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Innenstadtentwicklung: Rathaus begrüßt Bewegung der CDU

16 Mona­te sei im rat­haus an den Plä­nen zur Innen­stadt­ent­wick­lung gear­bei­tet wor­den, sagt Bür­ger­meis­ter Bro­del. Jetzt lie­ge alles fer­tig im Schreib­tisch und man kön­ne los­le­gen. (Foto: Stadt Sundern)

Sun­dern. Die Bewe­gung der CDU in Sachen Innen­stadt­ent­wick­lung wird im Rat­haus begrüßt. „Stadt­pla­nung und Bür­ger­meis­ter sind froh über den Ruck, der durch die CDU geht“, heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung des Bür­ger­meis­ter­bü­ros, die auch eine erfreu­li­che Neu­ig­keit beinhal­tet: Im Brem­kes Cen­ter soll im Früh­jahr 2018 ein moder­ner und attrak­ti­ver EDE­KA-Markt eröffnen.

„Große und umfassende Innenstadtentwicklung“

Die „öffent­lich klar gezeig­te und umfas­sen­de Kom­pro­miss­be­reit­schaft“ der CDU ist für  Bür­ger­meis­ter  Ralph  Bro­del  „ein  mehr  als  deut­li­ches  Signal“,  nach­dem  bis­lang  bei  der  CDU-Führung  die­se  mehr  auf  Gelb bis Rot  stan­den:  „Es zeigt  sich,  dass  unser  Fest­hal­ten  an  einer  gro­ßen  und umfas­sen­den  Innen­stadt­ent­wick­lung rich­tig war, ins­be­son­de­re vor der jet­zi­gen Ent­wick­lung. Da hat Herr Boo­ke völ­lig recht, wenn er for­dert, dass jetzt doch end­lich etwas pas­sie­ren muss“, sagt Bro­del. Auch für die Stadt­pla­nung sei es ein gutes Signal, dass jetzt auch Bewe­gung der größ­ten Frak­ti­on zu sehen sei. Ins­be­son­de­re sei es erfreu­lich, dass die CDU-Fraktionsführung sich in der Dis­kus­si­on nicht mehr, wie gesagt „an Klei­nig­kei­ten“ auf­hal­ten wolle.

16 Monate dran gearbeitet

Plä­ne, Plä­ne, Pläne.

Auch an dem ange­spro­che­nen Fahr­plan habe die Ver­wal­tung bestän­dig gear­bei­tet, so Bro­del wei­ter: „Die­ser liegt schon in  der Schub­la­de, ein­schließ­lich der finan­zi­el­len und per­so­nel­len Pla­nun­gen. Wir kön­nen also jetzt,  mit den  gemach­ten  Erklä­run­gen,  sofort  los­le­gen!“ In den letz­te 16 Mona­ten hät­ten sich meh­re­re Fach­ab­tei­lun­gen viel­fach in gro­ßen Kon­fe­ren­zen getrof­fen, um alle Res­sour­cen zu bün­deln und ein mög­lichst  effi­zi­en­tes Vor­ge­hen abzu­stim­men.  „Wir  wuss­ten  ja  immer,  dass  die  Zeit  gegen  uns  läuft  und  wir  drin­gend eine Umge­stal­tung brau­chen, also haben wir immer dar­an gear­bei­tet. Mehr Leben und Attrak­ti­vi­tät sind dabei die Richt­schnur, als auch die umfas­sen­de Abstim­mun­gen mit wei­te­ren Behör­den, gera­de was den Hoch­was­ser­schutz betrifft“, so der Rathauschef.

„Viele positive Überschneidungen“

Die fach­li­chen Vor­über­le­gun­gen und Dis­kus­sio­nen mit allen Exper­ten, ins­be­son­de­re zur Röhr­re­natu­rie­rung, sind schon gemacht wor­den. Hier ver­weist die Stadt­pla­nung  ins­be­son­de­re auf die öffent­li­chen Ein­las­sun­gen der Bezirks­re­gie­rung zum Hoch­was­ser­schutz. Um auch die Öffent­lich­keit direkt an den Fort­füh­run­gen und den weit­ge­hen­den Über­ein­stim­mun­gen zum CDU-Papier auf dem Lau­fen­den zu hal­ten, hat der Pro­jekt­ver­ant­wort­li­che Lars Ohlig die ein­zel­nen Punk­te mit den fach­li­chen Erfor­der­nis­sen abge­gli­chen: „Da zei­gen sich vie­le posi­ti­ve Über­schnei­dun­gen. Bei eini­gen fach­lich wich­ti­gen Eck­punk­ten wird sich die CDU, nach der jetzt gemach­ten Erklä­rung, sicher schnell bewe­gen  können.“

Infos zu den CDU-Eckpunkten

Zu den Eck­punk­ten der CDU gibt die Ver­wal­tung fol­gen­de Sachinformationen:

Die Ent­wick­lung der Fuß­gän­ger­zo­ne steht als „Impuls­pro­jekt“ im Ent­wurf des InSEK 2.025 im  Mit­tel­punkt der Innen­stadt­ent­wick­lung. Impuls­pro­jek­te kön­nen mir gerin­ge­rem Auf­wand  (Abstim­mung, Kom­mu­ni­ka­ti­on, Pla­nung, Kos­ten) und in kür­ze­rer Frist ange­gan­gen wer­den.  Auf­grund der schnel­le­ren Rea­li­sier­bar­keit kommt ihnen eine beson­de­re Bedeu­tung in der  Außen­wir­kung zu. Neben der Rena­tu­rie­rung der Röhr und der Umge­stal­tung der Kreis­stra­ße ist die  Attrak­ti­vie­rung der Fuß­gän­ger­zo­ne ele­men­ta­rer Bau­stein der zen­tra­len  Innenstadtentwicklungsprojekte.
Der  Bau­stein  beinhal­tet  in  ers­ter  Linie  gestal­te­ri­sche  Ände­run­gen,  z.B.  bei  Mobi­li­ar, Begrü­nung und Pflas­ter. Die Effek­te die­ser Maß­nah­men sind daher weni­ger bedeut­sam für  die  struk­tu­rel­len  Ände­run­gen  im  Innen­stadt­be­reich,  die  sich  aus  der  Ana­ly­se  der  IST-Situa­ti­on ablei­ten. Aus die­sem Grun­de sind die gewünsch­ten Effek­te für die Innen­stadt in ers­ter Linie durch die mate­ri­ell und zeit­lich auf­wen­di­ge­ren Leit­pro­jek­te, wie z.B. das „Grü­ne  Rück­grat  Röhr“  zu  erwar­ten.  Es bestehen gro­ße Zusam­men­hän­ge zwi­schen der Attrak­ti­vie­rung der Fuß­gän­ger­zo­ne einer­seits und der Rena­tu­rie­rung der Röhr ande­rer­seits. Inso­fern ist eine Redu­zie­rung der Dis­kus­si­on auf ein­zel­ne Teil­aspek­te nicht zielführend.

Das zen­tra­le Leit­pro­jekt „Grü­nes Rück­grat Röhr“ ver­folgt  die  Rena­tu­rie­rung  des  Gewäs­ser­sys­tems Röhr/Settmecke/Linnepe mit dem Ziel, die vor­han­de­nen Fließ­ge­wäs­ser als  zen­tra­le Gestal­tungs­ele­men­te im Stadt­bild der Sun­derner Innen­stadt wie­der sicht­bar und als  Erleb­nis­raum nutz­bar zu machen. Dar­über hin­aus dient das Pro­jekt – auch durch Lage und  Umfang  der  Rena­tu­rie­rungs­maß­nah­men  –  wie  auch  von  der  Bezirks­re­gie­rung  in  der  Rats­sit­zung  im  April  erläu­tert, dem  für  wei­te­re  Ent­wick­lun­gen  zwin­gend  not­wen­di­gem  Hoch­was­ser­schutz im Bereich der Innenstadt.
Unab­hän­gig davon, dass der Bereich der heu­ti­gen Park­plät­ze, auch unter Berück­sich­ti­gung  der Bei­be­hal­tung von ca. 50 bis 60 Stell­plät­zen in dem Bereich, wesent­li­cher Bestand­teil der  Gewäs­ser­re­natu­rie­rungs­maß­nah­me und der o.g. Ziel­vor­stel­lun­gen des Leit­pro­jek­tes ist, sind  auch die fluss­auf­wärts gele­ge­nen Berei­che der Röhr (Bereich Bon­hoef­fer­schu­le) sowie der  Sett­me­cke (Bereich Lidl bis Bremkes-Center) in den im Ent­wurf des InSEK 2.025 ent­hal­te­nen  Maß­nah­men erfasst.
Inso­fern gilt: die Rena­tu­rie­rung macht sowohl vor den Toren der Innen­stadt Sinn, als auch in  die­sem  Aus­maß  im  Zen­trum.  Die  hier­für  ent­fal­len­den  Park­plät­ze  wer­den  in  annä­hernd glei­chem Umfang hin­ter dem Bremkes-Center – ins­be­son­de­re für die Arbeit­neh­mer in der  Fuß­gän­ger­zo­ne  –  aus­ge­gli­chen.  Eine  Gestal­tung  der  ver­blei­ben­den  Park­plät­ze  im  rück­wär­ti­gen  Bereich  der  Fuß­gän­ger­zo­ne  als  „Über­flu­tungs­flä­chen“  ist hier­bei  eben­falls  denkbar.

Die Fuß- und Rad­we­ge­ver­bin­dung zwi­schen dem Bereich der Schützenhalle/Rathausplatz  und  der  Innen­stadt  bzw.  dem  Levi-Klein-Platz  ist  im  inner­städ­ti­schen  Nut­zungs­ge­fü­ge  äußerst  bedeut­sam,  wes­halb  die­se  Ver­bin­dungs­ach­se  sich  in  den  Pla­nun­gen  bzw.  der  Umset­zung wie­der­fin­den muss. Die Ver­bin­dung ist in jedem Fall bar­rie­re­frei anzu­le­gen. Ob die Que­rung der Land­stra­ße – und im Wei­te­ren auch der Röhr – künf­tig durch die  bestehen­de Unter­füh­rung, eine eben­erdi­ge Que­rung der Land­stra­ße mit anschlie­ßen­der Fuß­gän­ger­brü­cke über  die  Röhr  oder  als  Brü­cke über Land­stra­ße  und  Röhr  (was  als  Land­mar­ke eine nicht uner­heb­li­che Bedeu­tung haben kann) sicher­ge­stellt wird, hängt von  den kon­kre­te­ren Pla­nun­gen ab und wird im Pla­nungs­pro­zess zu dis­ku­tie­ren sein.  Glei­ches  gilt für die Anla­ge einer Parkpalette.

Die Anbin­dung des Bremkes-Center, als ein­zi­ger Lebens­mit­tel­voll­sor­ti­men­ter im zen­tra­len  Innen­stadt­be­reich,  muss  deut­lich  ver­bes­sert  wer­den.  Hier­zu  wur­de  das  Leit­pro­jekt  „Süd­li­cher Stadt­ein­gang und Umge­stal­tung der Kreis­stra­ße“ in den Ent­wurf des InSEK 2.025  auf­ge­nom­men.  Die  Bar­rie­re­wir­kung  der  Kreis­stra­ße  muss  durch  gestal­te­ri­sche  und  ver­kehrs­len­ken­de  Maß­nah­me  redu­ziert  wer­den.  Zudem  sind  die  Wege­ver­bin­dun­gen  zwi­schen der Fuß­gän­ger­zo­ne, dem rena­tu­rier­ten Röhr­be­reich und dem Bremkes-Center in  die Über­le­gun­gen ein­zu­be­zie­hen, so dass die gewünsch­ten Syn­er­gie­ef­fek­te entstehen.
Die Ansied­lung eines Ein­kaufs­cen­ters mit zug­kräf­ti­gen Nut­zun­gen in der Innen­stadt ist nach  Aus­sa­ge aller Projektentwickler/Investoren, mit denen die Ver­wal­tung in den ver­gan­ge­nen  ca. zwei Jah­ren gespro­chen hat, ins­be­son­de­re vor dem Hin­ter­grund der äußerst erfreu­li­chen  Umbau­maß­nah­men für einen moder­nen und attrak­ti­ven EDEKA-Markt im Bremkes-Center,  der im Früh­jahr 2018 eröff­nen soll, auch mittel- bis lang­fris­tig unrea­lis­tisch. Daher ist die  ver­bes­ser­te Anbin­dung des Bremkes-Center an die Fuß­gän­ger­zo­ne umso bedeutsamer.

Der  Umbau  der  Kno­ten­punk­te  vor  dem  Sun­der­land  Hotel  bzw.  am  Bremkes-Center  zu  Kreis­ver­keh­ren ist städ­te­bau­lich sinn­voll und wird auch von der Ver­wal­tung seit lan­gem  gewünscht. Zwi­schen­zeit­lich liegt ein Zwi­schen­be­richt eines Gut­ach­tens zur Funk­tio­na­li­tät  die­ser Kreis­ver­keh­re vor. Die­ses betrach­tet sowohl die Funk­ti­ons­fä­hig­keit der ein­zel­nen  Kreis­ver­keh­re,  als  auch  die  Ver­kehrs­be­zie­hun­gen  zwi­schen  den  inner­städ­ti­schen  Kno­ten­punk­ten  ins­ge­samt.  Auf  Basis  der  durch­ge­führ­ten  Zäh­lun­gen  sowie  Ver­kehrs­be­zie­hun­gen (Abbie­ge­vor­gän­ge) kommt das Gut­ach­ten in dem Zwi­schen­be­richt zu  dem Ergeb­nis, dass die Kreis­ver­keh­re den Ver­kehrs­fluss gegen­über der heu­ti­gen Situa­ti­on  nega­tiv  beein­träch­ti­gen  wür­den.  Mit  einer  auf­ein­an­der  abge­stimm­ten  Ampel­schal­tung  wür­den  deut­lich  bes­se­re  Ergeb­nis­se  für  den  Ver­kehrs­fluss  erzielt  wer­den  kön­nen.  Unab­hän­gig  davon  ent­spricht  die  städ­te­bau­li­che  Qua­li­tät  und  Ästhe­tik  der  beam­pel­ten  Kno­ten­punk­te nicht den Vor­stel­lun­gen der Stadt­ver­wal­tung, so dass die Umge­stal­tung des  Kno­ten­punk­tes am Sun­der­land Hotel nach wie vor mit einem Kos­ten­an­satz von 500.000 Euro  im  Leit­pro­jekt  „Nörd­li­cher  Stadt­ein­gang“  im  InSEK  2.025  ent­hal­ten  ist.  Die  Kos­ten  sind  vor­aus­sicht­lich zu min­des­tens 4/5 durch die Stadt Sun­dern zu tragen.

Eine inten­si­ve Bür­ger­be­tei­li­gung ist unab­ding­bar für die Akzep­tanz und die Umset­zung von  Maß­nah­men zur Umge­stal­tung der Innen­stadt. Daher sol­len nach Vor­lie­gen kon­kre­te­rer  Plan­un­ter­la­gen sowohl Gesprächs­run­den mit inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern als  auch mit den Eigen­tü­mern und den Ein­zel­händ­lern in der Innen­stadt erfol­gen.  Die inten­si­ven Dis­kus­sio­nen in den ver­gan­ge­nen Mona­ten haben dazu bei­getra­gen, dass  inzwi­schen  inhalt­lich  ein  hoher  Deckungs­grad  bei  den  Vor­stel­lun­gen  für  die Innen­stadt­ent­wick­lung besteht. Dies ist äußerst posi­tiv. Die ange­kün­dig­te Gesprächs­be­reit­schaft lässt hof­fen, dass auch in den weni­gen Aspek­ten, in  denen bis­lang noch gering­fü­gig unter­schied­li­che Auf­fas­sun­gen bestehen, eben­falls noch  Einig­keit erzielt wer­den kann.

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