Sundern. Die JuSos gehen in einer Stellungnahme auf den Vorstoß der CDU-Kreistagsfraktion ein, die Reaktiverungspläne für die Röhrtalbahn (wir berichteten) aufzugeben. Die Stellungnahme der JuSos im Wortlaut:
Im Frühsommer fasste der Deutsche Bundestag wichtige Beschlüsse zur Verkehrspolitik, die auch Auswirkungen auf das gesamte Röhrtal haben werden. Für die Jusos erstaunlich wollen ausgerechnet jetzt CDU im HSK und die FDP in Sundern mit aller Macht die Röhrtalbahn liquidieren. Erst vor kurzem haben sich Jugendliche aus Sundern im Rahmen der Jugend.Werk.Stadt überwiegend für die Reaktivierung ausgesprochen. Es macht den Eindruck, so der Juso Vorsitzende Niklas Latusek, dass CDU und FDP die Zeichen der Zeit zur Verkehrswende immer noch nicht erkennen wollen.
Ziel der in Berlin gefassten Beschlüsse ist es, Transportanteile von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Nachdem nun offensichtlich die Bundesregierung ernsthaft an dem Ziel der „Verkehrswende“ arbeitet und viele Verbände und Institutionen an neuen Ideen zum klimafreundlichen Transport auf der Schiene arbeiten, spricht die CDU Sundern vom Liquidieren der Strecke der Röhrtalbahn. Möchten CDU und FDP noch mehr LKWs auf die Straße bringen? Sind die die Transporte über die Straßen – auch im Röhrtal- nicht schon lange an Grenzen gestoßen? Entwickeln sich überlastete Straßen nicht auch im Röhrtal zur Wachstumsbremse im Bereich der Wirtschaft? Die Jusos Sundern plädieren weiterhin für eine schnelle Reaktivierung der Bahnstrecke im Röhrtal. Sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr. Neue und effektive Logistikkonzepte, unter Einbindung der Röhrtalbahn, bringen Entlastung der L519 und B229. Effiziente und schnelle Kombinationen zwischen LKW und Bahn sind möglich.
Eine intakte Zugverbindung ist sowohl ökologisch, verkehrstechnisch, touristisch und mit Blick auf die Infrastruktur im Röhrtal aus Sicht der Jusos unverzichtbar. „Durch eine Anbindung der Röhrtalbahn an das Ruhrgebietsnetz werden Jugendliche, Pendler, Touristen und somit der Wirtschaftsstandort Sundern profitieren“, so Niklas Latusek, Die Chance für eine modernisierte Bahntrasse ist da. Moderner, klimafreundlicher Personen- und Güterverkehr durch die Röhrtalbahn bringt Sundern Standort- und Wettbewerbsvorteile.
5 Antworten
Röhrtalbahn
Die Wiederaufnahme der Röhrtalbahn ist umweltteechnisch gesehen nicht einmal vorteilhaft. wie viele Fahrzeuge würden sich vor den unzulänglich abgesicherten Bahnübergängen an L 519, B 229 und den Nebenstraßen stauen.
Dazu kommt noch, dass nicht ein Haltepunkt behindertengerecht aus- und umgebaut ist.
Die Reaktivierung der Röhrtalbahn ist der größte Unfug aller Zeiten und auf jeden Fall zu unterlassen!
Wieviel mehr LKWs kommen denn auf die Straße zusätzlich zu, wenn die Röhrtalbahn nicht reaktiviert wird? Diese Frage ist völliger Quatsch, da die Röhrtalbahn seit vielen Jahren keine Güter mehr befördert.
Die gewünschte (und von der Regierung befohlene?) Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene funktioniert ohnehin höchsten zwischen den Ballungszentren. Glauben die Jusos, der Verkehr ließe sich befehlen?
In der Zeit, wo ein Transportgut im Sunderner Bahnhof, Hammer Bahnhof, Sonstwo-Bahnhof schmort und auf Weitertransport hofft, ist der zu vergleichende LKW längst in Hamburg, Berlin oder München oder Paris und wieder zurück in Sundern.
Mein Gott, warum beteiligen sich an dieser schwierigen Diskussion jetzt noch Menschen, die ihre ideologisch verbrämten Ansichten mit Null Ahnung von der Realität von Bahntransporten krönen?
Und muß eigentlich diese Diskussion immer wieder bei Adam und Eva anfangen? Längst widerlegte Argumente werden wieder und wieder und immer wieder aufgetischt.
Macht endlich kurzen Prozeß mit dieser Bahn. Es ist allmählich nicht mehr auszuhalten, dass jetzt auch noch unverbrauchte Jungpolitiker ohne Ahnung ins Gefecht geschickt werden.
Meine Forderung: Sofortiger Rückbau aller Signalanlagen, sofortige Asphaltierung der unfallträchtigen Bahnübergänge und letztlich Rückbau der gesamten Gleisanlagen.
Wer so eine Infrastruktur aufgibt kann nicht ganz bei Sinnen sein, wir sehen ja jetzt schon dass der Güterverkehr auf der Straße an seine Grenzen stößt . Die Argumente von Herrn Hengesbach sind viel zu kurzfristig gedacht. Der Druck wird grösser werden, den Güterverkehr auf die Schiene zu bringen. Wir haben jetzt schon die Diskussionen über Feinstaubbelastungen und Fahrverbote und spätestens dann kommen wir an den Punkt wo Gerichte den Verkehr befehlen. Es gibt genug Beispiele im Land wo aus der Reaktivierung einer Bahnstrecke ein Erfolgsmodell geworden ist. Wenn man auf solche Leute, wie Herrn Hengesbach und die CDU Sundern hören würde, wären alle Autobahnen achtspurig
P.L.: wo haben Sie denn das ausgebuddelt? wenn da jemand zu kurz gedacht hat, dann sicher nicht Herr Hengesbach!
Werter P.L.,
der Druck wird größer, Güterverkehr auf die Schiene zu bringen? Das mag sein, aber dieser Druck besteht längst und dennoch will die heimische Industrie ihren Stückgut-Güterverkehr keinesfalls über die Schiene abwickeln. Dazu gab es eigens eine Umfrage der CDU. Aber was sind schon Fakten.…..?
Sogar der Güterfernverkehr als Huckepack per Bahn zwischen den Ballungszentren hat nachgelassen – trotz des Drucks der Politik. Warum das Ganze? Weil die Bahn unflexibel ist wie es schlimmer nicht vorstellbar ist. Langsam wäre auch der total falsche Begriff.
Schon vor weit über 20 Jahren hat sich die heimische Industrie im Vertrieb klar für den LKW-Verkehr ausgesprochen. Per Bahn versandte Güter schmorten tagelang im Sunderner Bahnhof, dann tagelang im Dortmunder Bahnhof und immer so weiter.
Bei optimaler Logistik per LKW ist jedes Gut innerhalb von einem Tag im Umkreis von 500 km beim Kunden. Dazu wird die Bahn nie in der Lage sein und Niemand wird die Industrie zwingen können, ihren Versand auf Steinzeitniveau umzustellen.
Mit Ihnen als Verkehrsminister wären wir bald wieder im Postkutschen-Zeitalter. Und selbst da entstehen Abgase und Feinstaub.