Arnsberg. „Ein Meilenstein ist erreicht!“, sagte Wilhelm Meyer, Bauherr des 21 Wohneinheiten umfassenden Neubaus am Hang der Bömerstraße, am Mittwoch morgen. In dieser Woche erfolgt dort die Bohrpfahlgründung, eine von Anfang an geplante, aber alles andere als alltägliche Gründungsvariante. „Das geht jetzt ratz-fatz,“ freute sich Mayer. Eine holländische Spezialfirma ist mit ihrer Bohrmaschine vor Ort und wird in voraussichtlich nur zweieinhalb Tagen insgesamt 60 Bohrpfähle aus Stahlbeton setzen.
Gründung bis tief in den gewachsenen Fels
Während im Hintergrund des neuen Gebäudes bereits zwei Untergeschosse fertiggestellt sind, werden die Bohrpfähle derzeit auf rund 300 Quadratmetern Fläche entlang der Bömerstraße und des Nachbargrundstücks am Neumarkt gesetzt. „Der Hang ist hier überall aufgeschüttet, für eine tragfähige Gründung müssen wir die bis zu acht Meter langen Bohrpfähle aus Stahlbeton in den gewachsenen Fels setzen,“ sagt Architekt Hans-Rüdiger Tepe. Zwischen den Bohrpfählen entsteht dann ein Fundamentbalken aus Beton, auf den die Bodenplatte in ausreichender Stärke betoniert wird. Die Bohrpfähle werden dann vollständig im Boden versenkt und nicht mehr sichtbar sein. Wenn der Standfestigkeitsnachweis erbracht ist, werden auf der Bodenplatte die weiteren Hochbauarbeiten erfolgen.
Kran soll noch auf Bömerstraße bleiben
„Die Bauarbeiten liegen weiterhin im vorgegebenen Zeitrahmen, die Fertigstellung ist für Spätsommer 2016 vorgesehen,“ sagt Wilhelm Mayer und lobt den guten Job, den die Bauarbeiter hier unter ungewöhnlichen und teils auch sehr beengten Bedingungen machen. Um die Arbeitsabläufe zu erleichtern und die Arbeitssicherheit zu gewährleisten, ist Mayer derzeit in Gesprächen mit der Stadtverwaltung, um die Genehmigung zur Aufstellung des Krans auf der Bömerstraße zu verlängern. Ursprünglich sollte der Kran in Kürze nach Fertigstellung der Bodenplatte auf diese verlegt werden. Der Verkehr auf der Bömerstraße mit einspuriger Verkehrsführung und Ampel habe sich inzwischen sehr gut eingespielt und es komme kaum zu Behinderungen, meint Mayer und möchte deshalb den Kran möglichst bis zum Abschluss des Rohbaus stehen lassen, wo er derzeit steht.
Bauträger sieht Renaissance des Stadtteils Arnsberg
Sehr zufrieden ist Mayer mit der Vermarktung der Wohnungen: „Von 21 Wohneinheiten sind bereits 85 Prozent veräußert, im Angebot sind nur noch vier Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 69 und 84 Quadratmetern. Zentrumsnaher Neubau ist offenbar gefragt.“ Der Neheimer Bauträger sieht derzeit „eine Renaissance im Stadtteil Arnsberg“, der allerdings auch Nachholbedarf gehabt habe, weil“ 20 Jahre nichts geschehen“ sei. Die neuen Straßen sähen gut aus, das Brückencenter wachse und auch die negativen Stimmen, die es gegeben habe, seien kaum noch zu hören. Deshalb könne er sich gut auch Folgeprojekte in diesem Stadtteil vorstellen, wenn das laufende Objekt fertiggestellt sei.