Arnsberg. Die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN nimmt Stellung zum Vorstoß der SPD über Bauland in Oeventrop in Naturschutzgebieten nahe zur Ruhr. Im Folgenden die Stellungnahme im Wortlaut:
Gravierende Auswirkungen des Klimawandels
„Wir erleben derzeit gravierende Auswirkungen des Klimawandels. Auch NRW hat an der Ahr, an diversen weiteren Flüssen und auch an der Ruhr mit Überschwemmungen und Erdrutschen zu kämpfen, die bislang nicht vorstellbar waren. In Arnsberg sind Ruhr und Röhr über die Ufer getreten und haben zu Einsatzschwerpunkten geführt. Explizit in Oeventrop wurden Häuser evakuiert.
Retentionsraum so großzügig wie möglich anlegen
Die Renaturierungsmaßnahmen an der Ruhr haben ihre Wirkung entfacht. Für zukünftige Planungen sollten wir keine Baubereiche nahe der Ruhr ausweisen. Es liegen Vorschläge vor, jenseits der Ruhr und auf Erhöhungen über Baugebiete nachzudenken. „Wir sollten aus der Katastrophe lernen, dass wir Überschwemmungsgebiete viel weitläufiger als bisher denken.“ folgert Jan Ovelgönne Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Der Retentionsraum, also die Fläche, die bei Hochwasser eines Flusses überflutet wird und so ein zu starkes Ansteigen des Wassers verhindert, muss so großzügig wie möglich angelegt werden. Das schützt dann alle Gebiete an der Ruhr. Wenn wir zu nah an der Ruhr in Oeventrop bauen, kann das zu Überschwemmungen weiter flussabwärts kommen. Andersherum: Wenn wir Freifläche in Oeventrop erhalten, kann das an anderen Stellen vor Hochwasser schützen – und aber natürlich auch in Oeventrop.
Konzept der Schwammstadt für Arnsberg
Wir gehen noch einen Schritt weiter. „Wir sollten in ganz Arnsberg über das Konzept der Schwammstadt nachdenken“ erläutert Verena Verspohl, Sprecherin der Fraktion und Vorsitzendes des Klimaschutzausschusses. Hierbei geht es darum, das anfallende Regenwasser zu speichern – überall dort, wo es eben anfällt. Das fordert, so viel Begrünung und so wenig Versiegelung wie möglich zu schaffen. Dieses Konzept macht uns sicherer und der gedankliche Ansatz ist nicht mit Bauland nahe der Ruhr vereinbar.
„In der nächsten Sitzung des Klimaschutzausschusses müssen wir die Inhalte unbedingt thematisieren. Wir müssen Arnsberg weiter auf den Klimawandel vorbereiten und sogenannte Klimafolgenanpassungen planen. Ich werde das auf der Tagesordnung ansetzen“.
(Quelle: Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Arnsberg)