Arnsberg. Seit letzten Mittwoch, dem Tag gegen die Gewalt an Frauen, leuchtet es weltweit wieder in Orange, der Farbe, die den Protest symbolisiert. Auch in diesem Jahr ist der ZONTA Club Arnsberg mit dabei und unterstützt die Initiative. „Orange the World“ nennt sich die UN-Kampagne, an der sich in der Stadt Arnsberg und darüber hinaus zahlreiche Institutionen, Unternehmen und Privatleute beteiligten. „Ein wichtiges Zeichen der Solidarität“, sagt die aktuelle Vorsitzende des ZONTA Clubs, Nicole Jerusalem.
Initiative „Orange the World“
Es gibt derzeit viele negative Hinweise auf Gewalt gegen Frauen, haben die Mitglieder des ZONTA Clubs Arnsberg erfahren. Was während des totalen Lockdowns im Frühjahr und Sommer noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen sei, findet jetzt im Teil-Lockdown seinen Weg nach draußen, beschreibt Nicole Jerusalem. Das Ergebnis sei sichtbar – im Frauenhaus Arnsberg und den Frauenhäusern der Region gebe es keine freien Plätze mehr. „Frauen sind hier oft ohne Perspektiven“, erklärt Jerusalem weiter. Unter anderem gebe es bei den betroffenen Frauen finanzielle Abhängigkeiten, die ihnen einen Ausweg aus der häuslichen Gewalt unmöglich erscheinen ließen. Der Kreislauf der Gewalt drehe sich wie eine Uhr – immer wieder durchlebten Frauen den Zyklus von Gewalt, Versöhnung und erneuter Gewalt, beschreibt die ZONTA-Präsidentin aus Arnsberg.
Zyklus von Gewalt
Für die aktiven Frauen im Club ist die Unterstützung bei der Aktion deshalb umso wichtiger, um auf das Leiden durch häusliche Gewalt aufmerksam zu machen. Bislang beteiligten sich 60 Unternehmen an der Aktion „Orange the World“ und setzten mit der Farbe an verschiedenen Stellen in der Stadt ein Zeichen. Auch das Sauerlandmuseum des Hochsauerlandkreises in Arnsberg ist dabei und ein großes Fenster zur Ruhrstraße hin für einen Zeitraum orange beleuchtet.
Der Zeitraum der Aktion sei bewusst gewählt, heißt es in einer Presseinformation des ZONTA Clubs Arnsberg. Hintergrund sei, dass die Generalversammlung der vereinten Nationen den 25. November zum „Tag gegen die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ ausgerufen habe. Der 10. Dezember sei ferner zum „Tag der Menschenrechte“ erklärt worden. Somit ergibt sich für die Aktion „Orange the World“ der Aktionszeitraum vom 25. November bis zum 10. Dezember. 16 Tage lang soll das orange Leuchtfeuer damit in Arnsberg, Sundern und Meschede sichtbare Zeichen gegen die Gewalt an Frauen setzen.
Zeichen gegen Gewalt setzten
Mit der Aktion verbindet der ZONTA Club Arnsberg auch in diesem Jahr ganz konkrete Forderungen. „Wir wollen mehr Aufklärung zum Thema und mehr Hilfsplätze für Frauen“, sagt Nicole Jerusalem. Der Club mit den aktiven Frauen sehe es als Pflichtaufgabe an, über die Lage von Frauen in Gewaltsituationen zu informieren. Darüber hinaus, so die ZONTA-Präsidentin, brauche es auch mehr politische Anstrengung. Die Stadt Arnsberg sei als Kommune vorbildlich, lobt Jerusalem und biete Unterstützung beim Thema an. Für Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden, müsse aber mehr getan werden. So können auf kreisebene zum Beispiel die Einrichtung eines zweiten Frauenhauses eine Unterstützung sein.
Codewort „Maske 19“
In der Gesellschaft gebe es inzwischen bereits eine andere Wahrnehmung des Themas. So hat sich unter dem Codewort „Maske 19“ eine ganz anderen Hilfsmöglichkeit für Frauen in Gewaltsituationen ergeben. Frauen, die beim Besuch einer Apotheke dieses Codewort verwenden, können somit auf ihre Notlage anonym aufmerksam machen und bekommen Hilfe. „Breite Aufmerksamkeit für dieses Thema ist sehr wichtig“, sagt Jerusalem. So wolle der ZONTA Club Arnsberg noch mit anderen Projekten auf das Thema aufmerksam machen und die Gesellschaft dafür sensibilisieren. Er werde an den Film mit dem Opferschutzbeauftragten gearbeitet, der über Hilfestellungen für betroffene Frauen informiert. Zu sehen sein soll der Film nach Abschluss über die Homepage des ZONTA Clubs Arnsberg – www.zontaarnsberg.de.
Hilfe für Betroffene Frauen in der Region:
- Frauenhaus Arnsberg – Tel. 02931/6791
- Frauenberatungsstelle Arnsberg – Tel. 01577 / 2676572
- Frauenberatungsstelle Meschede – Tel. 0291 / 52171
- Notruf Polizei – Tel. 110
- Codewort in Apotheken: „Maske 19“ bei akuter Bedrohung
(Text: Frank Albrecht / Fotos: Frank Albrecht / Karin Fischer, Sauerland Museum Arnsberg)
Eine Antwort
die idee ist super aber warum die Aktion nicht verallgemeinern ich würde gern unter 2 aspekten die aktion sehen ist noch ein Flyer oder besser 2 zu haben ?
MFG
shg Arnsberg