Hochsauerlandkreis. Die Meldung, dass die SIHK den Lückenschluss der A46 zwischen Hemer und Neheim fordert, kam nicht völlig überraschend, so die GRÜNEN, dass diese Forderung jedoch mit dem Klimaschutz begründet wird, ist haarsträubend. Maria Tillmann, Bundestagskandidatin der GRÜNEN für den Hochsauerlandkreis, findet dafür deutliche Worte: „Noch vor wenigen Wochen hat das Bundesverfassungsgericht geurteilt, dass die bisherigen politischen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele nicht ausreichen. Und jetzt soll ausgerechnet eine Autobahn – durch wichtige Naturräume – dabei helfen, unsere Klimabilanz zu verbessern?
Das ist eindeutig kein Klimaschutz
Zunächst einmal führe allein der Bau des nach heutigen Stand € 500 Mio. teuren Projekts zu erheblichen CO2-Emissionen. Hinzu kämen nach Berechnungen aus dem Bundesverkehrswegeplan jährlich weitere 10.000 Tonnen CO2. „Dass hier von Einsparungen gesprochen wird, macht mich fassungslos“ so Tillmann weiter. Die Argumentation SIHK steht auf wackeligen Beinen: Die Reduktion solle u.a. durch weniger Umwege und Entlastung der umliegenden Autobahnen erreicht werden. „Hier soll eine Autobahn durch wertvolle Naturgebiete im Sauerland geführt werden, nur damit der überregionale Verkehr eine Ausweichmöglichkeit bekommt, die genau betrachtet noch nicht mal kürzer ist? Das ist eindeutig kein Klimaschutz!“ Für den regionalen Verkehr dagegen wären die Entlastungseffekte durch einen solchen Lückenschluss ohnehin gering. Unweigerlich würden stattdessen neue Belastungen auf die Menschen in der Region zukommen. Und nicht zu vergessen: Den wichtigen Naturschutz- und Naherholungsgebieten würden durch dieses Straßenbauprojekt unwiederbringlich Schaden zugefügt.
GRÜNE schließen sich Forderungen des BUND und Gruppeninitiative gegen Autobahn A46 an
Für Maria Tillmann steht fest: „Als GRÜNE Bundestagskandidatin für den Hochsauerlandkreis schließe ich mich den Forderungen des BUND und der Gruppeninitiative gegen die Autobahn 46 an: Die Planungen für die A46 / B7 gehören sofort auf den Prüfstand, perspektivisch müssen sie gestoppt werden. Denn das Vorhaben ist in keiner Weise mit dem Klimaschutz vereinbar, den wird nun ohne Wenn und Aber als vordringlichstes Ziel voranbringen müssen. Statt sich mit fünfzig Jahre alten Plänen für eine Autobahn zu befassen, sollten wir Lösungen umsetzten, mit denen vor allem der lokale und regionale Verkehr entlastet und Mobilität klimaschonend gestaltet wird. Besserer öffentliche Verkehrsnetze, intelligentere Verkehrsprüfung, der Ausbau von Radwegen und mehr E‑Ladesäulen sind da nur einige Beispiele.“
(Quelle: B´90/DIE GRÜNEN Hochsauerlandkreis)