Neheim/Meschede. Die Vorstände der Les Amis de Franz Stock für Frankreich (AFS) und des Franz-Stock-Komitee für Deutschland (FSK) trafen sich kurz nach den Terroranschlägen in Frankreich zu ihrem regelmäßigen Austausch. „Die Teilnehmer der Tagung aus Paris und Deutschland standen unter dem Eindruck der Ereignisse von Paris am vergangenen Wochenende. Dies führte jedoch nicht zu Resignation, sondern vielmehr fühlten sich alle noch mehr aufgerufen, im Sinne von Franz Stock sich für den Frieden in Europa, in der Welt einzusetzen,“ berichtet Thomas Bertram vom FSK. Eine konkrete Reaktion vor dem bedrohten Frieden durch Hass war vor dem Eintritt in die beabsichtigte Tagesordnung die Verabschiedung der folgenden Resolution:
„In den Jahren zwischen 1939 und 1948 hat der Priester Franz Stock eine Botschaft der Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland vorgelebt, in einem Augenblick als Hass die Beziehung zwischen beiden Ländern bestimmte.
Nun breitet sich eine Welle des Hasses in Europa aus. Das Franz-Stock-Komitee und die Amis de Franz Stock, die zu ihrem jährlichen Treffen in der Benediktinerabtei in Meschede zusammengekommen sind, appellieren an alle Europäer guten Willens, sich vom Verhalten des „Seelsorgers in der Hölle“ inspirieren zu lassen, um der dramatischen Situation, mit der wir konfrontiert sind, zu begegnen.“
Treffen diesmal in Meschede
Von Sonntag, 15. bis Dienstag, 17. November, trafen sich die Vorstände zu ihrem regelmäßigen Austausch in Meschede. Für Meschede sprachen nicht nur die Nähe und der angemessene Rahmen der Abtei Königsmünster, sondern auch die Tatsache, dass dort indirekt eine Beziehung zu Franz Stock besteht. Einer der Unterstützer und Förderer von Franz Stock und des Stacheldrahtseminars von Le Coudray/Chartres und seiner Studenten war Abbé Pierre André, der damalige Sekretär des Bischofs von Chartres. Sein Vater war in Gefangenschaft im ersten Weltkrieg gestorben und in Meschede, eben nicht weit von Neheim, der Heimatstadt von Franz Stock, begraben worden. Das nächste Treffen wird im November 2016 in Amiens stattfinden.
Bücher, Ausstellungen, Film – und Geld
Im Weiteren wurden dann die vorgesehenen Inhalte besprochen. Dabei ging es dann um Folgendes:
- Die Arbeit an der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Tagebuchs von Franz Stock, die erfolgreiche Fortschritte nimmt und Ende Juni 2017 erscheinen soll;
- Realisation eines weiteren Buches, entstanden aus den Schülerarbeiten am Franz-Stock-Gymnasium, ggf. in zweisprachiger Ausgabe;
- Bericht über die erfolgreiche Akzeptanz der neu in deutscher Übersetzung entstandenen Franz Stock Biographie von Raymond Loonbeek;
- Schritte hinsichtlich des Problems der weiteren Geldschöpfung für das Stacheldrahtseminar;
- Bemühungen von französischer Seite die finanzielle Situation zu verbessern;
- Veranstaltungen zu 70 Jahre Stacheldrahtseminar (2015 – 2017);
- Berichte von Mitgliedern des FSK über ihre Aktivitäten in Verbindung mit der Wanderausstellung in Freiburg und Miltenberg und den Aktionen anlässlich des 50 jährigem Bestehens des Franz-Stock-Denkmals;
- Vorstellung des Projektes einer Neukonzeption der Wanderausstellung;
- Information über ein Filmprojekts über Franz Stock, das inhaltlich sehr ansprechend, dessen Realisation aber durch den Aspekt der Finanzierung in Frage gestellt sei.
Begleitet wurde die Tagung durch ein Kennenlernen der Abtei Königsmünster und einer eindrucksvollen Begegnung mit Abt Aloysius.