Voßwinkel. Seit Anfang Februar werden Biotopbäume in Teilen des Wildwalds in Voßwinkel kartiert. Hildegard Weil-Suntrup, Landschaftsarchitektin und Mitinhaberin des Büros „WWK Partnerschaft für Umweltplanung“, stapft dazu gemeinsam mit ihren Mitarbeitern durch den Lüerwald und nimmt im Auftrag des Landesbetriebes Wald und Holz NRW Daten auf. Dabei werden Horst‑, Höhlen‑, Uralt- und Totholzbäume erfasst, per GPS verortet und zur weiteren Bearbeitung in den Computer eingegeben.
Lüerwald Teil des europäischen Waldschutzgebiets
Diese wertvollen Ergebnisse dienen als Basis, um langfristige Maßnahmenkonzepte zum Erhalt des europäischen Waldschutzgebietes zu erstellen und evtl. dessen Zustand zu verbessern. Nachdem der Lüerwald zu diesem Gebiet zählt, folgt er der sog. Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Diese Naturschutz-Richtlinie aus dem Jahr 1992 wurde von den damaligen Mitgliedstaaten der Europäischen Union einstimmig verabschiedet. Sie dient der Erhaltung selten gewordener natürlicher Lebensräume sowie dem Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
Aufgabe anstrengend, aber erfüllend
Die Kartierung ist keine einfache Aufgabe. Das Vorankommen wird oft durch dicht wachsende Sträucher, tiefe Siepen und morastige Böden erschwert. Hildegard Weil-Suntrup beschreibt ihren Arbeitsalltag zwar als anstrengend, aber auch als schön und erfüllend. Auf die Frage, wieviel Wegstrecke täglich zurückgelegt wird, kommt die schmunzelnde Antwort „mindestens die gesunden 10.000 Schritte“. Bis Anfang Mai kommt da noch eine ganz schöne Strecke zusammen.