Hüsten/Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft ermittelt nun gegen den 39 Jahre alten Algerier, der am vergangenen Wochenende in der Flüchtlings-Notunterkunft in der ehemaligen Pestalozzischule in Hüsten festgenommen worden war und seitdem in Untersuchungshaft sitzt. Karlsruhe hat damit die bisher von der Staatsanwaltschaft Arnsberg geführten Ermittlungen an sich gezogen. Ein entsprechender Bericht der Süddeutschen Zeitung wurde inzwischen von einem Sprecher der Behörde bestätigt.
Anschläge angekündigt
Der Algerier soll mehrere Tage vor den Anschlägen angekündigt haben, dass in Paris etwas passieren werde. Zwei syrische Mitbewohner hatten dies nach den Anschlägen der Einrichtungsleitung gemeldet, die Anzeige erstattete. Von einer Bombenexplosion und einem Schock für ganz Frankreich soll die Rede gewesen sein. Bei Vernehmungen soll der Algerier bisher bestritten haben, etwas über die Terroranschläge gewusst zu haben. Er soll aber aggressiv aufgetreten sein und erklärt haben, Frankreich zu hassen.
Kladde mit Hinweis auf Anschläge gefunden
Inzwischen ist bei einer Durchsuchung seines Zimmers hinter einem Schrank eine Kladde gefunden worden. Dort sollen das Datum der Anschläge und das Wort Paris notiert sein, wobei aber nicht feststehe, ob die vor oder nach den Anschlägen notiert worden sei. Ermittelt wurde inzwischen auch, dass der Algerier eine Einreisesperre in Frankreich hat. Zudem gibt es Hinweise, dass er sich bereits mehrere Jahre im Raum Aachen aufgehalten hat.
Der in Arnsberg gegen den Algerier erlassene Haftbefehl lautet auf „Nichtanzeigen einer Straftat“. Weil es dabei um eine terroristische Straftat geht, ist der Generalbundesanwalt zuständig und hat die Ermittlungen übernommen.