Hüsten/Meschede/Winterberg. D.ie diesjährige bundesweite Aufklärungskampagne der Deutschen Herzstiftung steht unter dem Motto „Der Sekunden-Herztod: Wer ist gefährdet, wie schützt mach sich?“. Gemeinsam laden daher die kardiologischen Experten in Winterberg, Meschede und Hüsten am 13., 19. und 25. November 2019 jeweils zum Informationsabend ein.
Schirmherr der Veranstaltungsreihe im Hochsauerland ist im diesem Jahr Friedrich Merz. Der Politiker wird zum Abschluss der Veranstaltungsreihe in Arnsberg selbst dabei sein und während seines Begrüßungsvortrages zu aktuellen Themen, insbesondere aus dem Bereich des sich immens wandelnden Gesundheitssektors, einführen.
Plötzlich und unerwartet: Der Sekunden-Herztod
Der plötzliche Herztod ist die Folge eines akuten Herz-Kreislaufversagens. Jedes Jahr fallen dem plötzlichen Herztod in Deutschland ca. 65.000 Menschen zum Opfer. Er ist die Folge einer bösartigen Herzrhythmusstörung (zumeist Kammerflimmern), die innerhalb weniger Sekunden zum Herzstillstand führt. Nur ein kleiner Prozentsatz überlebt den Herzstillstand durch eine erfolgreiche Reanimation. Warum so wenige? „Die Überlebenswahrscheinlichkeit einer Person mit Herzstillstand hängt ganz wesentlich davon ab, wie frühzeitig und mit welcher Qualität die Zeugen eines Herz-Kreislaufversagens – meistens medizinische Laien – die Wiederbelebung durchführen“, betont der Notfallmediziner und Kardiologe Prof. Dr. med. Dietrich Andresen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung anlässlich der bundesweiten Herzwochen.
Wie kommt es zum plötzlichen Herztod?
Unmittelbar eingeleitet wird der plötzliche Herztod vor allem durch das plötzliche Auftreten einer bösartigen Herzrhythmusstörung, dem Kammerflimmern. Diese führt innerhalb weniger Sekunden zum Kreislaufkollaps: Das Herz hört auf zu schlagen, der Blutdruck sinkt auf „Null“. Der Patient verspürt nach vier Sekunden eine „Leere“ im Kopf, nach acht Sekunden bricht er bewusstlos zusammen, nach zwei bis drei Minuten hört er auf zu atmen, nach ca. zehn Minuten tritt der Tod ein. Was können wir tun? „Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um die Patienten vor einem solchen Schicksal zu bewahren“, fordern die Herzexperten. Aus diesem Grund hat die Herzstiftung die bundesweiten Herzwochen vom 1. bis zum 30. November 2019 unter das Motto „Bedrohliche Herzrhythmusstörungen: Wie schütze ich mich vor dem plötzlichen Herztod?“ gestellt. Die Aufklärungskampagne, die in der Region vom Klinikum Hochsauerland, dem MVZ St. Franziskus und dem diesjährigen Schirmherr Friedrich Merz unterstützt wird, informiert darüber, wie es zu den bedrohlichen Herzkrankheiten kommt, die den Herztod verursachen.
Wer ist gefährdet?
Am häufigsten liegt dem plötzlichen Herztod eine koronare Herzkrankheit (KHK) zugrunde. Dies ist eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels aufgrund von Einengungen der Herzkranzgefäße, die zum Herzinfarkt und auch zu einer Herzschwäche führen können. Die KHK spielt für Patienten die älter als 40 Jahre sind, die größte Rolle. Expertenschätzungen zufolge haben rund sechs Mio. Menschen in Deutschland eine KHK, die wiederum meist durch Risikokrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin) verursacht ist.
Herztod auch bei Jüngeren unter 40
Auch bei jüngeren Patienten bis 40 kann es zum plötzlichen Herztod kommen. Die Ursachen sind dann zumeist Herzmuskelentzündungen, angeborene Herzfehler sowie genetisch bedingte elektrische Herzerkrankungen, sogenannte Ionenkanalerkrankungen. Auch Drogenkonsum (z.B. Kokain, Amphetamine) zählt zu den Ursachen für plötzlichen Herztod in diesem Lebensabschnitt. Tückisch bei allen genannten Herzerkrankungen ist, dass sie lange ohne Beschwerden verlaufen können.
Beste Strategie: früh erkennen und behandeln
Die beste Strategie gegen den plötzlichen Herztod lautet: Herzerkrankungen – allen voran die koronare Herzkrankheit und ihre Risikofaktoren – frühzeitig erkennen und behandeln. Bei diagnostizierter Herzerkrankung rät die Herzstiftung zu regelmäßigen Kontrollen beim Kardiologen oder Internisten. „Wir müssen es schaffen, durch konsequente Aufklärung und nachhaltige präventive Maßnahmen die koronare Herzkrankheit zurückzudrängen und Patienten mit unerkannten Herzkrankheiten zu identifizieren“, fordert Dr. med. Norbert Albersmeier, Beauftragter der Herzstiftung im Hochsauerland.
Veranstaltungen
- Informationsabend in Winterberg am Mittwoch, 13. November ab 18 Uhr, Begrüßung und Moderation: Dr. med. Norbert Albersmeier (Vertreter der „Deutschen Herzstiftung“ für den Hochsauerlandkreis), Referenten: Dr. med. Marco Timmermann (Facharzt für Innere Medizin und Sektionsleiter der Kardiologie im MVZ St. Franziskus Winterberg) und Dr. med. Daniel Gießmann (Chefarzt der Abteilung Innere Medizin – Kardiologie am Klinikum-Standort St. Walburga-Krankenhaus Meschede), Ort: Oversum/ direkt ggü. dem Gesundheitszentrum Winterberg, Am Kurpark 6 in Winterberg
- Informationsabend am Dienstag, 19. November ab 18 Uhr in Meschede, Begrüßung: Dr. med. Albersmeier (Vertreter der „Deutschen Herzstiftung“ für den Hochsauerlandkreis), Referent: Dr. med. Daniel Gießmann (Chefarzt der Abteilung Innere Medizin – Kardiologie am Klinikum-Standort St. Walburga-Krankenhaus Meschede), Ort: St. Walburga-Krankenhaus Meschede/ Konferenzraum ggü. der Cafeteria/ EG, Schederweg 12 in Meschede
- Informationsabend mit Schirmherr Friedrich Merz in Arnsberg am Montag, 25. November ab 17 Uhr bis 17.45 Uhr: Reanimationskurs mit Dr. med. Dirk Böse (Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Klinikum-Standort Karolinen-Hospital Hüsten), 18 Uhr: Friedrich Merz als Schirmherr und Dr. med. Norbert Albersmeier als Vertreter der „Deutschen Herzstiftung“ für den Hochsauerlandkreis, Referent: Dr. med. Dirk Böse, Ort: Festhalle Arnsberg, Promenade 18 in Arnsberg
Die Veranstaltungen finden im Rahmen der bundesweiten Herzwochen statt. Alle Veranstaltungsorte sind barrierefrei erreichbar. Im Anschluss an die Vorträge in Winterberg, Meschede und Arnsberg stehen die Mediziner für individuelle Fragen zur Verfügung. Zudem erhalten Teilnehmer den neuen kostenfreien Experten-Ratgeber „Bedrohliche Herzrhythmusstörungen: Wie schütze ich mich vor dem plötzlichen Herztod?“. Beginn der Vorträge ist jeweils um 18 Uhr und das Ende der Veranstaltung für ca. 19.45 Uhr anvisiert, der Eintritt ist frei.
- Alle Informationen unter www.klinikum-hochsauerland.de/herzwochen
- Über die Schritte einer Laien-Reanimation informiert die Herzstiftung im Video unter www.herzstiftung.de/video/reanimation