Meschede. „Der Ruhrverband einen weiteren wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit an der Hennetalsperre geschafft“, berichtet RV-Pressesprecher Markus Rüdel. „Im Zulauf zur Talsperre wurde ein Absturzbauwerk so umgestaltet, dass die Henne in diesem Bereich für Fische und Kleinstlebewesen im Gewässer durchwanderbar geworden ist.“
Technisch anspruchsvolle Umgestaltung
Das Absturzbauwerk aus Beton und massivem Natursteinpflaster war zeitgleich mit der heutigen Hennetalsperre in den 1950-er Jahren etwa 300 Meter oberhalb der Stauwurzel des Vorbeckens Mielinghausen errichtet werden. Seine Aufgabe war es, die Fließgeschwindigkeit des Wassers im Fluss Henne zu verringern. Um das Hindernis zu beseitigen, das die Gewässerbewohner in ihren Wanderbewegungen einschränkte, wurde ein Teil des Betonbauwerks abgebrochen und das Pflaster aufgelockert. Gleichzeitig wurde die Gewässersohle mit Steinschüttungen angehoben und das Fließgefälle vergleichmäßigt. „Technisch anspruchsvoll wurde die Umgestaltung dadurch, dass die Bundesstraße B55 direkt oberhalb des Bauwerks verläuft und die Grundkonstruktion ihre Stützwirkung für die Straßenböschung nicht verlieren durfte“, so Markus Rüdel. Außerdem musste bei den Arbeiten sichergestellt werden, dass es durch die Veränderungen nicht zu Ausspülungen an den straßenseitigen Böschungen kommt.
Wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt
„Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern an Stauwehren und anderen Hindernissen leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt“, so Markus Rüdel. Fische wandern, um Laich abzulegen, um Nahrung zu finden, um Winterruheplätze aufzusuchen oder um zwischen den Lebensräumen verschiedener Lebensphasen hin- und herzuwechseln. Nur wenn diese artenspezifischen Bedürfnisse erfüllt sind, können sich überlebensfähige Populationen entwickeln. Aber nicht nur Fische, sondern auch die übrige aquatische Fauna wie Neunaugen, Insektenlarven und Krebse profitiert von der Erreichbarkeit weiterer Gewässerabschnitte.