Arnsberg. „Die Unternehmen am Hellweg und im Sauerland sind weiterhin optimistisch – trotz einiger Unwägbarkeiten“, sagt Andreas Rother, Präsident der IHK-Arnsberg, bei der Vorstellung der Ergebnisse der Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn. Der Industrie- und Handelskammer liegen Einschätzungen zur wirtschaftlichen Lage, Risiken und Zukunftsplänen von rund 480 Unternehmen vor.
Stimmung noch immer auf einem guten Niveau
Der IHK-Konjunkturklimaindikator – er berücksichtigt Lage- und Erwartungsurteile – ist seit vergangenem Herbst um zwei auf 119 Punkte gefallen. „Damit ist die Stimmung noch immer auf einem guten Niveau“, unterstreicht Hautgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange. Für die leichte Eintrübung sorgt das etwas schwächere Lageurteil der Unternehmen. Die Konjunktur hat im Laufe der letzten 12 Monate leicht an Schwung verloren, letztlich beschreiben aber weiterhin über 90 Prozent der Unternehmen ihre Lage als befriedigend oder gut.
Rund 63 Prozent gehen davon aus, dass die Geschäfte im neuen Jahr unverändert bleiben, fast 20 Prozent erwarten sogar eine Verbesserung. „Die Wirtschaft profitiert vor allem von der robusten Binnenkonjunktur. Die außenwirtschaftlichen Impulse sind schwächer als vor einem Jahr“, erläutert Andreas Rother. Protektionismus, Handelsstreit und der Brexit haben das Potenzial, dem Aufschwung nachhaltig zu schaden. Die Unternehmen gehen aber auch für 2019 von guten Auslandsgeschäften aus. Gerade in den letzten Monaten sind die Exporterwartungen wieder gestiegen.
Unternehmen benötigen spürbaren Bürokratieabbau und moderne Infrastruktur
Die Investitionsneigung ist über alle Branchengrenzen hinweg stabil. In der Industrie werden auffallend häufig Rationalisierung, Produktinnovation und Kapazitätsausweitung als Investitionsmotive genannt. IHK-Chefvolkswirt Stefan Severin wertet das als ein Zeichen für ein weiteres Aufschwungsjahr. Präsident Andreas Rother ergänzt dazu: „Die Unternehmer sind sich bewusst, dass sie in Zukunftstechnologien und neue Produkte investieren müssen, um die aktuell gute Wettbewerbsposition zu halten.“ Doch auch die Politik sei gefordert, damit die Unternehmen am Weltmarkt erfolgreich sind. „Die Unternehmen in Deutschland benötigen einen spürbaren Bürokratieabbau und eine moderne Infrastruktur. Zudem zahlen sie im internationalen Vergleich hohe Steuern“, fasst Rother drängende Themen zusammen.
Das größte Konjunkturrisiko für die Wirtschaft bleibt jedoch der Fachkräftemangel. Fast alle Branchen gehen davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten steigen wird. Speziell Großhandel und Dienstleister planen Einstellungen in größerem Umfang. „Ob es allerdings allen gelingen wird, neue Mitarbeiter zu finden, ist fraglich“, verweist IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange auf die angespannte Situation am Arbeitsmarkt.