Hüsten. In Hüstens Verkehrsinfrastruktur ist in den letzten Jahren viel investiert worde. Die langerwartete Umgehung kam endlich, die Heinrich-Lübke-Straße wurde neu gestaltet, ebenso der Markt und Teile der Bahnhofstraße in Unterhüsten mit zwei neuen Kreiseln. Dennoch ist nicht alles in Butter und Verkehrsfragen bstimmten die jüngste Sitzung des Bezirksausschusses.
„Wir brauchen ein Verkehrskonzept für Alt-Hüsten, für den Müscheder Weg, für das gesamte Krankenhausumfeld bis hin zum Flammberg“, fasste der stellv. Bezirksausschussvorsitzende Matthias Kurzius (SPD), der die Sitzung leitete, die einhellige Meinung von CDU- und SPD-Mitgliedern zusammen. Nachdem der Ausschuss sich schon häufiger mit der Parksituation dort beschäftigt habe, müsse das Verkehrskonzept jetzt zeitnah kommen, wurde einstimmig gefordert, denn die Gesamtsituation sei mehr als unbefriedigend und eine signifikante Änderung sei zeitnah notwendig. Vor allem im Bereich Alt-Hüsten/Möthe, so berichteten mehrere der Politiker aus eigenem Augenschein, werde morgens oft so wild geparkt, dass man sich Sorgen um das Durchkommen von Bussen oder gar Rettungswagen machen müsse. Berichtet wurde auch von absurden Szenen, wie der Hausmeister der Petrischule allmorgendlich Fremdparker verscheuche und die Schulparkplätze bewache, um sie auch nach halb acht noch für die Lehrer freizuhalten. Die Politiker sahen zwar auch die aktuellen Bemühungen des Klinikums, neuen Parkraum zu schaffen. Aber offenbar, so Rupert Schulte (CDU), seien etliche Mitarbeiter des Karolinenhospitals zu bequem, „oben“ zu parken, und suchten sich lieber „unten“ ihren Parkplatz. Beim geforderten Verkehrskonzept erhoffen sich die Politiker aber nicht nur eine Verbesserung der Parksituation. Auch der sich verstärkende Schleichverkehr aus Richtung Müschede und Truppenübungsplatz über den Flammberg und die Möthe soll betrachtet werden.
Bis zu zehn Minuten könne ein Autofahrer derzeit im morgendlichen Berufsverkehr einsparen, wenn er statt über die Umgehung über die Heinrich-Lübke-Straße oder aus Müschede kommend gleich über den Flammberg Richtung Autobahn fahre, begründete Dr. Gerhard Webers einen CDU-Antrag, der die Ampelschaltungen an den Kreuzungen im Verlauf der B 229n zumindest teilweise für diese unerwünschte Entwicklung verantwortlich macht. An den beiden Knotenpunkten mit der Bahnhofstraße sowie mit Heinrich-Lübke-Straße und Straße „Zum Herdringer Schloss“ passe es zu den Stoßzeiten nicht, die einen Ampelphasen seien zu kurz und führten so zu langen Rückstaus, andere seien zu lang angesichts nur weniger Autos. Die einstimmige Forderung des Ausschusses nach Abhilfe kann die Stadtverwaltung allerdings nicht selbst umsetzen, sondern nur an Straßen.NRW weitergeben. Von dort, so erinnerten sich die Politiker, sei ihnen schon direkt nach der Eröffnung der Umgehung zugesichert worden, dass das Verkehrsaufkommen nicht nur mit Kameras auf den Ampeln beobachtet werde, sondern auch nach etwas Zeit auch Änderungen vornehmen werden könnten. Zeit, so die Hüstener, habe es inzwischen wohl genug gegeben.
Noch neu sind dagegen die Umgestaltung der Heinrich-Lübke-Straße und die Aufstellung der zahlreichen Schilder für Tempo-30, Halteverbot und einiges mehr dort am Straßenrand. Das widerspreche doch eklatant der derzeit in Hüsten laufenden Aktion „Simply City“, die sich auch die Auslichtung des Schilderwalds auf die Fahnen geschrieben habe, sagte Gerhard Webers. Die CDU stellte den Antrag, kurzfristig diesen neuen Schilderwald zu überprüfen und zu reduzieren, eventuell sogar ganz auf eine ausgewiesene Tempo-30-Zone zu verzichten, da nach der baulichen Neugestaltung der Straße ohnehin kaum höhere Geschwindigkeiten gefahren werden. Die SPD schloss sich der Forderung nach Auslichtung des Schilderwalds an und Stadtplanerin Dr. Birgitta Plass sagte eine Überprüfung zu, denn ihr seien es auch zuviel Schilder.
Ein vierter Punkt in Sachen Verkehr war die Ampelschaltung der neuen Bedarfsampel an der Bahnhofstraße in Höhe des Memoryhauses in Unterhüsten. Hier soll jetzt die Schaltung so verändert werden, dass den Fußgängern mehr Zeit zur Überquerung der Straße bleibt. Vor allem zahlreiche der älteren Menschen, die in der Umgebung leben, sollen die zu kurz geratenen Grünphasen für Fußgänger verunsichert haben.