Alle Mitglieder des Bezirksausschusses sollten sich doch mal Gedanken machen, wie man am Rande des Dorfes besser für das Neubaugebiet in Holzen werben könne, sagte Lattrich. Denn die Holzener wüssten längst, wie attraktiv man im Ort bauen könne, doch den vielen Durchfahrenden müsse das bekannt gemacht werden. Im Baugebiet Lüerblick könne jeder die ersten neuen Häuser sehen. Sechs weitere Bauplätze seien reserviert, aber noch etwa 35 frei. Zudem seien etliche Baulücken im Ort, an die viele Jahre nicht heranzukommen war, jetzt auf dem Markt.
Schulverbund sichert Schulstandort
Eine der ersten Fragen von Bauwilligen sei meist die nach der Schule im Ort, sagt Lattrich. Deshalb hatte der Bezirksausschuss Jochen Krautstein, den Fachdienstleiter Schule der Stadtverwaltung zu Gast, der über den Grundschulverbund Herdringen-Holzen berichtete. Diesen Schulverbund hatte der Arnsberger Rat 2013 beschlossen, nachdem die Holzener Lüerwaldschule nicht mehr die für eine Eigenständigkeit notwendige Zahl von 92 Schülern erreichte. Eine Entscheidung, die sich aus Sicht von Krautstein bewährt hat. Er sieht den Schulstandort Holzen bis 2019/20 als gesichert an. Mit aktuell 25 Anmeldungen in Herdringen und 21 in Holzen könnten wieder vier jahrgangsübergreifende Eingangsklassen gebildet werden und es gebe auch keine Probleme bei der kommunalen Klassenrichtzahl.
Anmeldung der Schulanfänger weiter im Dorf
Erfreut ließen sich die Politiker berichten, dass die Kollegien der beiden Teilschulen gut harmonieren und mit einer wöchentlich tagenden Steuerungsgruppe gut zusammenarbeiten. Positiv bewerteten sie, dass die Mitgliederzahl der Schulkonferenz aufgestockt wurde, dass Anmeldungen auch in Holzen möglich sind, indem die gemeinsame Schulsekretärin stundenweise auch aus Herdringen hinüberkommt, dass es einen eigenen Elternabend für die Schulanfänger im Dorf gibt, dass die Fördervereine selbständig bleiben können und dass die Schüler sich weiterhin an den jeweiligen Ereignissen des Dorflebens beteiligen. Vorgesehen ist eine Anpassung des morgendlichen Unterrichtsbeginns, der zwischen beiden Standorten um 20 Minuten differiert, damit Lehrkräfte innerhalb des Unterrichtstags besser von einer zur anderen Schule wechseln können. Der Bedarf einer Offenen Ganztagsschule (OGS) in Holzen soll mit einer Abfrage ermittelt werden. Auch hier wären innerhalb des Schulverbunds zwei unterschiedliche Träger möglich. Wenn, was erwartet wird, nicht genug Interesse an der OGS besteht, soll es ein „sonstiges Betreuungsangebot“ geben, so Krautstein, für das allerdings alle Teilnehmer unabhängig vom Einkommen zahlen müssten.
Ortsheimatpfleger: Begriff Lüerwaldschule erhalten
Offen ist noch die Frage des künftigen Schulnamens. Ortsheimatpfleger Werner Mutzenbach hat hierzu nochmals dargelegt, wie wichtig für die Dorfidentität es sei, dass der Name Lüerwaldschule als Begriff erhalten bleibe, möglicherweise als Untertitel. Der Rat werde dies entscheiden, warte aber auf einen Vorschlag der Schulkonferenz, so Krautscheid. Die Schulkonferenz tagt am Donnerstag.
Jugendraum soll in die Schützenhalle
Nicht nur die Schule, auch der Kindergarten in Holzen ist gesichert und wird sogar für die U3-Betreuung ausgebaut. Weil im Zuge des Umbaus der Holzener Jugendraum als Aufenthaltsraum für Kindergartenpersonal gebraucht wird, informierte sich der Ausschuss über den Stand der Ersatzbeschaffung. Elmar Dransfeld, Fachbereichsleiter für Jugendhilfe, berichtete, es sei die aus seiner Sicht bestmögliche Lösung gefunden. Mit dem Jugendraum, in dem Generationen von Holzenern groß geworden seien, verbinde ihn auch viel persönliche Erinnerung, doch er sei auch nicht mehr zeitgemäß gewesen. Das neue Domizil der Holzener Jugend soll jetzt in der Schützenhalle entstehen. Vorgesehen ist der Raum im Obergeschoss über dem Stuhllager, der nach dem Einbau einer Feuerschutzdecke genutzt werden könne. Ein erster Kostenvoranschlag für die Umbauarbeiten beläuft sich auf rund 21.000 Euro, die Kosten sollen aber durch Eigenleistungen von Mitgliedern der Schützenbruderschaft deutlich gesenkt werden. Die Schützen erhoffen sich vom neuen Untermieter auch Impulse für ihre eigene Jugendarbeit bei den Jungschützen und in der Schießsportgruppe und sind bereit, die Trägerschaft des Jugendraums vom SGV zu übernehmen.
Neue Hoffnung für Radweg Hagen – Arnsberg
Neue Hoffnung sieht Werner Lattrich, der sich schon viele Jahre für einen Radweg entlang der Landstraße durch das Biebertal einsetzt, für die schnelle überregionale Radwegverbindung von Hagen über Iserlohn nach Arnsberg. Dieses Projekt sei zunächst leider nicht zum Zuge gekommen, doch jetzt gebe es eine Initiative aus Hagen und Iserlohn, die Verbindung in abgespeckter Form doch noch zu verwirklichen.
Einziger Arnsberger Teilnehmer bei „Unser Dorf hat Zukunft“
Dass die Holzener an die Zukunft ihres Dorfes glauben, zeigt sich auch darin, dass Holzen als einziger Stadtbezirk in ganz Arnsberg am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnimmt. Holzen nimmt damit als Arnsberger Vertreter automatisch an der Entscheidung auf Kreisebene teil und will sich auf den Besuch der Bewertungskommission im September intensiv vorbereiten. Bei der nächsten Vereinsringsitzung soll ein Fachmann aus der Stadtverwaltung erläutern, wo man Punkte machen kann. Dann soll ein Arbeitskreis eine Broschüre erstellen und den einstündigen Besuch der Kommission vorbereiten, der auch zum Klostergarten in Oelinghausen und in die Oelinghauser Heide führen soll. Verschiedene Referenten sollen für eine abwechslungsreiche Vorstellung Holzens sorgen. Der Ortsheimatpfleger legt Wert drauf, dass sich mit Holzen zumindest ein Arnsberger Dorf gut präsentiert, denn schließlich lebten rund 30 Prozent der Arnsberger Einwohner in den Dörfern.
Vorbild bei „Arnsberg putz(t) munter“
Auch bei der Aktion „Arnsberg putz(t) munter“ macht die Dorfgemeinschaft traditionell mit. Schule und Kindergarten sind am Freitag aktiv, die Vereine säubern am Samstag und treffen sich hinterher zur eigenen kleinen Helferfete. „Da wollen wir Vorbild sein,“ so Bezirksausschussmitglied Wilhelm-Dirk Schlinkmann.