Sundern. Der Bürgermeister hatte sich eine breite Mehrheit gewünscht, am Ende war der Beschluss sogar einstimmig. Alle Arme hoben sich im Fachausschuss Stadtentwicklung, Umwelt und Infrastruktur für das vorgestellte Innenstadtentwicklungskonzept „InSEK 2.025“. Die Stadtverwaltung wird das Konzept nun vervollständigen und im Herbst bei der Bezirksregierung Arnsberg vorlegen, um den Zugang zu Fördermitteln zu ermöglichen. Für die Umsetzung der vielfältigen Projekte gibt es eine Zeitachse bis 2024.
15 Monate Arbeit und Diskussion haben sich gelohnt
Bürgermeister Brodel freute sich: „Die Arbeit und die vielen Gespräche in den vergangenen 15 Monaten zahlen sich jetzt aus und werden durch diesen klaren Beschluss belohnt! Es ist ein sehr deutliches Signal für die angestrebten Entwicklungen zur nachhaltigen Stärkung der Innenstadt. Nun gilt es, sich weiter gemeinsam auf den Weg zu machen und die vom Ausschuss genehmigten Maßnahmen sukzessive umzusetzen!“ Die Fraktionen verbanden ihre Zustimmung mit einem Lob an die Stadtplanung.
Stechele: „Jetzt Mut haben!“
„Eine sehr gute Vorlage, gut zu lesen auch für die Bürger“, fand SPD-Fraktionschef Michael Stechele. Die teils schwierige und emotionale Diskussion habe sich gelohnt. Jetzt müsse man den Mut haben, die vielen Spielräume zu nutzen, die das Konzept biete. Wie Stechele begrüßte auch CDU-Fraktionsvize Sebastian Booke den konkreten Zeitplan. Er begrüßte ebenfalls, dass von der CDU angeregte Veränderungen wie die Ausdehnung der Renaturierungen in Richtung Papierfabrik und an der Linnepe aufgenommen worden seien. „Wir stehen aber nicht am Ende, sondern am Anfang der Diskussion“, sagte Booke und nannte da zuerst das Thema Parkplätze. Hier müsse am Ende eine Innenstadt der kurzen Wege stehen.
Lange: „Die Menschen mitziehen!“
Während Andreas Bahde für die BüSu das Konzept als gelungen und wichtig bezeichnete und auch Georg Teipel sich für die FDP den Worten Stecheles anschloss, sah Hans Klein, Fraktionschef der WiSu, zwar gute Ansätze, aber immer noch einen Knackpunkt bei den Parkplätzen. Ihm antwortete Stadtplaner Lars Ohlig direkt, dass keinesfalls ein Abbau von Parkplätzen geplant sei, sondern eine teilweise räumliche Verschiebung. Jürgen ter Braak (SPD) sagte, dass man bei der Bürgerbeteiligung nicht nur die Innenstadtbewohner, sondern die gesamte Bürgerschaft der Stadt einbeziehen müsse. CDU-Fraktionschef Stefan Lange resümierte, dass es wichtig sei, die Menschen mitzunehmen und zu begeistern, und dass nur Leben in Sundern stattfinden werde, wenn die Menschen mitziehen.
Weit mehr als Fußgängerzone und Röhr
Der Rat der Stadt muss jetzt noch einen förmlichen Beschluss über die Grenzen des InSEK-Gebiets fassen. Dieses beginnt mit dem nördlichen Stadteingang und dem Bahnhofsareal, recht im Osten bis zum Rathausumfeld, im Westen über den Schirgiswalder Platz bis in die Settmecke und im Süden bis zur Bonhoeffer-Schule und Schulte-Ufer. Für alle im Rahmen dieser Grenzen aufgeführten Projekte können dann ab 2018 in Düsseldorf Landesmittel beantragt werden. Dazu gehören neben der Attraktivitätssteigerung der Fußgängerzone und dem Grünen Rückgrat Röhr auch die Weiterentwicklung von Bahnhofsumfeld und Schirgiswalder Platz, die bessere Anbindung des Bremkes-Centers an die Innenstadt, die Knotenpunkte am Abzweig Grünewaldstraße, am Sunderland-Hotel und an der Kreuzung Kaiserhöhe, ein neuer Busbahnhof und ein Kultur- und Bildungszentrum am Tiggesplatz anstelle des unrealisierbaren neuen Einkaufszentrums.
- Das Konzept ist auf der Internetseite der Stadt Sundern www.sundern.de herunterzuladen.