Arnsberg/Neheim. „Das ist ein Versuch des Betreibens von „Politik“ auf Kosten des SV Bachum Bergheim – AfD Fraktion gibt sich öffentlichkeitswirksam der Lächerlichkeit preis“, kritisiert der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Bachum – Voßwinkel, Matthias Hunke, in einem Brief an die Öffentlichkeit. Hintergrund ist der Streit um einen Jugendtrainer des Sportvereins aus dem Bereich Fußball, der die letzte Demonstration im November gegen die Corona-Schutzbestimmungen auf dem Kirmes-Platz in Hüsten organisiert hatte. Blickpunkt veröffentlicht hier den Brief Hunkes im Wortlaut:
„Die AfD Fraktion im Rat der Stadt Arnsberg versucht mit ihrem dilettantischen „Angriff“ dem Sportverein Bachum Bergheim den Status der Gemeinnützigkeit aberkennen zu lassen. Die Dimension des Dilettantismus hat Herr Ternes in seinem Leserbrief sehr anschaulich dargestellt. Dieser Scheinangriff ist zum Scheitern verurteilt.
„Scheinangriff zum Scheitern verurteilt“
Es scheint weder im Vorfeld des „Antrages“ Gespräche mit dem Vorstand des SV Bachum Bergheim gegeben zu haben, noch scheint die AfD sich auch nur ansatzweise mit den rechtlichen Hintergründen einer Gemeinnützigkeit auseinandergesetzt zu haben. Anders ist ein Antrag bei dem unzuständigen Amtsgericht inklusive der haltlosen Begründung nicht zu erklären.
Durch dieses Vorgehen zeigt die AfD, dass es ihr nicht um eine Diskussion mit den hier Beteiligten geschweige denn um Inhalte geht, sondern sie auf Kosten eines renommierten und in der Gesellschaft sowie der Politik anerkannten und geschätzten Sportvereins Populismus betreibt. Dementsprechend hätte dieser „Angriff“ auch jeden anderen Arnsberger Verein treffen können.
Die Behauptung, man wolle die Meinungsfreiheit schützen sowie dem Artikel 1 des Grundgesetzes – „die Würde des Menschen ist unantastbar“ – im Zusammenhang mit der Entlassung eines Jugendtrainers des Sportvereins Geltung verschaffen, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als luftleer und vorgeschoben, um das eigentliche Anliegen der AfD Fraktion zu verschleiern. Der SV Bachum Bergheim steht weder im Verdacht, die Meinungsfreiheit nicht zu respektieren noch die Würde eines Menschen anzutasten. Ganz im Gegenteil.
„Weltoffene, vorurteilsfrei und familiäre Ausrichtung“
Der seit vielen Jahren bestehende SV Bachum Bergheim zeichnet sich durch seine weltoffene, vorurteilsfreie und familiäre Ausrichtung aus. Diese Werte werden von den Mitgliedern sowohl nach innen wie nach außen vertreten und getragen.
Soweit eine Person, die eine herausgehobene Position wie die eines Jugendtrainers im Verein innehat, nach außen hin eine Meinung durch Teilnahme an einer Demonstration vertritt, die nicht den Werten des Vereins SV Bachum Bergheim entspricht, ist es das Recht des Vereins, sich von der Person zu trennen.
In der Trennung ist gerade nicht eine Unterdrückung der Meinungsfreiheit einer Person zu sehen. Hierin kommt sie vielmehr beiderseitig zum Ausdruck. Die entlassene Person hat durch ihre Teilnahme an einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen nach außen und offen erkennbar ihre Meinung in diesem sensiblen Bereich in der Form kundgetan, dass sie mit den Maßnahmen der Politik zum Schutz der Bevölkerung vor einer Gefahr für das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, Artikel 2 Absatz 2 Satz 1 des Grundgesetztes, durch eine COVID-19-Infektion nicht einverstanden ist. Diese Meinungskundgabe wurde nicht unterdrückt. Sie war vielmehr offen für alle, insbesondere die Jugendmannschaften des Vereins, erkennbar.
„SV Bachum-Bergheim drückt seine eigene Meinung aus“
Durch die Trennung drückt der SV Bachum Bergheim seine eigene Meinung in diesem sensiblen Bereich aus. Der Verein zeigt hierdurch, dass er zum einen die Maßnahmen der Politik auf Bundes‑, Landes- und kommunaler Ebene zum gesundheitlichen Schutz der Bevölkerung vor einer potentiell tödlichen COVID-19-Infektion unterstützt und zum anderen hierbei seiner Vorbild- und Schutzfunktion insbesondere vor Verharmlosung dieser Infektionsgefahr gegenüber der eigenen Vereinsjugend gerecht wird.
Auch ist in der Trennung kein die Würde eines Menschen antastendes Verhalten zu erkennen, sondern ein aufgrund einer Meinungsverschiedenheit normaler Vorgang zu sehen.
Vielmehr zeigt die AfD Fraktion durch ihr Vorgehen ein unwürdiges Verhalten gegenüber den hierbei beteiligten Personen, indem sie nicht das offene Gespräch sucht, sondern öffentlich haltlose Behauptungen aufstellt und dementsprechend sich durch ihre mangelnden Kenntnisse der tatsächlichen und rechtlichen Umstände in dieser Angelegenheit im gesellschaftlichen wie politischen Raum disqualifiziert.“
(Quelle: Matthias Hunke, Vorsitzender SPD-Ortsverein Bochum – Voßwinkel)