze kämpfen müssten. „In Kürze soll schon damit begonnen werden, die Parkflächen zu erweitern und auch deutlich mehr Parkplätze zu bauen, als der Gutachter errechnet hat. Aktuell plant das Klinikum eine zusätzliche Kapazität von 250 neuen Parkplätzen, und wenn nötig darüber hinaus. Weiterhin soll versucht werden durch Anpassungen in den betrieblichen Abläufen dies noch zu optimieren. Das ist schlicht und ergreifend unser Ausdruck der Wahrnehmung der Verantwortung für die Anwohner.“
Versorgung sicherstellen und ausbauen
Geschäftsführer Werner Kemper und die ärztlichen Direktoren machten sich derweil ganz andere Sorgen, heißt es in der Mitteilung. Das Klinikum Hochsauerland könne trotz aller politisch schwierigen Rahmenbedingungen die Versorgung für die Menschen in der Region sicherstellen und sich dem deutschlandweiten Trend zu Krankenhausschließungen entgegenstellen. Aber dafür müsse man nun entschlossen, konsequent und vor allem gemeinsam ein Ziel verfolgen: die qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen in der Region aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen. „Wenn wir nicht schnellstmöglich mit dem Erweiterungsbau beginnen können, haben wir ganz andere Probleme. Sollte sich die bauliche Entwicklung des Standortes nicht darstellen lassen, entstehen kurzfristig Einschränkungen im Versorgungsangebot, vor allem im Bereich der Notfall- und Intensivmedizin“, so Kemper. In den vergangenen Jahren habe die Geschäftsführung des Klinikums die politischen und städtischen Gremien immer wieder regelmäßig über Änderungen in der Gesetzgebung und Regelwerken informiert. „Mit einem neuen Bebauungsplan der kurzfristig Rechtskraft erhält, können wir das Klinikum schnell zukunftsfähig machen. Denn sonst läuft uns die Zeit weg“, so Kemper. „Wir bitten jeden, sich jetzt nicht mit Polemik zu beschäftigen, sondern mit Sachlichkeit und Konstruktivität an der Weiterentwicklung des Klinikums mitzuarbeiten.“
Info-Hotline eingerichtet
Das Klinikum hat eine Hotline eingerichtet, unter der sich Menschen zum aktuellen Stand informieren können. Unter der Nummer 02932 980248066 können sich Interessierte montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 15 Uhr melden, ebenso per Mail unter klinikum-2022@klinikum-hochsauerland.de