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Grüne: Als 1. Schritt 10 Windräder in lokaler Hand

Die Sunderner Grünen wollen in einem ersten Schritt zehn Windräder für Sundern, die in lokaler Hand bleiben sollen. Foto: Manfred Mazi  / pixelio.de
Die Sun­derner Grü­nen wol­len in einem ers­ten Schritt zehn Wind­rä­der für Sun­dern, die in loka­ler Hand blei­ben sol­len. Foto: Man­fred Mazi / pixelio.de

Sun­dern. Die Rats­frak­ti­on der Sun­derner Grü­nen hat ein Posi­ti­ons­pa­pier zum Wind­kraft­aus­bau in der Stadt vor­ge­legt und mit dem pro­vo­kan­ten Titel „Ist die Wind­kraft der Unter­gang des Sau­er­lan­des?“ über­schrie­ben. Zur Stand­ort­fra­ge äußern sich die Grü­nen nicht. Frak­ti­ons­spre­cher Anto­ni­us Becker for­mu­liert aber ein kla­res Ziel: den Ener­gie­ver­brauch in Sun­dern hal­bie­ren und die­se Ener­gie vor Ort gewin­nen. Sie spre­chen sich für den Bau von zehn Wind­kraft­an­la­gen sofort und zehn spä­ter aus, die in loka­ler Hand sein sollen.
Hier das von Anto­ni­us Becker ver­fass­te Posi­ti­ons­pa­pier im Wortlaut:

„Ist die Windkraft der Untergang des Sauerlandes?“

Antonius ("Toni") Becker ist Sprecher der Grünen-Fraktion im Sunderner Rat. (Foto. Grüne)
Anto­ni­us („Toni“) Becker ist Spre­cher der Grü­nen-Frak­ti­on im Sun­derner Rat. (Foto: Grüne)

Die Wind­kraft ist momen­tan das The­ma, wel­ches die Bür­ger in Sun­dern vor­ran­gig beschäf­tigt. Zeit­nah soll im poli­ti­schen Raum die Ent­schei­dung getrof­fen wer­den, wel­che Flä­chen für den Aus­bau zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Vom Grund­satz her besteht Einig­keit, dass wir von dem hoch ris­kan­ten Atom­strom und der kli­ma­schäd­li­chen Koh­le und Gas schritt­wei­se weg wol­len, hin zu einer Pro­duk­ti­on aus erneu­er­ba­ren Ener­gien, also aus Wind, Was­ser, Son­ne und Bio­gas aus Rest­stof­fen. All­ge­mein bekannt sein dürf­te, dass hier vor Ort Strom aus Son­ne, Was­ser und Bio­gas nur einen rela­tiv klei­nen Bei­trag leis­ten kann. Der Schwer­punkt der Ener­gie­wen­de liegt auf der Windkraft.
In Sun­dern gibt es einen jähr­li­chen Gesamt­strom­ver­brauch von rund 180.000 MWh. Das ent­spricht der Leis­tung von ca. 40 Wind­rä­dern mit einer Ein­zel­leis­tung von 2,3 MW (Ver­gleich Wind­park in Kirch­lin­de). Heu­te dre­hen sich gera­de mal zwei Wind­rä­der im Stadt­ge­biet. Der Anteil der erneu­er­ba­ren Ener­gien liegt ins­ge­samt bei 13 %. Ziel „grü­ner Poli­tik“ ist es, den Strom­ver­brauch durch deut­li­che Effi­zi­enz­stei­ge­run­gen zu redu­zie­ren. Las­sen Sie mich ein Ziel für Sun­dern for­mu­lie­ren: Wenn wir 50 % des jet­zi­gen Strom­ver­brauchs lang­fris­tig ein­spa­ren und 50 % aus Erneu­er­ba­ren vor Ort gewin­nen, hät­ten wir eine sau­be­re Lösung. Dann spre­chen wir über 20 Wind­müh­len im Stadt­ge­biet um uns mit Strom selbst zu versorgen. 
In einem ers­ten Aus­bau­schritt könn­te die Hälf­te – also zehn Wind­rä­der – ver­wirk­licht wer­den; in eini­gen Jah­ren dann der zwei­te Schritt. Ener­gie­ge­mein­schaf­ten, an denen sich Stadt­wer­ke und Bür­ger finan­zi­ell betei­li­gen, sind der Garant für regio­na­le Wert­schöp­fung. Die Vor­tei­le die­ses Modells lie­gen auf der Hand: Das Strom­geld jedes Ein­zel­nen und die Gewer­be­steu­er­ein­nah­men blei­ben in Gän­ze in der Regi­on. Durch eine loka­le Ver­sor­gungs­si­cher­heit machen wir uns unab­hän­gig von glo­ba­len Ver­flech­tun­gen, die zuneh­mend unsi­che­rer werden.
Gewin­nung und Han­del von Koh­le, Gas und Uran für die Strom­pro­duk­ti­on hier ver­ur­sa­chen welt­weit krie­ge­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zun­gen. So gese­hen, ist der Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien nicht nur eine kli­ma- und umwelt­scho­nen­de, son­dern auch eine frie­dens­stif­ten­de Maßnahme.
Zum Schluss möch­te ich eine Bit­te an die ver­schie­de­nen Inter­es­sen­ge­mein­schaf­ten rich­ten: Las­sen Sie uns ange­sichts die­ser gro­ßen Auf­ga­be mit Sach­lich­keit, Augen­maß und gesun­dem Men­schen­ver­stand gemein­sam zu einer trag­ba­ren Lösung kom­men, die mensch­li­che Belan­ge und den Arten­schutz glei­cher­ma­ßen berück­sich­ti­gen. So kön­nen wir den Stand­ort Sun­dern stär­ken, indem wir ihn gegen Kri­sen wider­stands- und damit zukunfts­fä­hig machen. 

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Eine Antwort

  1. Über­ein­stim­mung zu 99,999 %!
    Ledig­lich der Arten­schutz wäre mei­ner Mei­nung nach auf Sinn­haf­tig­keit zu hin­ter­fra­gen. Ist der Schutz von Tier­ar­ten nun zwei­mal- oder drei­mal höher ein­zu­schät­zen als der Schutz von Menschen?
    Schwarz­storch-Pho­bie extrem zer­stört die idea­len Wind­kraft­flä­chen. Der Mensch steht in die­ser Rei­he anschei­nend ganz hin­ten an.
    So darf es auch nicht lau­fen, ist mei­ne Überzeugung.
    W. Hen­ges­bach für Homert­wind IG

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