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IHK Arnsberg fragt nach: Wirtschaft lehnt Kassenbonpflicht heftig ab

Arns­berg. Mit gro­ßer Mehr­heit hat sich die Wirt­schaft am Hell­weg und im Sau­er­land gegen die so genann­te Belegaus­ga­be­pflicht aus­ge­spro­chen. In einer Online-Blitz­um­fra­ge erhielt die IHK Arns­berg fast 900 Ant­wor­ten aus allen Tei­len der Wirtschaft.

900 Antworten aus der Wirtschaft

Seit etwas mehr als einem Monat ist sie da, die Pflicht zur Aus­ga­be eines Kas­sen­bons. Doch der Zweck, dem sie die­nen soll, näm­lich Steu­er­be­trug zu ver­rin­gern, wird nach Ein­schät­zung der meis­ten Unter­neh­men (79  Pro­zent) im Hoch­sauer­land und im Kreis Soest ver­fehlt. Ledig­lich 16 Pro­zent hal­ten das Instru­ment für zweck­dien­lich, fünf Pro­zent ant­wor­te­ten mit „weiß nicht“.

Aufwand in keinem Verhältnis

88 Pro­zent der Befrag­ten fin­den, dass das steu­er­po­li­ti­sche Ergeb­nis in kei­nem ange­mes­se­nen Ver­hält­nis zum Auf­wand steht. „Mit einem so deut­li­chen Votum gegen den Zwang zum Kas­sen­bon hat­ten wir nicht gerech­net“, sag­te IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Dr. Ilo­na Lan­ge. Beein­druckt ist sie auch von den vie­len dezi­dier­ten Mei­nungs­äu­ße­run­gen auf den Antwortbögen.

Deutliches Votum gegen Kassenbon

93 Pro­zent der Unter­neh­men monie­ren beson­ders den Scha­den für die Umwelt, den das zig­fa­che Aus­dru­cken der Bele­ge auf Ther­mo­pa­pier mit sich bringt. Hier wer­de ein völ­lig fal­sches Zei­chen in Zei­ten von Kli­ma­wan­del und Nach­hal­tig­keit gesetzt, so eine der Aus­sa­gen. Außer­dem sagen 85 Pro­zent der Befrag­ten, dass die Kas­sen­bon­pflicht für signi­fi­kant höhe­re Per­so­nal- und Mate­ri­al­kos­ten sor­ge. Kei­ne nega­ti­ven Effek­te sehen fünf Prozent.

Die Ver­pflich­tung einen Kas­sen­bon aus­zu­dru­cken wird von vie­len Unter­neh­men abge­lehnt, sagt die IHK Arns­berg nach einer Umfra­ge. Foto: Albrecht

Schaden für die Umwelt

Das Pflichtpro­ce­de­re drü­cke enorm auf die Stim­mung von Mit­ar­bei­tern und Kun­den. Letz­te­re sei­en oft schlicht genervt. Eini­ge Unter­neh­men hal­ten das Gesetz auch für zu schwam­mig for­mu­liert. Es fehl­ten kon­kre­te Hand­lungs­vor­ga­ben bei­spiels­wei­se bei nicht mit­ge­nom­me­nen Bele­gen. Ganz grund­sätz­lich sehen sich vie­le Unter­neh­men durch den Staat unter den Gene­ral­ver­dacht gestellt, sie wür­den wenn mög­lich am Fis­kus vor­bei wirtschaften.

Beschäftigte unter Generalverdacht

Die pau­scha­le Ver­däch­ti­gung ver­rin­ge­re die Koope­ra­ti­ons­be­reit­schaft der Betrie­be mit den Behör­den. Der „Kon­troll­wahn“, wie ein Unter­neh­men schreibt, schü­re Ver­un­si­che­rung, Miss­trau­en und brin­ge erheb­lich mehr Büro­kra­tie. Die Belegaus­ga­be­pflicht wir­ke sich vor allem bei klei­ne­ren Unter­neh­men als Nach­teil aus, da dort die Mar­gen gerin­ger und die Beleg­schaf­ten klei­ner seien.

Technische Erleichterung am Markt

Mitt­ler­wei­le gibt es eine tech­ni­sche Erleich­te­rung am Markt. Denn Kas­sen­bons müs­sen nicht zwin­gend auf (Thermo-)Papier aus­ge­ge­ben wer­den. Mit­tels QR-Code und einem eigens hier­für ent­wi­ckel­ten Kas­sen­dis­play lässt sich der Bon digi­tal auf das Kun­den-Smart­phone über­tra­gen. Die­se Vari­an­te ist inzwi­schen 59 Pro­zent der Unter­neh­men bekannt. Dr. Lan­ge: „Das scheint eine gute Lösung zu sein, die Umwelt zu ent­las­ten. Aber wie unse­re Umfra­ge zeigt, sehen die Unter­neh­men und Ver­brau­cher gene­rell kei­nen Nut­zen in der Pflicht zum Kas­sen­bon – weder zum aus­ge­druck­ten noch zum elektronischen.“

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