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Gut im Zeitplan: Neubau des Notfall- und Intensivzentrums wächst weiter

Aus­blick Kli­ni­kum 2023 nach Fer­tig­stel­lung (Foto: LUDES Archi­tek­ten – Inge­nieu­re GmbH)

Arns­berg. Gute Nach­rich­ten aus dem Kli­ni­kum Hoch­sauer­land. Trotz Pan­de­mie kom­men die Arbei­ten am gro­ßen neu­en Not­fall- und Inten­siv­zen­trum für den Hoch­sauer­land­kreis gut vor­an. Seit dem ers­ten Spa­ten­stich im Janu­ar 2020 ist viel pas­siert. Mit welch enor­mer Geschwin­dig­keit das 88-Mil­lio­nen-Pro­jekt, das vom Land NRW als beson­ders för­de­rungs­wür­dig ange­se­hen und mit 28,17 Mio. EUR unter­stützt wird, vor­an­schrei­tet, zeigt ein Blick auf das Bau­feld. Prä­sen­tier­te sich hier im April 2020 noch eine enor­me Bau­gru­be, ist zwölf Mona­te spä­ter bereits die Hälf­te des Roh­bau­vo­lu­mens errich­tet. Wesent­li­che Tei­le – wie die Zen­tra­le Not­auf­nah­me, die Radio­lo­gie, der OP-Bereich und Teil­be­rei­che der neu­en 50-Bet­ten-Inten­siv­sta­ti­on ­– sind im Roh­bau bereits fer­tig­ge­stellt. Alles in allem lie­gen die Arbei­ten bis­her im vor­ge­se­he­nen Zeit- und Kos­ten­plan. Ziel ist es nun, cir­ca alle sechs Wochen eine wei­te­re der ins­ge­samt sie­ben Eta­gen im Roh­bau fer­tig­zu­stel­len und den gesam­ten Roh­bau im Okto­ber die­ses Jah­res zum Abschluss zu brin­gen. Ab Früh­som­mer begin­nen zudem die Fas­sa­den­ar­bei­ten und in den Unter­ge­schos­sen der Ein­bau der umfang­rei­chen Elek­tro- und Lüf­tungs­tech­nik. Bis Ende Dezem­ber soll der Bau­kör­per voll­stän­dig wit­te­rungs­ge­schützt geschlos­sen sein, um die umfang­rei­chen und kom­ple­xen Innen­aus­bau­ten bis zur vor­ge­se­he­nen Eröff­nung fina­li­sie­ren zu kön­nen. Die Eröff­nung des moderns­ten Not­fall­stand­orts in der Regi­on ist für Mit­te des Jah­res 2023 vor­ge­se­hen. Bis­her gibt es im Hoch­sauer­land­kreis kein Kran­ken­haus, das eine umfas­sen­de und spe­zia­li­sier­te Not­fall­ver­sor­gung nach den Kri­te­ri­en des Gemein­sa­men Bun­des­aus­schus­ses ermög­li­chen kann. Dies wird mit dem gro­ßen, zen­tra­len Not­fall- und Inten­siv­zen­trum nun geschaffen.

Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft

Ein zen­tra­les Vor­ha­ben in der Gesund­heits­po­li­tik von Nord­rhein-West­fa­len stellt die Umstruk­tu­rie­rung der Kran­ken­haus­land­schaft dar. Die im März 2021 erfolg­te Ände­rung des Kran­ken­haus­ge­stal­tungs­ge­set­zes NRW ist die ers­te Etap­pe bei der Umset­zung die­ser Reform. Mit ihr wer­den neue Rah­men­be­din­gun­gen für die Kran­ken­haus­pla­nung geschaf­fen. Künftig soll die Kran­ken­haus­pla­nung nicht mehr auf der Basis von Kran­ken­haus­bet­ten erfol­gen, son­dern auf der Basis medi­zi­ni­scher Leis­tun­gen. Ziel ist die Eta­blie­rung wei­ter­ent­wi­ckel­ter Struk­tu­ren, um eine best­mög­li­che Ver­sor­gungs­qua­li­tät der Bevöl­ke­rung zu errei­chen. Eine Ziel­set­zung, der das Kli­ni­kum Hoch­sauer­land mit der Errich­tung eines gro­ßen zen­tra­len Not­fall und Inten­siv­zen­trums inklu­si­ve der Zusammenführung von 13 not­fall­ver­sor­gen­den Fach­ab­tei­lun­gen, die aktu­ell über drei Kran­ken­h­aus­stand­or­te in Arns­berg ver­teilt sind, kon­se­quent folgt. „Mit der Errich­tung des zen­tra­len Not­fall- und Inten­siv­zen­trums ent­spre­chend den Vor­ga­ben des Gemein­sa­men Bun­des­aus­schus­ses zur umfas­sen­den Not­fall­ver­sor­gung sind wich­ti­ge Wei­chen gestellt, die die Exis­tenz und die Hand­lungs­brei­te des Kli­ni­kums in Zukunft eben­so sichern wer­den wie eine hoch­wer­ti­ge medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung in der Regi­on“, so Wer­ner Kem­per, Spre­cher der Geschäftsführung.

Bauablauf exakt im Zeit- und Kostenplan

Blick auf die Groß­bau­stel­le im April 2020 (Foto: Kli­ni­kum Hochsauerland)

Seit dem ers­ten Spa­ten­stich im Janu­ar 2020 hat sich der Neu­bau des zen­tra­len Not­fall- und Inten­siv­zen­trums her­vor­ra­gend ent­wi­ckelt. Mit welch enor­mer Geschwin­dig­keit das Pro­jekt vor­an­schrei­tet, zeigt ein Blick auf das Bau­feld. Prä­sen­tier­te sich hier im April 2020 noch eine enor­me Bau­gru­be, ist zwölf Mona­te spä­ter bereits die Hälf­te des Roh­bau­vo­lu­mens errich­tet. Wesent­li­che Tei­le – wie die Zen­tra­le Not­auf­nah­me, die Radio­lo­gie, der OP-Bereich und Teil­be­rei­che der neu­en 50-Bet­ten-Inten­siv­sta­ti­on – sind im Roh­bau bereits fer­tig­ge­stellt. Eine ein­drucks­vol­le Vor­stel­lung vom enor­men Umfang der bis­her rea­li­sier­ten Arbei­ten geben eini­ge Eck­da­ten: Zur Vor­be­rei­tung des Bau­fel­des wur­den rund 4.000 Lkw-Ladun­gen Erd­aus­hub aus der Bau­gru­be auf das Park­platz­ge­län­de hin­ter dem Karo­li­nen-Hos­pi­tal ver­bracht und dort unter ande­rem zur Schaf­fung von rund 300 zusätz­li­chen Stell­plät­zen ein­ge­baut. Wei­te­re 200 Stell­plät­ze sind in Vor­be­rei­tung. Die 2.800 Qua­drat­me­ter gro­ße Boden­plat­te wur­de auf 154 Beton-Bohr­pfäh­len mit einer Gesamt­län­ge von 2.200 Metern gegründet. Zudem wur­den bis­her rund 1.180 Lkw-Ladun­gen Beton ver­ar­bei­tet. Alles in allem lie­gen die Arbei­ten bis­her im vor­ge­se­he­nen Zeit- und Kostenplan.

Rohbau soll im Oktober stehen

Ziel ist es nun, cir­ca alle sechs Wochen eine wei­te­re der ins­ge­samt sie­ben Eta­gen im Roh­bau fer­tig­zu­stel­len und den gesam­ten Roh­bau im Okto­ber die­ses Jah­res zum Abschluss zu brin­gen. Ab Frühsommer begin­nen zudem die Fas­sa­den­ar­bei­ten und in den Unter­ge­schos­sen der Ein­bau der umfang­rei­chen Elek­tro- und Lüftungstechnik. Bis Ende Dezem­ber soll der Bau­kör­per voll­stän­dig witterungsgeschützt geschlos­sen sein, um die umfang­rei­chen und kom­ple­xen Innen­aus­bau­ten bis zur vor­ge­se­he­nen Eröff­nung Mit­te 2023 rea­li­sie­ren zu können.

Ärztehaus wird aufgestockt

Blick auf den Roh­bau im April 2021 (Foto: Kli­ni­kum Hochsauerland)

Mit Inbe­trieb­nah­me des zen­tra­len gro­ßen Not­fall- und Inten­siv­zen­trums am Stand­ort Karo­li­nen-Hos­pi­tal ist auch der Stand­ort­wech­sel der MVZ-Pra­xen für Neu­ro­chir­ur­gie und Neu­ro­lo­gie not­wen­dig. Damit die MVZ-Pra­xen Neu­ro­chir­ur­gie und Neu­ro­lo­gie sowie gege­be­nen­falls wei­te­re Pra­xen in moder­ne Räu­me ein­zie­hen kön­nen, wird das bestehen­de Ärz­te­haus um zwei Geschos­se auf­ge­stockt. Die Umset­zung erfolgt in Holz­bau­wei­se. Wesent­li­che bau­li­che Ein­grif­fe in den Bestands­bau und somit län­ge­re zeit­li­che Unter­bre­chun­gen in der jet­zi­gen Nut­zung sind nach aktu­el­lem Pla­nungs­stand nicht zu erwar­ten. Die Ein­ga­be des Bau­an­tra­ges ist für Juni 2021, die Fer­tig­stel­lung recht­zei­tig zur Eröff­nung des Not­fall- und Inten­siv­zen­trums Mit­te 2023 dis­po­niert. Die Inves­ti­ti­ons­kos­ten betra­gen 2,9 Mil­lio­nen Euro.

Neues MRT-Gerät am Karolinen-Hospital

Zur Erwei­te­rung der radio­lo­gi­schen Dia­gnos­tik am Stand­ort und ent­spre­chend den G‑BA-Anfor­de­run­gen zur umfas­sen­den Not­fall­ver­sor­gung, ist die Auf­stel­lung eines Magnet­re­so­nanz­to­mo­gra­fen (MRT, 1,5 T) vor­ge­se­hen. Die Unter­brin­gung des MRT soll in einem ein­ge­schos­si­gen, cir­ca 350 Qua­drat­me­ter gro­ßen Anbau an die jet­zi­ge Radiologie/Kardiologie erfol­gen. Die Aus­hub­ar­bei­ten für den Anbau sind ange­lau­fen, die Umset­zung erfolgt in Mas­siv­bau­wei­se. Die Bau­kos­ten für die­se Maß­nah­me betra­gen 750.000 Euro, die Anschaf­fungs­kos­ten für das MRT 827.050 Euro. Bereits im Sep­tem­ber 2021 wird das neue MRT-Gerät in Betrieb gehen.

Gesicherte Wärme- und Stromversorgung

Zur Ver­sor­gung des neu­en Not­fall- und Inten­siv­zen­trums ist ergän­zend eine kom­plett neue Heiz­zen­tra­le sowie die Erwei­te­rung der vor­han­de­nen Not­strom­ver­sor­gung geplant. Die­se wird im Bereich der jetzt vor­han­de­nen soge­nann­ten „alten Werk­stät­ten“ in einem sepa­ra­ten Neben­ge­bäu­de entstehen.

Organisationsprojekte für optimale Prozessabläufe

„Mit dem Neu­bau des Not­fall- und Inten­siv­zen­trums ver­bes­sern wir nicht nur die bau­li­che Struk­tur des Kli­ni­kums, son­dern schaf­fen auch Raum für eine hoch­wer­ti­ge, nach­hal­ti­ge und zukunfts­fä­hi­ge sta­tio­nä­re medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung“, sagt Mar­kus Bie­ker, Geschäftsführer der Kli­ni­kum Hoch­sauer­land Infra­struk­tur GmbH. Die bau­li­che Ent­wick­lung wird daher durch eine Viel­zahl von Orga­ni­sa­ti­ons­pro­jek­ten zur Struk­tur- und Pro­zess­op­ti­mie­rung beglei­tet. Dazu gehö­ren die Neu­kon­zep­ti­on der Zen­tra­len Not­auf­nah­me (ZNA), des zukünftigen OPBe­rei­ches, der Inten­siv­me­di­zin sowie die Ver­le­gung von sechs Abtei­lun­gen an den neu­en Stand­ort. Die Zusam­men­set­zung der Mul­ti­pro­jekt­land­schaft ist in einem übergreifenden Mul­ti­pro­jekt­plan zusam­men­ge­fasst, der in Teil­pro­jek­te unter­glie­dert ist. Für ein­zel­ne Teil­pro­jek­te oder Pro­jekt­pro­gram­me wur­den Teil­pro­jekt­lei­ter benannt, eini­ge Pro­jekt­grup­pen haben ihre Arbeit bereits auf­ge­nom­men. Zudem wird der Pro­zess durch eine exter­ne Bera­tungs­ge­sell­schaft unterstützend begleitet.

Daten und Fak­ten zum Neu­bau des Not­fall- und Intensivzentrums

Investitionsvolumen

Das Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men beträgt 88 Mio. EUR, davon 62,5 Mio. EUR för­der­fä­hi­ge Bau­kos­ten. Das Vor­ha­ben zur Siche­rung der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung wird vom Land NRW als sehr sinn­voll ange­se­hen und mit 28,17 Mio. EUR gefördert.

Zielsetzung: Umfassende Notfallversorgung in der Region ermöglichen

Das neue Not­fall- und Inten­siv­zen­trum soll hel­fen, Leben zu ret­ten und eine leis­tungs­fä­hi­ge Gesund­heits­ver­sor­gung in der Regi­on zu gewähr­leis­ten. Nach Fer­tig­stel­lung ste­hen hier 13 not­fall­ver­sor­gen­de Fach­ab­tei­lun­gen sowie eine gro­ße Inten­siv­sta­ti­on mit 50 Inten­siv­bet­ten, die aktu­ell über drei Kran­ken­h­aus­stand­or­te in Arns­berg ver­teilt sind, an einem Stand­ort zur Verfügung. Als ein­zi­ges Kran­ken­haus der Regi­on erfüllt das Kli­ni­kum Hoch­sauer­land dann am Stand­ort Karo­li­nen-Hos­pi­tal die Anfor­de­run­gen des Gesetz­ge­bers für die soge­nann­te umfas­sen­de Not­fall­ver­sor­gung (Maxi­mal­ver­sor­ger-Stan­dard). Das ist nach dem Beschluss des Gemein­sa­men Bun­des­aus­schus­ses (GBA) vom April 2018 die höchs­te Ein­grup­pie­rung in die drei Stu­fen der Not­fall­ver­sor­gung. Hierfür gel­ten beson­de­re Anfor­de­run­gen bei­spiels­wei­se zu Art und Anzahl der Fach­ab­tei­lugen, Aus­stat­tung sowie Anzahl und Qua­li­fi­ka­ti­on des Personals.

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