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Klares politisches Ja für „Kleinod“ am Müggenberg

An der Hardenbergstraße am Neheimer Müggenberg sollen 2015 die ersten Häuser der Genossenschaftssiedlung abgerissen werden. (Foto: oe)
An der Har­den­berg­stra­ße am Nehei­mer Müg­gen­berg sol­len 2015 die ers­ten Häu­ser der Genos­sen­schafts­sied­lung abge­ris­sen wer­den. (Foto: oe)

Neheim. „Das wird ein städ­te­bau­li­ches Klein­od, das für Jahr­zehn­te Zukunfts­fä­hig­keit ins Wohn­ge­biet Müg­gen­berg brin­gen wird,“ sag­te Johan­nes Rah­mann und bekam dafür an alter Wir­kungs­stät­te viel Bei­fall. Der pen­sio­nier­te Stadt­käm­me­rer war ins Rat­haus gekom­men, um als Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Arns­ber­ger Woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaft im Bezirks­aus­schuss von deren Bau­vor­ha­ben im Bereich Har­den­berg­stra­ße, Scharn­horst­stra­ße und Zum Müg­gen­berg zu berichten.

Änderung des Bebauungsplans eingeleitet

Die Woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaft will hier ihre aus den 1950-er Jah­ren stam­men­den und – vor allem bei sani­tä­ren Stan­dards und Brand­schutz – nicht mehr zeit­ge­mä­ßen Sied­lungs­häu­ser durch Neu­bau­ten erset­zen. Grund­la­ge hier­für ist ein städ­te­bau­li­ches Kon­zept, das aus dem Lan­des­wett­be­werb „Gene­ra­tio­nen­ge­rech­te Quar­tiers­ent­wick­lung – Woh­nen und Leben Am Müg­gen­berg“ her­vor­ge­gan­gen ist. Der Preis­trä­ger, ein Düs­sel­dor­fer Archi­tek­tur­bü­ro, war vor einer Woche im Arns­ber­ger Bür­ger­bahn­hof vom Staats­se­kre­tär geehrt wor­den. Der Bezirks­aus­schuss Neheim soll­te jetzt mit der Zustim­mung zur Ände­rung des Bebau­ungs­pla­nes NH 3 „Müg­gen­berg“ die pla­nungs­recht­li­chen Grund­la­gen für die Umset­zung die­ses Kon­zep­tes vor­be­rei­ten, die dann noch durch den Pla­nungs­aus­schuss und den Rat gehen müs­sen. Das taten die Nehei­mer Poli­ti­ker ein­stim­mig, sehr zur Freu­de von Johan­nes Rah­mann, der nun mit einem Plan­ver­fah­ren ohne Ver­zö­ge­rung und einem Sat­zungs­be­schluss im Herbst 2014 rechnet.
Anstel­le der „bestehen­den, mitt­ler­wei­le abgän­gi­gen 50-er-Jah­re-Sied­lung“, wie es in der Fach­spra­che der Pla­ner und Archi­tek­ten heißt, soll inner­halb des natur- und innen­stadt­na­hen gewach­se­nen Wohn­um­fel­des ein moder­nes und demo­gra­phie­fes­tes Wohn­quar­tier ent­ste­hen. Durch die Schaf­fung eines Quar­tiers­mit­tel­punk­tes mit Bewoh­ner­treff, Sozi­al­sta­ti­on, Tages­pfle­ge, Mobi­li­täts – und Bera­tungs­an­ge­bo­ten soll zudem ein gene­ra­tio­nen­ge­rech­tes Quar­tier geschaf­fen wer­den, mit dem sich alle Bewoh­ner iden­ti­fi­zie­ren kön­nen. Ergän­zend wer­den durch einen ört­li­chen Nah­ver­sor­ger und Grup­pen­woh­nun­gen die Mög­lich­keit geschaf­fen, dass auch älte­re Bewoh­ner lan­ge in „ihrem“ Quar­tier, in ihrem gewohn­ten sozia­len Umfeld leben können.

2015 Abbruch der ersten sieben Häuser

Der Umbau der Sied­lung, der auf acht bis zehn Jah­re ange­legt ist, soll Anfang 2015 mit dem Abbruch der ers­ten sie­ben Häu­ser an der Har­den­berg­stra­ße begin­nen. Die Zahl von der­zeit 220 Wohn­ein­hei­ten soll wie­der erreicht wer­den, wobei die Gesamt­wohn­flä­che sogar grö­ßer wird. Auf die Fra­ge aus dem Aus­schuss, ob dass nicht etwas viel für den Woh­nungs­markt der Stadt sei, sag­te Pla­ner Tho­mas Viel­ha­ber ein kla­res Nein, denn es han­de­le sich um eine attrak­ti­ve und ruhi­ge, aber gleich­wohl innen­stadt­na­he Lage, die auch die Ver­tre­ter des Minis­te­ri­ums sehr beein­druckt habe. Die Leer­stän­de von Wohn­raum in der Stadt kon­zen­trier­ten sich vor allem auf Alt­bau­ten, die an Haupt­ver­kehrs­stra­ßen lie­gen und stark belas­tet sind.

Keine Mondlandschaft während der Bauphase

Viel­ha­ber lob­te auch die hohe städ­te­bau­li­che Qua­li­tät des Sie­ger­ent­wurfs, der im Gegen­satz zu vie­len ande­ren der 40 Wett­be­werbs­teil­neh­mer auf Beton­qua­der ver­zich­te, eine klein­tei­li­ge Lösung rund um Höfe mit einem Baum in der Mit­te vor­se­he und auch – ele­gant die Topo­gra­fie aus­nut­zend – die par­ken­den Autos unter der Erde ver­schwin­den las­se. Auch die Über­pla­nung des bis­her in der Sied­lungs­mit­te lie­gen­den klei­nen Wäld­chens ist für Viel­ha­ber mit Blick auf die Qua­li­tä­ten des neu­en Quar­tiers und die natur­na­he Umge­bung ver­schmerz­bar. Auch Befürch­tun­gen, die Anwoh­ner könn­ten wäh­rend der kom­men­den Jah­re inmit­ten einer Mond­land­schaft leben, wies er zurück. Da wer­de sen­si­bel vorgegangen.

20 bis 25 Prozent der Wohnungen werden gefördert

Sehr inter­es­siert waren die Aus­schuss­mit­glie­der auch an den zu erwar­ten­den Miet­prei­sen und am Anteil des sozia­len Woh­nungs­baus. Viel­ha­ber berich­te­te, dass das Land gera­de die För­de­rung neu geord­net habe und so 20 bis 25 Pro­zent der Woh­nun­gen in der Sied­lung öffent­lich geför­dert sein wer­den. Hier wer­de die Mie­te bei 4,69 Euro pro Qua­drat­me­ter lie­gen, bei Pas­siv­h­aus­stan­dard, der auch dem Mie­ter Kos­ten erspa­re, 30 Cent höher. Für die rest­li­chen Woh­nun­gen nann­te Viel­ha­ber eine vor­aus­sicht­li­che Mie­te von 6,50 bis 7 Euro pro Qua­drat­me­ter. Auf wei­te­re nach­fra­ge ver­si­cher­te er, dass es „kei­ne Klum­pen­bil­dung“ geben wer­de, son­dern eine klein­tei­li­ge Mischung. Und er berich­te­te auch, dass die Woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaft wegen der zu erwar­ten­den attrak­ti­ven Woh­nun­gen bereits neue Mit­glie­der bekom­men habe, die sich bis­her nicht für Genos­sen­schafts­woh­nun­gen inter­es­siert hätten.

Genossenschaft betreibt aktives Umzugsmanagement für ihre Mitglieder

Rats­mit­glied Wer­ner Frin, der nicht weit ent­fernt wohnt, frag­te, ob den auch mit den Kun­den, die noch da sind, behut­sam umge­gan­gen wer­de. Johan­nes Rah­mann ver­si­cher­te, die Genos­sen­schaft sei sich der Ver­ant­wor­tung für ihre Mit­glie­der, die schließ­lich lebens­lan­ges Wohn­recht hät­ten, sehr wohl bewusst. Und auch Viel­ha­ber erklär­te, dass es ein aus sei­ner Sicht trans­pa­ren­tes und gutes Umzugs­ma­nage­ment geben wer­de. Schließ­lich war es auch ein Ziel des Lan­des­wett­be­werbs, dass die Bewoh­ner inner­halb des Quar­tiers umsie­deln kön­nen, ohne dass sie ihre ver­trau­te Umge­bung ver­las­sen müssen.
Auch der Bezirks­aus­schuss­vor­sit­zen­de Klaus Hum­pe schloss sich „ange­sichts der jüngs­ten sehr gelun­ge­nen Bau­ten der Woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaft in Hüs­ten“ den hohen Erwar­tun­gen von Johan­nes Rah­mann an.

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