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Innenstadt: Bürgermeister macht Rechnung ohne Politik

„Wir starten durch!“ war das Ergebnis der Diskussionsrunde von Stadtverwaltung und Händlern. (Foto: Stadt Sundern)
„Wir star­ten durch!“ war das Ergeb­nis der Dis­kus­si­ons­run­de von Stadt­ver­wal­tung und Händ­lern. (Foto: Stadt Sundern)

Sun­dern. Gleich drei­mal inner­halb von 24 Stun­den ging es jetzt im Rats­saal um das gro­ße The­ma Innen­stadt­ent­wick­lung. Am Mitt­woch­abend begrüß­te der Bür­ger­meis­ter dort eine gro­ße Zahl von Händ­lern zu einer offe­nen Dis­kus­si­ons­run­de, am Don­ners­tag­nach­mit­tag berich­te­te er im Monats­pres­se­ge­spräch vom Vor­abend und weni­ge Stun­den spä­ter stand im SUI-Aus­schuss die Ver­ga­be eines Gut­ach­tens für den künf­ti­gen Röhr­park auf der Tages­ord­nung – und dort mach­te eine gro­ße Mehr­heit der Poli­ti­ker den Plä­nen des Bür­ger­meis­ters einen Strich durch die Rechnung.

Brodel freut sich über deutliches Signal

Freu­dig wedel­te Bro­del vor der Pres­se am Nach­mit­tag mit einem gro­ßen Foto, dass die zahl­rei­chen offen­sicht­lich durch­weg gut gelaun­ten Teil­neh­mer der abend­li­chen Dis­kus­si­ons­run­de zeig­te. Der Bür­ger­meis­ter schwärm­te immer noch vom posi­ti­ven Schwung und der tol­len Atmo­sphä­re der Ver­an­stal­tung, was ihn „völ­lig über­rascht“ und begeis­tert habe. Das sei ein deut­li­ches Signal gewe­sen. „Wir wol­len jetzt noch­mal angrei­fen, denn wir haben noch die eine Chan­ce, das Ein­kau­fen in Sun­dern zum Erleb­nis zu machen, bevor das Inter­net uns über­rennt“, fass­te Bro­del die Stim­mung des Abends zusammen.

„Nicht wundern, Sundern!“

Gut ange­kom­men sei auch das bun­te Anma­len der Fas­sa­den wie am Levi-Klein-Platz, das das Ein­kau­fen in Sun­dern zu einem beson­de­ren Spaß machen soll. „Das ist leben­dig und nicht nur ich fin­de es schön“, so Bro­del, der zusag­te: „Wir wer­den den posi­ti­ven Schwung in unse­re Pla­nun­gen ein­brin­gen und zu einem Ergeb­nis kom­men“. „Wir star­ten durch, wir mar­schie­ren nach vorn“, fass­te Pla­ner Lars Ohlig das Ergeb­nis der Dis­kus­si­on zusam­men. Oder anders: „Nicht wun­dern, Sundern!“

Rechnung ohne die Politik gemacht: „Zu teuer!“

Die Rech­nung hat­ten Bür­ger­meis­ter und Stadt­pla­ner jedoch ohne die Poli­tik gemacht. Alles ande­re als über­zeugt von deren Vor­schlä­gen zeig­ten sich näm­lich die Fach­po­li­ti­ker im Aus­schuss für Stadt­ent­wick­lung, Umwelt und Infra­struk­tur. Mit 9:6 Stim­men wur­de die Ver­ga­be des Rea­li­sie­rungs­wett­be­werbs für den künf­ti­gen Röhr­park mit deut­li­cher Mehr­heit abge­lehnt und damit die bis­he­ri­gen Über­le­gun­gen qua­si beer­digt. Die Haupt­ar­gu­men­te der Poli­ti­ker von CDU, Tei­len der FDP und WISU gegen die Ver­ga­be waren die hohen Kos­ten für einen Wett­be­werb (30.000 Euro Hono­rar­kos­ten für Fach­preis­rich­ter und Sach­kos­ten, 40.000 Euro für die Durch­füh­rung und Abwick­lung zuzüg­lich einem Eigen­an­teil von ca. 2,5 Mio. Euro der Stadt Sun­dern) und der damit mög­li­che Weg­fall der Park­plät­ze, dem „ver­mut­lich letz­ten Kapi­tal der Ein­zel­händ­ler in der Innen­stadt“. „Wer möch­te sei­nen Kun­den denn zumu­ten, zukünf­tig hin­term Brem­kes-Cen­ter zu par­ken, um dann noch in der Fuß­gän­ger­zo­ne ein­zu­kau­fen?“, posi­tio­nier­te sich Rats­mit­glied Mar­cus Schau­er­te unmissverständlich.

Brodel verlässt Ausschuss

Nach der Abstim­mung ver­ließ Bür­ger­meis­ter Bro­del sicht­lich ange­schla­gen die Aus­schuss­sit­zung. Der ange­kün­dig­te Angriff ist damit zunächst verschoben.

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6 Antworten

  1. Ich bit­te um Richtigstellung:
    Es ging im SUI Auschuß nicht um die Ver­ga­be eines Gutachtens,sondern um die Frei­ga­be für einen Realisierungswettbewerb.(Architektenwettbewerb)

  2. Tja, die CDU hat uns die­ses unat­trak­ti­ve, ste­ri­le Beton- und Asphalt­kon­glo­me­rat links und rechts der Röhr seit den 1980er-Jah­ren ein­ge­brockt und hält auch jetzt an ihrem damals schon vor­sint­flut­li­chen „Kon­zept“ fest. Das ist immer­hin konsequent.

  3. Anstatt stän­dig Spruch­bla­sen zu pro­du­zie­ren („Wir star­ten durch, wir mar­schie­ren nach vorn“) soll­te man erken­nen, dass die kos­ten­lo­sen Park­plät­ze das letz­te Pfund über­haupt der Sun­derner Geschäfts­welt sind. Wer dar­an rührt, kann dann den Laden gleich kom­plett zu machen.

    Mir ist schlei­er­haft, wie man die Über­le­gun­gen zual­ler­erst dort ansetzt, wo das größ­te Poten­ti­al den Innen­stadt liegt, näm­lich in der Park­si­tua­ti­on. Will man den Stuhl, auf dem man sitzt, gleich an drei Bei­nen absägen?

  4. Ein raben­schwar­zer Tag für Sundern!
    In der SUI Aus­schuss­sit­zung am 23.6. haben die Ver­wal­tung und der Bür­ger­meis­ter einen Antrag ein­ge­bracht, die für die Innen­stadt­ent­wick­lung einen Archi­tek­ten- und Ideen­wett­be­werb vor­sah. Die­ser Antrag wur­de von der CDU, WISU und einem Aus­schuss­mit­glied der FDP abge­lehnt. Wer aber glaub­te, dass von die­sen Her­ren kon­struk­ti­ve oder bes­se­re Vor­schlä­ge zu die­sem The­ma vor­ge­bracht wur­den, um bei die­sem wich­ti­gen The­ma end­lich Fahrt auf zu neh­men, der wur­de ent­täuscht. Ledig­lich Mar­kus Schau­er­te von der CDU brach­te wie immer wie­der das The­ma Park­plät­ze auf den Tisch. Herr Schau­er­te, nicht Park­plät­ze son­dern Men­schen bele­ben eine Innen­stadt, und dazu muss sie nun mal attrak­tiv wer­den. Die­ses Phä­no­men kön­nen sie in Ame­cke an der Pro­me­na­de täg­lich erle­ben. Hier sind die Park­plät­ze noch im Bau und trotz­dem kom­men Hun­der­te von Men­schen trotz Park­ge­büh­ren und teil­wei­se wei­ten Anfahrts- und Fuß­we­gen zur Pro­me­na­de, und das nur, weil hier etwas Attrak­ti­ves geschaf­fen wurde.
    Jahr­zehn­te war die CDU mit einem CDU-Bür­ger­meis­ter und abso­lu­ter Mehr­heit im Stadt­rat ver­tre­ten. In die­ser Zeit haben vie­le Filia­lis­ten unse­rer Innen­stadt den Rücken gekehrt, sodass die­se im Lau­fe der Jah­re immer unat­trak­ti­ver wur­de und seit Jah­ren immer mehr ver­waist. Die CDU hat es ver­säumt die­ser Ent­wick­lung früh­zei­tig ent­ge­gen­zu­steu­ern. Jetzt, wo ein neu­er Bür­ger­meis­ter mit neu­en Ideen kommt, machen sie Blo­cka­de­po­li­tik. Sie haben anschei­nend immer noch nicht ihre Wahl­nie­der­la­gen ver­kraf­tet und jetzt Angst, dass ande­re es womög­lich bes­ser machen könnten.
    Wenn man die Bür­ger und Bür­ge­rin­nen von Sun­dern fragt, was in den letz­ten 15 Jah­ren in Sun­dern geschaf­fen wur­de, dann ist ihnen nur die Schaf­fung der Pro­me­na­den in Lang­scheid und Ame­cke im Kopf hän­gen geblie­ben. Kein neu­es Spaß­bad, kein Cam­pus oder gar eine attrak­ti­ve Innenstadt.
    Herr Tol­le hat­te sicher­lich in sei­ner letz­ten Haus­halts­re­de recht, als er sag­te, dass doch wohl nicht alles falsch war, was die CDU gemacht hat. Aber den enor­men Schul­den­berg, der uns heu­te zu schaf­fen macht, den hat sie zu ver­ant­wor­ten. Die Bür­ger fra­gen sich zu Recht, was wur­de dafür eigent­lich geschaf­fen oder geleis­tet? Es ist nichts Sicht­ba­res in Sun­dern davon zu sehen. Ganz im Gegen­teil, maro­de Brü­cken, schlech­te Stra­ßen und einen gewal­ti­gen Repa­ra­tur­stau an den öffent­li­chen Immo­bi­li­en schie­ben wir vor uns her.
    Wenn in Sun­dern und vor allem in den Dör­fern was geschaf­fen wur­de, dann beruh­te dies immer auf die Initia­ti­ve von enga­gier­ten Bür­gern, wie z. B. die Reno­vie­rung des Stra­cken­hofs in Endorf, die Neu­ge­stal­tung des Ehren­mals in Ste­mel usw.
    Ich war hoch erfreut, als im letz­ten Haus­halts- und Finanz­aus­schuss der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der CDU Ste­fan Lan­ge mein­te, wir soll­ten alle zukünf­tig nach vor­ne schau­en. Tol­ler Vor­schlag! Aber nach der letz­ten SUI-Aus­schuss­sit­zung fra­ge ich mich, ob Herr Lan­ge über­haupt weiß, wo vor­ne ist?
    Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger von Sun­dern haben uns in den Rat gewählt, damit wir die Zukunft von Sun­dern gestal­ten und unse­re Stadt im Inter­es­se aller Bür­ger nach vor­ne brin­gen. Wir soll­ten uns zukünf­tig nicht mehr mit par­tei­po­li­ti­schen Spiel­chen beschäf­ti­gen. Denkt mal dar­über nach!

    Wer­ner Kaufmann
    Fraktionsvorsitzender
    Bür­ger für Sundern

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