- Blickpunkt Arnsberg-Sundern-Meschede - https://www.blickpunkt-arnsberg-sundern-meschede.de -

Hofsattlerei Cosack für Ausbildungspreis des südwestfälischen Handwerks nominiert

Zu den zehn nomi­nier­ten Betrie­ben im Wett­be­werb um den Aus­bil­dungs­preis des
süd­west­fä­li­schen Hand­werks zu gehö­ren, ist aller Ehren wert: Dar­über freu­te sich Tar­quin
Cosack (r.). Es gra­tu­lier­ten (v.l.) Rüdi­ger Schnütt­gen, Jonas Bau­er­dick und Fabi­an
Bräu­ti­gam. (Foto: Hand­werks­kam­mer Südwestfalen)

Arns­berg. Jedes Stück ein Uni­kat. Das ist Hand­werk in Rein­kul­tur – und eine ganz beson­de­re Her­aus­for­de­rung in der Aus­bil­dung. Für Satt­ler­meis­ter Tar­quin Cosack ist das All­tag, er hat die Qua­li­fi­zie­rung des Berufs­nach­wuch­ses ange­passt und ver­mit­telt ein viel brei­te­res Spek­trum als gefor­dert. Der Lohn: Regel­mä­ßig her­vor­ra­gen­de Plat­zie­run­gen beim Prak­ti­schen Leis­tungs­wett­be­werb des deut­schen Handwerks.

Vier Kam­mer­sie­ge­rin­nen, zwei ers­te und zwei zwei­te Lan­des­sie­ge­rin­nen, eine Bun­des­sie­ge­rin und eine Zweit­plat­zier­te auf Bun­des­ebe­ne sind die stol­ze Bilanz des Erfolgs. Nicht nur die­ses Ergeb­nis über­zeug­te die Jury bei der Vor­auswahl zum Aus­bil­dungs­preis des süd­west­fä­li­schen Hand­werks: Die Hof­satt­le­rei Cosack wur­de in der Kate­go­rie „Leis­tun­gen und Erfol­ge“ nominiert.

Erst die Pappe, dann das Leder

Das Leis­tungs­ni­veau im Hau­se Cosack ist hoch: Wäh­rend in der Gesel­len­prü­fung ein Kopf­stück für ein Pferd gefor­dert ist, haben sei­ne Aus­zu­bil­den­den in drei Jah­ren bereits einen Maß­sat­tel gefer­tigt – die Abschluss­ar­beit für ange­hen­de Meis­ter. Für Cosack ist es wich­tig, dass sie von Anfang an eigen­stän­dig Pro­jek­te durch­den­ken. Dabei hilft es auch, einen Auf­trag schon ein­mal in Pap­pe statt mit wert­vol­lem Leder zu Trai­nings­zwe­cken auszuführen.

Das Wohl von Pferd und Rei­ter steht im Mit­tel­punkt der Arbei­ten. So ist es zwar nicht Vor­aus­set­zung, aber sehr hilf­reich, wenn man als zukünf­ti­ge Satt­le­rin – der Beruf ist mit 98 Pro­zent ein­deu­tig weib­lich besetzt – auch die Lie­be zum Pferd und Reit­kennt­nis­se mitbringt.

Handwerkliche Fertigkeiten wichtiger als Schulnoten

Bewer­ber­man­gel hat Cosack nicht: 40 Bewer­bun­gen aus ganz Deutsch­land lie­gen pro Jahr vor, die bes­ten fünf wer­den nach­ein­an­der zu einem ein­wö­chi­gen Prak­ti­kum ein­ge­la­den: „Das ist unser Assess­ment­cen­ter“, erklärt Cosack. Dabei erkennt er Talent und Stress­fes­tig­keit. „Hand­werk­li­che Fer­tig­kei­ten sind wich­ti­ger als Schulnoten.“

Aus­ge­bil­det wird für den Eigen­be­darf, doch oft­mals zieht es die jun­gen Frau­en, die für die­se gefrag­te Aus­bil­dung auch einen Umzug aus ande­ren Bun­des­län­dern in Kauf neh­men, wie­der zurück in die Heimat.

Sie­ben Mit­ar­bei­ter, dar­un­ter zwei Aus­zu­bil­den­de im ers­ten und drit­ten Lehr­jahr, beschäf­tigt Cosack zur­zeit. Die Beson­der­heit dabei: Eine Satt­le­rin arbei­tet im „Home­of­fice“, ihrer eige­nen Werk­statt, in Dort­mund. Rund 60 indi­vi­du­el­le Maß­sät­tel wer­den im Jahr gefer­tigt. Hoch­wer­ti­ge Ein­zel­an­fer­ti­gun­gen von Zaum­zeu­gen, Pack­ta­schen, Fahr­rad­ta­schen und Rei­ter­zu­be­hör run­den das Ange­bots­port­fo­lio ab. Eini­ge Pro­duk­te wer­den – das allein ist schon eine Aus­zeich­nung – über Manu­fac­tum vertrieben.

Maß nehmen für den perfekten Sitz

In der Regel kom­men Kun­de und Pferd nicht zur Werk­statt, son­dern der Satt­ler­meis­ter ist deutsch­land­weit unter­wegs und nimmt Maß für den pass­ge­nau­en Sat­tel. Wird der Sitz regel­mä­ßig kon­trol­liert und der kör­per­li­chen Ent­wick­lung des Pfer­des ange­passt, hält er bei guter Pfle­ge ein Leben lang.

Ide­al ist der Stand­ort des Hand­werks­be­trie­bes: Das Rit­ter­gut Wilds­hau­sen nahe Arns­berg ist seit 1888 im Fami­li­en­be­sitz. Schon allein Umge­bung und Ambi­en­te spre­chen die Kun­den an, letzt­end­lich aber ist es die Qua­li­tät, die über­zeugt. Und ein enga­gier­tes Team: „Wir leben tra­di­tio­nel­le Wer­te im Reit­sport“, unter­streicht Tar­quin Cosack.

Die Pro­duk­ti­ons­stät­te lern­ten jetzt auch der Geschäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer Süd­west­fa­len, Fabi­an Bräu­ti­gam, bei der Über­ga­be der Nomi­nie­rungs­ur­kun­de zum Aus­bil­dungs­preis ken­nen. Die­ser wird all­jähr­lich in Koope­ra­ti­on mit den Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten und unter­stützt von Spon­so­ren aus­ge­lobt. Beglei­tet wur­de er von Aus­bil­dungs­be­ra­ter Rüdi­ger Schnütt­gen und Spon­so­ren­ver­tre­ter Jonas Bau­er­dick von der Volks­bank Sau­er­land. Als nomi­nier­ter Betrieb darf sich die Satt­le­rei Cosack schon jetzt über 500 Euro, gestif­tet von der IKK clas­sic, freu­en. Ob dar­aus 2000 Euro für den Gewin­ner in der Kate­go­rie „Leis­tun­gen und Erfol­ge“ wer­den, ent­schei­det sich am
23. Sep­tem­ber bei der Preisverleihung.

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Hand­werks­kam­mer Südwestfalen)

Beitrag teilen