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Größter Erfolg in Geschichte der Wennigloher Feuerwehr

Die Wennigloher Delegation bei der Preisverleihung in Ulm auf der Bühne. (Foto: Feuerwehr)
Die Wen­ni­g­lo­her Dele­ga­ti­on bei der Preis­ver­lei­hung in Ulm auf der Büh­ne. (Foto: Feuerwehr)

Wen­ni­g­loh. Die Lösch­grup­pe Wen­ni­g­loh der Feu­er­wehr der Stadt Arns­berg (NRW) hat in Ulm den Son­der­preis des inter­na­tio­nal aus­ge­schrie­be­nen Con­rad Diet­rich Magi­rus-Awards gewon­nen. Damit kön­nen sich die Män­ner um Lösch­grup­pen­füh­rer Haupt­brand­meis­ter Niko­laj Schul­te über den größ­ten Erfolg in der Geschich­te ihrer Ein­heit freu­en. Gemein­sam mit Feu­er­weh­ren aus Rio de Janei­ro (Bra­si­li­en) und Isfa­han (Tür­kei) stan­den die Wehr­män­ner aus dem Sau­er­land auf der Büh­ne des gro­ßen Ver­an­stal­tungs­saa­les des Ulmer Mari­tim-Hotels, in dem die Preis­ver­lei­hung umrahmt von einem impo­san­ten Show- und Gala-Event statt­ge­fun­den hat.

Löschgruppe übt erstmals im August 2012 mit einer Behinderten-Gruppe

Ihren Gewinn in der erst­mals aus­ge­schrie­be­nen Kate­go­rie „Sozia­les Enga­ge­ment“ ver­dankt die klei­ne, aber schlag­kräf­ti­ge Feu­er­wehr-Ein­heit einem Inklu­si­ons-Pro­jekt, das sie bereits seit meh­re­ren Jah­ren erfolg­reich durch­führt. Die Lösch­grup­pe, die aus 17 Ein­satz­kräf­ten im akti­ven Dienst, neun Jugend­feu­er­wehr­män­nern und drei Kame­ra­den in der Ehren­ab­tei­lung besteht, hat­te erst­mals im August 2012 eine gemein­sa­me Übung mit einer Grup­pe geis­tig und kör­per­lich behin­der­ter jun­ger Män­ner aus Ratin­gen durch­ge­führt. Die Ange­hö­ri­gen der Wohn­grup­pe einer Behin­der­ten-Ein­rich­tung der Graf Recke-Stif­tung waren sei­ner­zeit zu Gast bei einer Wen­ni­g­lo­her Fami­lie, deren Sohn als Betreu­er in der Ein­rich­tung arbei­te­te. All­jähr­lich nahm die­ser sei­ne Schütz­lin­ge mit zu einem Zelt­la­ger-Wochen­en­de in Wen­ni­g­loh. Spon­tan ent­stand dann bei den Gast­ge­bern die Idee, das Besuchs­pro­gramm der jun­gen Män­ner um einen Besuch durch die ört­li­che Feu­er­wehr zu berei­chern. Und da man sich in dem 1000 See­len-Dorf gegen­sei­tig kennt und schätzt, war der Kon­takt zu der ört­li­chen Lösch­grup­pe schnell hergestellt.
Lösch­grup­pen­füh­rer Niko­laj Schul­te hat­te kei­ne Mühe, sei­ne Mann­schaft von der Idee eines Besuchs bei den gehan­di­cap­ten Män­nern zu begeis­tern, und so fuhr das Lösch­fahr­zeug der Wen­ni­g­lo­her Blau­rö­cke an einem son­ni­gen August-Tag vor drei­ein­halb Jah­ren erst­mals vor dem Domi­zil der Cam­ping-Grup­pe vor. Aber es stand nicht nur die Besich­ti­gung der Aus­rüs­tung und des Lösch­fahr­zeugs auf dem Pro­gramm. Die Wen­ni­g­lo­her Flo­ri­ans­jün­ger hat­ten auch eine gemein­sa­me Brand­be­kämp­fungs-Übung vor­be­rei­tet, bei der in gemisch­ten Trupps von Behin­der­ten und Ein­satz­kräf­ten klei­ne Ziel­feu­er gelöscht wurden.

Behinderte und Nichtbehinderte hatten riesigen Spaß

Die Begeis­te­rung und die Herz­lich­keit der Ratin­ger Wohn­grup­pe steck­ten die Wehr­män­ner schnell an, und so hat­ten alle Betei­lig­ten rie­si­gen Spaß bei der Übung. Und die Tat­sa­che, dass der eine oder ande­re Was­ser­trop­fen nicht sei­nen Weg zum Brand­herd, son­dern zu einem benach­bar­ten Angriffs­trupp fand, sorg­te für eine will­kom­me­ne Abküh­lung an die­sem Som­mer­tag. Bei der gemein­sa­men Manö­ver­kri­tik und einem anschlie­ßen­den gemüt­li­chen Bei­sam­men­sein lern­ten sich bei­de Sei­ten bes­ser ken­nen und beschlos­sen ein­mü­tig, dass die­ser Besuch nicht der letz­te gewe­sen sein soll­te. Und so besu­chen die Wen­ni­g­lo­her Ein­satz­kräf­te seit dem jedes Jahr die Ratin­ger Män­ner wäh­rend ihres Auf­ent­hal­tes in Wen­ni­g­loh und fes­ti­gen die freund­schaft­li­chen Ban­de immer wei­ter. In den letz­ten bei­den Jah­ren stand der Besuch der jun­gen Män­ner im Wen­ni­g­lo­her Feu­er­wehr­haus mit anschlie­ßen­der Übung auf dem Pro­gramm, was erneut für viel Spaß auf bei­den Sei­ten sorg­te. Und so freu­ten sich Behin­der­te und Nicht­be­hin­der­te in jedem Jahr aufs Neue auf ihr Treffen.

Conrad Dietrich Magirus-Preis seit 2012 vergeben

Mit die­sem sozia­len Enga­ge­ment hat­te sich die Lösch­grup­pe aus Wen­ni­g­loh im April 2015 um den Con­rad Diet­rich Magi­rus-Award bewor­ben. Die­ser Preis wird seit dem Jahr 2012 deutsch­land­weit und seit dem Jahr 2013 inter­na­tio­nal aus­ge­schrie­ben und gilt in Fach­krei­sen als „Oscar der Feu­er­wehr­bran­che“. Ziel des Wett­be­werbs ist es, die zahl­rei­chen und viel­fäl­ti­gen Leis­tun­gen von Feu­er­weh­ren stär­ker in die Öffent­lich­keit zu rücken. Im Jahr 2015 wur­de erst­mals ein Son­der­preis in der Kate­go­rie „Sozia­les Enga­ge­ment“ aus­ge­lobt. In der Haupt-Kate­go­rie wer­den beson­de­re Feu­er­wehr-Ein­sät­ze, die sich durch muti­ge Ret­tungs­ta­ten, vor­bild­li­che Team­ar­beit oder auch inno­va­ti­ve Ein­satz­stra­te­gien aus­zeich­nen, gewürdigt.
Der Wett­be­werb trägt den Namen eines Feu­er­wehr­man­nes, der als Pio­nier der Brand­be­kämp­fung gilt und bis heu­te für Feu­er­wehr­leu­te auf der gan­zen Welt ein Vor­bild ist: Con­rad Diet­rich Magi­rus. Der Ulmer Feu­er­wehr­mann hat­te sich zum Ziel gesetzt, die Brand­be­kämp­fung für sich und sei­ne Kame­ra­den siche­rer zu machen. Mit revo­lu­tio­nä­ren Erfin­dun­gen wie der „Ulmer Dreh­lei­ter“ sorg­te er welt­weit für Auf­merk­sam­keit. Vor 150 Jah­ren grün­de­te er die Fir­ma Magi­rus, die in sei­nem Sin­ne bis heu­te die Arbeit der Feu­er­wehr­leu­te in den Vor­der­grund stellt und mit dem „Con­rad Diet­rich Magirus“-Preis beson­ders würdigt.

Gewinn in einem Online-Voting gesichert

Die Gewin­ner in bei­den Kate­go­rien wur­den in einem mehr­stu­fi­gen Aus­wahl­ver­fah­ren ermit­telt. Im ers­ten Schritt hat­te eine hoch­ka­rä­tig besetz­te Fach­ju­ry alle Ein­sen­dun­gen bewer­tet und eine Vor­auswahl getrof­fen. In die­sem Zuge wur­de auch die Lösch­grup­pe Wen­ni­g­loh in der Kate­go­rie „Sozia­les Enga­ge­ment“ in den Kreis der fünf Fina­lis­ten erwählt. Aus die­sen wur­den dann die Gewin­ner im Rah­men eines öffent­li­chen Online-Votings ermit­telt. Und die Wen­ni­g­lo­her Wehr­män­ner leg­ten sich mäch­tig ins Zeug und war­ben auf allen Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Kanä­len für Ihr Pro­jekt. Aber nicht nur Face­book und die Home­page der Arns­ber­ger Feu­er­wehr wur­den genutzt. Zwei­mal ver­teil­ten die Brand­be­kämp­fer aus dem Berg­dorf in der Fuß­gän­ger­zo­ne in Arns­berg-Neheim meh­re­re hun­dert Wer­be-Fly­er, um auf ihren Wett­be­werbs­bei­trag auf­merk­sam zu machen.

Training in Fire Fighter Academy und Fahrt mit dem „Dragon“ gewonnen

Die Wennigloher Wehrleute beim Besuch des Magirus Excellence-Centers in Ulm. (Foto: Feuerwehr)
Die Wen­ni­g­lo­her Wehr­leu­te beim Besuch des Magi­rus Excel­lence-Cen­ters in Ulm. (Foto: Feuerwehr)

Und das hat­te Erfolg: Als eine von fünf Fina­lis­ten in der Kate­go­rie „Sozia­les Enga­ge­ment“ erleb­te eine neun­köp­fi­ge Dele­ga­ti­on der Lösch­grup­pe Wen­ni­g­loh am 22. Janu­ar im Rah­men eines Gala-Events in Ulm die Preis­ver­lei­hung und war­te­te mit gro­ßer Span­nung auf die Bekannt­ga­be ihrer Plat­zie­rung. Im Vor­feld die­ses Events hat­ten die Wehr­män­ner zudem einen ein­ma­li­gen Ein­blick in die Fer­ti­gung von Feu­er­wehr­fahr­zeu­gen der Magi­rus Group erhal­ten und konn­ten im Magi­rus Excel­lence Cen­ter die moderns­ten, aber auch his­to­ri­sche Feu­er­wehr-Fahr­zeu­ge besichtigen.
Die Lösch­grup­pe Wen­ni­g­loh setz­te sich schließ­lich gegen ihre vier Mit­be­wer­ber durch und wur­de als Gewin­ner ihrer Kate­go­rie auf die Büh­ne geru­fen. Die Über­ra­schung und die Freu­de bei der Wen­ni­g­lo­her Abord­nung waren rie­sen­groß, hat­te man sich doch gegen eine hoch­ka­rä­ti­ge Kon­kur­renz aus ganz Deutsch­land durch­set­zen kön­nen. Das wur­de dann bei der anschlie­ßen­den Award-Par­ty gebüh­rend gefeiert.
Gewon­nen haben die Sau­er­län­der Wehr­män­ner neben einer gro­ßen Aner­ken­nung ihres Enga­ge­ments ein exklu­si­ves Ein­satz-Trai­ning in der Fire Figh­ter Aca­de­my der Magi­rus Group in Ulm, bei dem sie die moderns­te Aus­rüs­tung des Feu­er­wehr­fahr­zeug-Her­stel­lers nut­zen dür­fen. Außer­dem steht eine Fahrt mit dem „Dra­gon“, einem hoch­mo­der­nen Flug­feld­lösch­fahr­zeug der neu­es­ten Gene­ra­ti­on, durch einen Test-Par­cours mit Steil­kur­ve auf dem Programm.

Empfang mit Martinshorn und Böllern

Und auch in der Hei­mat wur­de der Gewinn von den daheim­ge­blie­be­nen Kame­ra­den beju­belt. Die­se waren per Face­book und Whats­App über den Ver­lauf der Preis­ver­lei­hung auf dem Lau­fen­den gehal­ten wor­den und berei­te­ten der Dele­ga­ti­on bei ihrer Rück­kunft in Wen­ni­g­loh einen begeis­ter­ten Emp­fang am Gerä­te­haus mit Mar­tins­horn, Böl­lern, Sekt und Waf­feln. Der Award wur­de aus­gie­big begut­ach­tet, und die ers­ten Berich­te von der beein­dru­cken­den Preis­ver­lei­hung in Ulm mach­ten die Runde.

„Wir sind stolz und sehr glücklich!“

Lösch­grup­pen­füh­rer Niko­laj Schul­te freut sich über die­sen bis­lang größ­ten Erfolg in der Geschich­te der Wen­ni­g­lo­her Feu­er­wehr: „Wir sind stolz und sehr glück­lich über den Gewinn die­ses inter­na­tio­na­len Wett­be­werbs. Es war ein unglaub­li­ches Erleb­nis, als klei­ne Feu­er­wehr-Ein­heit gemein­sam mit Feu­er­wehr­ka­me­ra­den aus Bra­si­li­en, der Tür­kei und aus Syri­en auf der Büh­ne zu ste­hen. Dar­an wer­den wir noch sehr lan­ge denken!“
Und auch Arns­bergs Stadt-Wehr­füh­rer Bernd Löhr ist begeis­tert von dem Erfolg der Ein­satz­kräf­te aus Wen­ni­g­loh: „Was die Lösch­grup­pe Wen­ni­g­loh mit ihrem sozia­len Enga­ge­ment in den ver­gan­ge­nen Jah­ren für die Ver­stän­di­gung Behin­der­ter und Nicht­be­hin­der­ter geleis­tet hat, ist vor­bild­lich. Zu dem Gewinn des Son­der­prei­ses des Con­rad Diet­rich Magi­rus-Awards gra­tu­lie­re ich den Kame­ra­den auch im Namen aller Arns­ber­ger Feu­er­wehr­an­ge­hö­ri­ger daher ganz herz­lich. Ich bin stolz auf ihre Leis­tung und spre­che ihnen für die­sen tol­len Erfolg mei­ne Aner­ken­nung aus.“

Peter Krä­mer

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