Arnsberg. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde jetzt das kleinste Seniorenhaus des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern eingeweiht. Das Seniorenhaus trägt den Namen St. Elisabet. Es ist für 26 Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenhauses St. Joachim auf der Arnsberger Grafenstraße das neue Zuhause für die Zeit des Umbaus, der dem Seniorenhaus St. Joachim wie schon zuvor den anderen Seniorenhäusern aufgrund des Wohn- und Teilhabegesetzes bevorsteht.
Open-Air-Festgelände
Am vergangenen Samstag hatte das Team des Hauses den gesamten Außenbereich in ein Open-Air-Festgelände verwandelt. Mit Pavillons und großen Sonnenschirmen konnte auch bei der eher schlechten Witterung der Einweihungsgottesdienst mit anschließender Segnung durch Pastor Thomas Siepe direkt am neuen Seniorenhaus als Feldgottesdienst stattfinden. Mitglieder der Kirchengemeinde Heilig Kreuz gestalteten die Messe zusammen mit der Streichergruppe von Frau Kirst und Marius Finke am Piano.
Die Bewohner und Bewohnerinnen des neuen Hauses St. Elisabet nahmen trotz des nicht so angenehmen Wetters gerne an der Messe teil, sangen die alt bekannten Kirchenlieder mit. Der Chor der Gemeinde unterstützte dabei. Man verfolgte interessiert die Ausführungen von Pastor Siepe zum Thema Wasser und der damit verbundenen Übergabe einer Vogeltränke für den Garten des Hauses. „Hier versammeln sich die kleinen geflügelten Lebewesen und so soll es auch den Bewohnern dieser neuen Einrichtung gehen, Gemeinschaft leben“, so Pastor Siepe. Ein wunderbarer Gedanke, das Geschenk kam gut an bei den Senioren: „Das wird bestimmt schön, wenn die Vögel hier herkommen, das können wir dann gut beobachten, vielleicht legen sie ihre Scheu vor uns ab, wenn wir uns eine Weile kennen. Dann können wir sie auch füttern.“
„Es ist richtig schön hier oben auf dem Berg“
Die Segnung der Zimmer und die Übergabe einer kleinen Flasche mit geweihtem Wasser wurde von den Bewohnern gerne entgegengenommen. „Es ist richtig schön hier oben auf dem Berg. Man ist so über den alltäglichen Dingen, der Blick über Arnsberg – da kommt man sich vor wie ein Vogel, alles hat man im Blick“, so eine Bewohnerin von St. Elisabet. Andere Mitbewohner hatten sich schon lange auf diesen Moment gefreut, haben sie doch selbst früher auf dem Schreppenberg mit der Familie gewohnt, sind hier aufgewachsen. Für sie ist es wie ein Nachhause kommen in alt Bekanntes.
Alte Bäume soll man ja bekanntlich nicht verpflanzen, so sagt es ein Sprichwort. Ein Fachmann, ein Gärtner jedoch spricht: „Man kann einen alten Baum schon verpflanzen, aber bitte behutsam.“ Die Senioren in St. Elisabet sind sich einig, all die Mühen und das Warten haben sich gelohnt, „… auch wenn wir uns hier noch nicht so ganz zurecht finden. Macht nichts, wir helfen uns so weit wir können gegenseitig und wenn nichts mehr geht dann sind da ja auch die Mitarbeiter, egal ob Pflege, Betreuung oder Hauswirtschaft, die stehen uns immer mit Rat und Tat zur Seite. Das wird schon“.
Eine kleine Hausgemeinschaft, viel mehr Nähe, ein Umfeld mit netten Nachbarn, die zum Willkommen auf dem Schreppenberg gemeinsam mit Einrichtungsleiter Markus Kögler einen Baum auf dem Vorplatz des Hauses gepflanzt haben. Alle Weichen sind gestellt, jetzt heißt es diese neuen Räume mit schönen Momenten zu füllen. „Das wird uns – Bewohnern und Mitarbeitern – gelingen und die Gemeinschaft mit Nachbarn und Gemeinde trägt natürlich dazu bei, dass wir uns hier heimisch fühlen werden “, so Ramona Schmitt, Pflegedienstleitung St. Elisabet, „wir freuen uns auf neue Dinge, haben viele Ideen in unseren Koffern mitgebracht. Doch jetzt heißt es erstmal für alle ankommen, sich auf das Neue einlassen. Funktioniert schon recht gut“.
„Nah an den Menschen sein“
Was genau ist anders an dem kleinen Seniorenhaus, dass auf der früheren Obstwiese mitten im Quartier am Schreppenberg gebaut wurde? Es ist mit 26 Plätzen deutlich kleiner als die anderen Häuser. Nah an den Menschen sein und da helfen, wo die Hilfe gebraucht wird, das sind die Leitgedanken der sozialräumlichen Ausrichtung des Verbandes und auch der Grund, das Pilotprojekt quartiersnahes Seniorenhaus St. Elisabet zu wagen. „Wer von uns möchte schon gerne im Alter aus dem gewohnten sozialen Umfeld, aus der alten Nachbarschaft weg“, erläutert Katrin Gries, Fachbereichsleiterin Pflege und Wohnen, die Motivation auch mal kleiner zu denken.
Enge Zusammenarbeit
Wirtschaftlich möglich machen konnte man das Seniorenhaus St. Elisabet durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Seniorenhaus St. Joachim, den das neue Seniorenhaus ist so etwas wie eine Schwestereinrichtung und wird im Verbund mit dem Haus auf der Grafenstraße geleitet, eine Leitung, eine Pflegedienstleitung, Mitarbeitende, die sich untereinander unterstützen und auch die Bewohnerinnen und Bewohner treffen sich bei gemeinsamen Aktivitäten der beiden Einrichtungen.
(Quelle: Pressemitteilung Caritasverband)