Arnsberg. „Nur 59 Erdgas-Autos sind in Arnsberg zugelassen … das reicht bei weitem nicht für den wirtschaftlichen Betrieb einer Erdgas-Zapfsäule“, sagt Thomas Wälter, Ratsmitglied der Grünen. Und kommt zu dem Fazit: „Auch wenn es für den Einzelnen bitter ist, die Allgemeinheit kann nicht haften für eine Kaufentscheidung, die auf einer unsicheren Versorgungslage basierte. Im gesamten HSK gibt es 125 erdgasbetriebene Fahrzeuge von insgesamt 217.549 zugelassenen Kfz, das entspricht gerade mal 0,057 Prozent!“
„Das entscheidet der Markt!“
„Ein Pressebericht über die Schließung der einzigen Erdgassäule in Arnsberg, und man glaubt, die gesamte Infrastruktur bricht zusammen“, so Thomas Wälter auf der Webseite der Arnsberger Grünen. „Die SPD fordert sofort medienwirksam ‚Stadtwerke, übernehmen Sie!‘, ohne groß nachzufragen. Auch wir Grünen hatten uns direkt an die Stadtwerke gewandt mit der Bitte, zu recherchieren und nächste Woche in der planmäßigen Aufsichtsratssitzung zum Thema zu berichten. Hinter den Kulissen haben wir allerdings auch selber weiter geforscht.“
Der Anbieter der Ergastankstelle im Niedereimerfeld, die Firma Grüne, habe ganze 18 (!) Stammkunden für Erdgas und diese angeschrieben und über die Schließung informiert. Die habe ja einen nachvollziehbaren Grund, nämlich zu kleine Nutzerzahlen bei zu hohem Aufwand, so Wälter. Auch eine Erdgas-Zapfsäule müsse gewartet werden, und die Kosten überstiegen die Einnahmen wohl derart eklatant, dass nach Übernahme durch einen neuen Lieferanten der Gasmengen von dieser Seite aus die Reißleine gezogen worden sei.
„Und so werden wahrscheinlich auch die Stadtwerke Arnsberg zu keinem anderen Schluss kommen als mangels Rentabilität den Service nicht anzubieten, zumal es in Werl, Soest und Meschede die nächsten Säulen gibt“, so der Grüne. „Das ist nicht prickelnd, aber das entscheidet der Markt. In einer anderen Kommune liegt der Zuschussbedarf für die dortige Erdgas-Zapfsäule wohl bei ca. 90.000 Euro jährlich!“
Flüssiggas wesentlich verbreiteter
Erdgas sei immer noch ein fossiler Brennstoff, und damit nicht die ökologischste Variante der Betankung, auch wenn Gas sauberer verbrenne als Benzin oder Diesel. Keine Stickoxide, kein Feinstaub. Viel mehr verbreitet als Erdgas-Motoren seien zudem Autogas-Motoren, also Autos, die mit Flüssiggas (LPG) fahren. Das wirke sich natürlich auch auf das Tankstellennetz aus, Flüssiggas gebe es an vielen Tankstellen.
Eine Antwort
es darf nicht wahr werden, dass die stadtwerke per politischer order den betrieb der erdgastankstelle übernehmen.
die kochen auch nur mit wasser. soll heißen, die instandhaltungskosten sind in ähnlicher höhe zu erwarten.
es würde sich also um eine subvention zu gunsten weniger auf kosten der allgemeinheit handeln!
dann doch lieber das geld, das man eh nicht hat, in soziale projekte stecken!