Sundern. Kinderschutz war ein zentrales Thema auf der Monatspressekonferenz im Sunderner Rathaus. Mit Blick auf die aufsehenerregenden aktuellen Fälle in Ostwestfalen und anderswo sagte Fachbereichsleiter Martin Hustadt, der Kinderschutz sei eine Daueraufgabe, die man in Sundern sehr ernst nehme.
Viel Geld für Zertifizierung
Hustadt gab einen Überblick, „was wir tun“. So seien fünf Mitarbeiter im Jugendbüro bereits als Kinderschutzfachkraft geschult, ein weiterer Mitarbeiter werde in Kürze zu dieser Fortbildung gehen. Zur ersten Kinderschutz-Fachkonferenz im Hochsauerlandkreis, die das Klinikum am 5. Juni veranstaltete, hätten sich alle Mitarbeiter des allgemeinen sozialen Dienstes der Stadt Sundern bereits angemeldet. Am 7. Juni werde das Jugendbüro eine Informationsveranstaltung für die Tagesmütter zum Thema Jugendschutz durchführen. Ferner sei Sundern als nur eine von zwei Kommunen ausgewählt, am Projekt „Begleitete Elternschaft“ teilzunehmen, bei dem es um psychisch erkrankte oder geistig behinderte Alleinerziehende mit völlig gesunden Kindern gehe. Noch im Mai gebe es zudem im Ratssaal eine Auftaktveranstaltung für freie Träger. Ziel sei es, an allen Schulen und Kindergärten im Stadtgebiet Kinderschutzfachkräfte zu benennen, die noch in diesem Jahr ihre Zertifizierungskurse absolvieren sollen. Das werde die Stadt Sundern viel Geld kosten, aber der Kinderschutz habe höchste Priorität.
Gewerbesteuer sprudelt nach wie vor
Ein derzeit bundesweit diskutiertes Thema sind auch die sinkenden Steuereinnahmen. Von denen ist in Sundern offenbar noch nichts zu spüren. Bürgermeister Ralph Brodel berichtete von einer „sehr, sehr guten Entwicklung der Gewerbesteuer, auch im Vergleich zum exorbitant guten Jahr 2018“.
Starke Nachfrage nach Briefwahl
Die Beigeordnete Katharina Grothe berichtete von den Vorbereitungen zur Europawahl, die die Stadtverwaltung derzeit sehr beschäftige. Es gebe weiter ein starkes Interesse an der Briefwahl. Stand Donnerstag mittag hätten 2561 Wahlberechtigte Briefwahlunterlagen beantragt. 688 von ihnen hätten die erstmals angebotene Möglichkeit genutzt, die Unterlagen über einen QR-Code online zu bestellen. Die Beigeordnete berichtete auch, dass es in Sundern 22 Wahllokale sowie drei Briefwahlbezirke gebe, für die jeweils sechs Wahlhelfer gebraucht würden, also ins gesamt 150 Personen. Unter den freiwilligen Wahlhelfern seien auch sechs Auszubildende eines Sunderner Unternehmens, die einmal einen Wahltag aus nächster Nähe miterleben wollen. „Eine ganz tolle Unterstützung, wir wehren uns nicht gegen Nachahmer!“, sagte der Bürgermeister.
Arbeits- und Stellenmarkt positiv
Fachbereichsleiter Stephan Urny berichtete von einem weiter stabilen Arbeitsmarkt mit einer guten Arbeitslosenquote von unverändert 3,3 Prozent. In den Sommermonaten erwarte er einen leichten Rückgang. Eine stabile Lage gebe es auch auf dem Stellenmarkt. Derzeit seen exakt 200 offene Stellen gemeldet. Hier sei eine weiterhin positive Entwicklung zu erwarten. Einen kleinen Anstieg habe es bei der Arbeitslosigkeit der Ausländer gegeben. Derzeit seien 161 arbeitslose Ausländer gemeldet, vor einem Jahr 137. Hier werde man sich noch mehr als ohnehin schon für die Integration der geflüchteten einsetzen. Deshalb werde Sundern auch am Landesprogramm „Gemeinsam klappt’s“ teilnehmen. Für die Integration und gesellschaftliche Teilhabe junger geflüchteter im Alter von 18 bis 27 unabhängig von ihrem Rechtsstatus stehen landesweit 50 Millionen Euro zur Verfügung.
Spielplatz am neuen Kindergarten wird verlegt
Martin Hustadt berichtete, dass er in den nächsten anderthalb Wochen mit dem Baubeginn des neuen Kindergartens in der Settmecke rechne. Die Verträge mit dem Investor und mit dem künftigen Träger, dem Caritasverband, seien unterschriftsreif oder bereits unterschrieben. Im Zuge der Baumaßnahmen werde es auch eine Verlagerung des bisherigen Kinderspiel- und Bolzplatzes geben. dafür müsse es eine neue Zuwegung zu dem Teil des städtischen Grundstücks geben, dass nicht für den Kindergarten benötigt wird. Das sei nicht ganz einfach, weil das Gelände abschüssig sei und im Hochwassergebiet liege. Deshalb rechne er mit einem Aufwand von etwa 25.000 Euro, den die Stadt tragen müsse.
Waldbrandgefahr beachten
Der Klimawandel sei nun endgültig in Sundern angekommen, sagte Bürgermeister Brodel. Das machten nach den Starkregen- und Hochwasserereignissen in den letzten Jahren auch die Waldbrände im April deutlich, die glücklicherweise glimpflich ausgegangen seien. Brodel schloss sich deshalb der bundesweit aufgekommenen Forderung nach mehr Löschhubschraubern an. Dies sei gerade für eine Stadt mit einem so erheblichen Waldbestand wie Sundern wichtig. Die eigene Feuerwehr sei zwar gut aufgestellt, komme bei Waldbränden aber an ihre Grenzen. Brodel bittet auch die Bürger um Unterstützung. Sie sollten achtsam sein, keine Zigaretten oder Scherben wegwerfen, nicht mit heißem Katalysator auf trockenem Gras parken und schon gar nicht im Wald grillen oder offenes Feuer machen.
Neue Zierde für den Ratssaal
Begeistert zeigte sich der Bürgermeister von dem großformatigen Wandgemälde, dass jetzt eine der beiden bisher kahlen Seitenwände des Ratssaals ziert. Es ist kürzlich im Rahmen der Aktion „Word up!“ des Jugendbüros von Sunderner Jugendlichen geschaffen worden.