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Jahrmarkt der Emotionen und Entschleunigung

Die Wahrsagerinnen Esmeralda und Mama Blume lesen aus der Hand und legen Karten. (Foto: oe)
Die Wahr­sa­ge­rin­nen Esme­ral­da und Mama Blu­me lesen aus der Hand und legen Kar­ten. (Foto: oe)

Arns­berg. „Unser Mot­to ist nicht ‚Höher, wei­ter, schnel­ler, lau­ter‘, wir bie­ten den Leu­ten ande­re Erleb­nis­se, ver­mit­teln Emo­tio­nen, Erin­ne­run­gen, Ent­schleu­ni­gung und Gemüt­lich­keit.“ Das sagt Pas­cal Ravi­ol, der mit sei­nem Nost­al­gi­schen Jahr­markt wie schon im Vor­jahr im Rah­men der Arns­ber­ger Woche auf dem Neu­markt gas­tiert. Er hofft auf einen ähn­li­chen Erfolg wie im Vor­jahr. das sei ein tol­les Erleb­nis gewe­sen, sagt Ravi­ol, für ihn und die zwei Dut­zend Mit­ar­bei­ter eben­so wie für die vie­len Besu­cher, zu denen die älte­re Gene­ra­ti­on, die sich an den Jahr­markt ihrer Jugend erin­nert fühlt, eben­so gehö­re wie jun­ge Fami­li­en, die sich ger­ne an den blu­men­ge­schmück­ten Tischen mit karier­ten Tisch­de­cken nie­der­las­sen und die beson­de­re Atmo­sphä­re genießen.

Wie in Köln: Neumarkt guter Platz für einen Jahrmarkt

Pas­cal Ravi­ol ist ohne­hin ein Fan des Arns­ber­ger Neu­markts, nicht nur, weil er ihn als einen idea­len Ort sieht, sei­nen nost­al­gi­schen Jahr­markt zu prä­sen­tie­ren, son­dern auch wegen des Namens. Schließ­lich habe er, bevor er eines Tages bei Ebay sei ers­tes nost­al­gi­sche Karus­sell erstei­ger­te, beim Zir­kus Ron­cal­li in Köln die Pres­se­ar­beit gemacht. Und Ron­cal­li habe regel­mä­ßig auf dem Neu­markt in Köln gas­tiert. Letz­tes Jahr habe er dann sei­nem ehe­ma­li­gen Chef Ber­nie Paul sagen kön­nen, er sei mit sei­nem Nost­al­gi­schen Jahr­markt jetzt auch auf dem Neu­markt, erzählt Pas­cal Ravi­ol, dem auch der Dau­er­re­gen am letz­ten Tag vor der Jahr­markts­er­öff­nung weder die gute Lau­ne noch die kind­li­che Begeis­te­rung für jedes Detail sei­nes Jahr­markts neh­men kann.

Kinderkarussel, Schießbude und Geisterbahn wie vor 50 Jahren

Pascal Raviol und Annette Baumeister an der Schießbude.
Pas­cal Ravi­ol und Annet­te Bau­meis­ter an der Schießbude.

So schwärmt er, dass bei dem Kin­der­ka­rus­sell aus den 1950-er Jah­ren die Autos noch selbst fah­ren und sich nicht wie heu­te auf einer Boden­plat­te dre­hen. So könn­ten die Kin­der noch rich­tig len­ken. Auch die Schieß­bu­de ist etwas beson­de­res, denn sie ist noch eine rich­ti­ge Bude und nicht wie heu­te ein Wagen. Dadurch gebe es viel mehr Tie­fe. Ravi­ol hat die Schüt­zen­ver­ei­ne aus Arns­berg und Umge­bung ange­schrie­ben und ein­ge­la­den. Sie kön­nen wie alle ande­ren Besu­cher mit ihren Schieß­küns­ten auch ganz unge­wöhn­li­che Prei­se gewin­nen, so 40 Pah­re alte Papier­blu­men, ble­cher­ne Bud­de­lei­mer oder Cognac­schwen­ker aus der DDR.

Fassadenfront vom Rubens der Karussellmaler

Ausschnitt aus der fast 70 Jahre alten Fassade der Geisterbahn. (Foto: oe)
Aus­schnitt aus der fast 70 Jah­re alten Fas­sa­de der Geis­ter­bahn. (Foto: oe)

Ravi­ol, der selbst in sei­nem Kir­mes­wa­gen auf dem Neu­markt schläft, nachts die Ruhe genießt und sich mor­gens von den Schul­kin­dern wecken lässt, weist dar­auf hin, das Buden und Fahr­ge­schäf­te alle noch aus Holz­tei­len bestehen, die müh­sam zusam­men­ge­schraubt wer­den. Das gilt ins­be­son­de­re für die gro­ße Geis­ter­bahn am Kopf des Plat­zes, die fast 70 Jah­re alt ist.  Patrick Schnei­der, der aus einer alten Schau­stel­ler­fa­mi­lie aus Pader­born kommt, hat­te des­halb schon am Frei­tag mit dem Auf­bau begon­nen. Sein Herz hängt an der alten Bahn, die schon sei­nem Vater gehört hat und die im Lauf der Zeit bereits drei mal ein­ge­mot­tet war. Heu­te gas­tiert er damit auf aus­ge­wähl­ten His­to­ri­schen Jahr­märk­ten wie etwa im Rhei­ni­schen Frei­licht­mu­se­um Kom­mern, wäh­rend er im Rest des Jah­res sein Geld mit einem moder­nen Musik­ex­press ver­dient. Pas­cal Ravi­ol schwärmt von der Bema­lung der Fas­sa­den­front der Geis­ter­bahn. Die stam­me noch von Fritz Lau­be, dem „Rubens der Karus­sell­ma­ler“. „Echt gru­se­lig!“ fin­det Annet­te Bau­meis­ter vom Ver­kehrs­ver­ein die leben­di­gen Geis­ter, die in der Geis­ter­bahn ihr Unwe­sen treiben.

Besondere Spezialitäten: Gebrannte Mandeln und Westfälische Mettwurst

Pascal Raviol schmeckt die Bratwurst seines Nostalgischen Jahrmarkts. (Foto: oe)
Pas­cal Ravi­ol schmeckt die Brat­wurst sei­nes Nost­al­gi­schen Jahr­markts. (Foto: oe)

In der Mit­te des Jahr­markts – und direkt über dem Baum­stumpf der aktu­el­len Kunst­ver­ein-Aus­stel­lung, der unan­ge­tas­tet bleibt – steht der Ket­ten­flie­ger aus dem Jahr 1949, in dem sich jung und alt die Luft um die Nase wehen las­sen kann. Noch ein paar Jah­re älter ist die Rei­se­con­di­to­rei, die regel­mä­ßig auch auf dem Mün­che­ner Okto­ber­fest steht. Die gebrann­ten Man­deln, die dort von den Damen mit den feschen Schür­zen und Häub­chen ange­bo­ten wer­den, sind in Mün­chen zu den Bes­ten des Okto­ber­fes­tes gekürt wor­den. „Wir kochen sogar noch die Erd­beer­mar­me­la­de für unse­re Cre­pes selbst,“ ver­rät Pas­cal Ravi­ol das Geheim­nis von Fri­sche und gutem Geschmack. Auch Wal­ter Roth aus dem Sie­ger­land setzt in sei­ner Brat­wurst­bu­de auf seit 40 Jah­ren erprob­te Rezep­te. Neben der Rost­brat­wurst ist die huf­ei­sen­för­mig  gebo­ge­ne West­fä­li­sche Mett­wurst sei­ne Spe­zia­li­tät. Als beson­de­re Attrak­ti­on hat der Nost­al­gi­sche Jahr­markt dank der vie­len guten Ver­bin­dun­gen von Pas­cal Ravi­ol  in die­sem Jahr auch eine – oder genau­er gesagt – zwei Wahr­sa­ge­rin­nen zu bie­ten. „Esme­ral­da“ und ihre Mut­ter „Mama Blu­me“, die vie­le Jah­re schon ein gro­ßes Zelt auf dem Ham­bur­ger „Dom“ haben, lesen aus der Hand und legen Karten.
Der Nost­al­gi­sche Jahr­markt ist am Him­mel­fahrts­tag sowie am Sams­tag und Sonn­tag ab 11 Uhr, am Frei­tag ab 14 Uhr geöffnet.

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