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Klare Botschaft des Rats an Ferienpark-Investoren

Für grundstücke iIm künftigen Eingangsbereich des Ferienparks Amecke will der Sunderner rat nun cash von den holländischen Investoren sehen. (Foto: oe)
Für Grund­stü­cke iIm künf­ti­gen Ein­gangs­be­reich des Feri­en­parks Ame­cke will der Sun­derner Rat nun „Cash“ von den hol­län­di­schen Inves­to­ren sehen. (Foto: oe)

Sundern/Amecke. Es wirk­te wie ein Akt der Befrei­ung nach jah­re­lan­gem Frust. Eine Frak­ti­on nach der ande­ren folg­te im Rat beim The­ma Ansied­lung eines Feri­en- und Frei­zeit­parks in Ame­cke einem Ände­rungs­an­trag der Grü­nen. Auch wenn es letzt­lich nur um den Ver­kauf des ehe­ma­li­gen Ten­nis­club­ge­län­des ging, um eine Sum­me von 130.000 Euro bei einem Inves­ti­ti­ons­pro­jekt von 40 bis 50 Mil­lio­nen, war das ein­stim­mi­ge Votum auch ein kla­res Signal in Rich­tung Holland.

Becker: „Stadt hat sich lang genug erpressen lassen“

Antonius ("Toni") Becker ist Sprecher der Grünen-Fraktion im Sunderner Rat. (Foto. Grüne)
Anto­ni­us  Becker (Foto: Grüne)

In der von Bür­ger­meis­ter Lins, der in der Rats­sit­zung krank­heits­be­dingt fehl­te, unter­zeich­ne­te Beschluss­vor­la­ge war vor­ge­se­hen, dass die Hol­län­der die­se Sum­me auf ein Notar­an­der­kon­to ein­zah­len und im Ein­gangs­be­reich des Feri­en­parks ver­bau­en dür­fen, wenn die­ser ent­steht. Nur falls der Park nicht kommt, soll­te das Geld an die Stadt Sun­dern gehen. Unter dem Mot­to „Jetzt ist nicht die Zeit für fau­le Kom­pro­mis­se!“ hat­te Frak­ti­ons­chef Anto­ni­us Becker im Ände­rungs­an­trag der Grü­nen gefor­dert, die­se 4500 Qua­drat­me­ter städ­ti­scher Flä­che in bes­ter Lage am See nicht für nichts abzu­ge­ben, denn sie sei­en die letz­te klei­ne Hand­ha­be der Stadt. In der Rats­sit­zung fand er noch kla­re­re Wor­te: „Die Stadt hat sich lang genug und über die Maßen erpres­sen las­sen und schon viel zu vie­le Geschen­ke gemacht!“ Becker for­der­te: „Die Hol­län­der sol­len Geld zah­len, dafür krie­gen sie eine gute Flä­che zu einem ver­nünf­ti­gen Preis.“

Fehling: „Die Hütte brennt“

Er fin­de den Antrag gut, sag­te Hanns-Rüdi­ger Feh­ling (FDP) und kri­ti­sier­te nur den Ver­wen­dungs­vor­schlag der Grü­nen, die die 130.000 Euro zur Ver­bes­se­rung der Sport­in­fra­struk­tur im Stadt­ge­biet nut­zen woll­ten. „Die Hüt­te brennt im städ­ti­schen Haus­halt und wir müs­sen löschen,“ sag­te Feh­ling und for­der­te, die Ein­nah­me, wenn sie denn kommt, zur Haus­halts­sa­nie­rung zu nut­zen. Die Grü­nen änder­ten ihren Antrag dahin­ge­hend ab und räum­ten damit offen­bar auch bei ande­ren Frak­tio­nen Rest­be­den­ken aus dem Weg.

Lange: „Deprimierende Ergebnisse und Misstrauen“

Sunderns CDU-Stadtverbandsvorsitzender Stefan Lange. (Foto: CDU)
 Ste­fan Lan­ge. (Foto: CDU)

CDU-Frak­ti­ons­chef Ste­fan Lan­ge sag­te, die Zustim­mung sei­ner Frak­ti­on, die lan­ge bera­ten habe, zu die­sem Antrag sei eine Grund­satz­ent­schei­dung, denn sei­ne Frak­ti­on wol­le kla­re Ver­hält­nis­se. Die CDU habe die Ansied­lung des Feri­en­parks immer unter­stützt, weil sie eine Stär­kung des wich­ti­gen wirt­schaft­li­chen Stand­beins Tou­ris­mus und kon­kre­te Wirt­schafts­för­de­rung nicht nur für Ame­cke, son­dern für die gan­ze Stadt gewollt habe. Doch wenn man jetzt nach zehn Jah­ren schaue, wo man ste­he, sei das teil­wei­se depri­mie­rend. Es herr­sche Miß­trau­en statt Ver­trau­en zu den Inves­to­ren. Jetzt, so Lan­ge wei­ter, gebe es kla­re Bedin­gun­gen für den Inves­tor. Er kön­ne das Ten­nis­club­ge­län­de, voll erschlos­sen und in bes­ter Lage, kau­fen und dann mit dem Rat ver­han­deln, was man dort macht.

Stechele: „Klare Kante zeigen“

Für den CDU-Chef gab es nicht nur Bei­fall im gan­zen Saal, son­dern auch Unter­stüt­zung von sei­nem Gegen­über. „Genau unse­re Über­le­gun­gen,“ begann SPD-Frak­ti­ons­chef Micha­el Ste­che­le gleich im Anschluss. Der Feri­en­park sei bis­her alles ande­re als eine Erfolgs­sto­ry, viel­mehr eine ganz trau­ri­ge Geschich­te. „Die hohe Erwar­tungs­hal­tung wur­de nicht erfüllt, viel­mehr ist wich­ti­ge Fami­li­en­in­fra­struk­tur weg­ge­bro­chen,“ sag­te Ste­che­le und for­der­te, kla­re Kan­te zu zei­gen und sich nicht wei­ter vor einen Wagen span­nen zu las­sen. „Wir wol­len Geld, wo wir ent­schei­den, was wir damit machen!“

Klein: „WiSu begrüßt das neue Denken“

Michael Stechele, Fraktionsvorstand der SPD im Sunderner Rat. (Foto. SPD)
Micha­el Ste­che­le (Foto. SPD)

Hans Klein, Frak­ti­ons­chef der WiSu, freu­te sich sicht­lich über sol­che Wor­te. „Wir begrü­ßen, das in die­sem Rat in Sachen Feri­en­park ein neu­es Den­ken über­greift.“ Und er for­der­te zu Gelas­sen­heit auf. „Wir sind nicht unter Zeit­druck.“ Anto­ni­us Becker war auch sicht­lich erfreut über die brei­te Zustim­mung, woll­te aber auch dar­an erin­nern, dass die Grü­nen-Frak­ti­on schon immer „im Sicher­heits­ab­stand zu den Inves­to­ren“ gestan­den habe. „Aber auch wir sagen noch nicht Nein zu dem Pro­jekt,“ füg­te Becker hin­zu. Die Rats­mit­glie­der waren sich einig, dass die Hol­län­der jetzt am Zuge sind. „Die haben eine Bring­schuld,“ sag­te Sebas­ti­an Boo­ke (CDU), „wir wis­sen doch nicht, was geplant wer­den soll.“ Micha­el Ste­che­le erklär­te: „Es wäre Wahn­sinn, sich von die­sem Pro­jekt zu ver­ab­schie­den. Wir haben das Frei­bad ver­lo­ren und viel Geld inves­tiert. Wenn da am Ende nichts bei her­aus kommt, wird uns das die Sun­derner Bevöl­ke­rung nicht vergessen.

Stadt muss neuen Bebauungsplan aufstellen

Der Bei­geord­ne­te Mein­olf Kühn ver­deut­lich­te noch­mals, dass das Ten­nis­club­ge­län­de zum Ein­gangs­be­reich des künf­ti­gen Feri­en­parks gehört und dass hier von der Stadt Sun­dern kom­plett neu­es Pla­nungs­recht geschaf­fen wer­den müs­se, weil die alten Plä­ne nach der Ver­schwen­kung der See­ufer­stra­ße nicht mehr rea­li­sier­bar sind. Ent­ste­hen sol­len hier die Rezep­ti­on, eine klei­ne Hotel­le­rie, Geschäf­te, alles was benö­tigt wird, um einen Feri­en­park ans lau­fen zu bringen.

Kühn ant­wor­te­te auch auf eine Fra­ge, ob die Gerüch­te stim­men, dass bereits ein Bau­an­trag für vier­ge­schos­si­ge Appart­ment­häu­ser vor­lie­ge. „Ich ken­ne kei­nen Bau­an­trag,“ sag­te der Bei­geord­ne­te. Eine zwei­te Fra­ge, ob es stim­me, dass die Hol­län­der für das ehe­ma­li­ge Wild­park-Hotel 15.000 Euro Mie­te für die Nut­zung als Bau­bü­ro wäh­rend des Regio­nal­e­pro­jekts bekom­men haben, will er prü­fen und schrift­lich beantworten.

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