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Gewerbeflächenatlas fertig – Anstoß für neue Diskussion

Vor­stel­lung des Gewer­be­flä­chen­at­las­ses 2017 im Rat­haus: von links Wolf­gang Tei­pel, Julia Wage­ner, Ralph Bro­del und Lars Ohlig. (Foto: oe)

Sun­dern. Mit einer Pres­se­kon­fe­renz im Rat­haus hat Bür­ger­meis­ter Bro­del den  Gewer­be­flä­chen­at­las Sun­dern vor­ge­stellt und sei­nem Team Lob gezollt, das sei­nen Wunsch „in Win­des­ei­le“ erfüllt habe. Der Atlas sei eine umfang­rei­che Über­sicht aller Gewer­be­flä­chen der Stadt, so Wirt­schafts­för­de­rin Julia Wag­ner. Er ent­hal­te Infor­ma­tio­nen zu allen der­zeit genutz­ten Gewer­be­flä­chen, aber auch zu Reser­ve­flä­chen der Fir­men und zu Poten­zi­al­flä­chen, für die noch ein Bebau­ungs­plan auf­ge­stellt wer­den müss­te. Der Atlas sei eine fak­ten­ba­sier­te Ent­schei­dungs­grund­la­ge und damit ein Anstoß für Poli­tik und Wirt­schaft. Die Poli­tik hat den Gewer­be­flä­chen­at­las vor weni­gen Tagen im Stadt­ent­wick­lungs­aus­schuss sehr posi­tiv auf­ge­nom­men und die Unter­neh­mer­initia­ti­ve „Ein­sU“ hat­te erst unlängst unmiss­ver­ständ­lich mehr Gewer­be­flä­chen eingefordert.

Wissen genau, was wir haben

„Jetzt wis­sen wir genau, was wir haben, und kön­nen eine neue Dis­kus­si­on ansto­ßen. Eine Dis­kus­si­on, die wich­tig ist, aber auch nicht ganz ein­fach wird“, sag­te Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del und erin­ner­te an sei­ne „pro­vo­kan­ten“ Wor­te zu Beginn sei­ner Amts­zeit, Sun­dern müs­se sich ent­schei­den, ob es wei­ter die Vög­lein zwit­schern hören wol­le oder sei­ne Wirt­schaft wei­ter­ent­wi­ckeln. Denn Sun­dern habe zu wenig Gewer­be­flä­chen und dazu auch noch wegen sei­ner Topo­gra­fie Wett­be­werbs­nach­tei­le gegen­über gera­de mal 20 Kilo­me­ter ent­fern­ten Kom­mu­nen, die fla­ches Land in Auto­bahn­nä­he anbie­ten könnten.

Woher Geld nehmen für Subvention?

Zwei grund­sätz­li­che Fra­gen müss­ten jetzt von der Poli­tik beant­wor­tet wer­den, so Bro­del. Ob man den Ver­kaufs­preis von Gewer­be­flä­chen aus dem Stadt­sä­ckel sub­ven­tio­nie­ren wol­le, wie es jetzt der Nach­bar Arns­berg vor­ma­che, und ob man die „Hei­li­ge Kuh“ Stadt­wald antas­ten wol­le. Wolf­gang Tei­pel vom städ­ti­schen Immo­bi­li­en­ser­vice schätzt, dass neue Flä­chen etwa im Bereich Westenfeld/Selschede etwa 55 Euro pro Qua­drat­me­ter kos­ten könn­ten, wäh­rend Werl und Ense nur 30 Euro oder noch weni­ger ver­lan­gen. Wenn der Rat ent­schei­de, hier zu sub­ven­tio­nie­ren, müs­se er auch sagen, wo das Geld im Haus­halt her­kom­men sol­le, denn das wäre eine rei­ne frei­wil­li­ge Geschich­te, so der Bürgermeister.

Stadtwald beliebtes Tauschobjekt

Eine ande­re Geschich­te ist der Stadt­wald. Der soll nicht etwa abge­holzt wer­den, um dort Fabri­ken anzu­sie­deln. Der Wald ist viel­mehr ein belieb­tes Tausch­ob­jekt, das Land­wir­te häu­fig lie­ber für ihre Acker- oder Wei­de­flä­chen neh­men als Bar­geld. Die Stadt Sun­dern sei zwar mit ihren knapp über 1000 Hekt­ar noch ein gro­ßer Wald­be­sit­zer, aber unter den Gro­ßen ein ganz klei­ner, „qua­si Hartz IV der Wald­be­sit­zer“, sag­te Bro­del. Der­zeit sei der Stadt­wald ren­ta­bel, brin­ge im Schnitt etwa 150.000 Euro Ein­nah­men pro Jahr. Doch wenn die Flä­che klei­ner wer­de, gera­te die Ren­ta­bi­li­tät in Gefahr. Schließ­lich müs­se man einen Stadt­förs­ter, Wald­ar­bei­ter und einen Maschi­nen­park finanzieren.

Schluss mit Bevorratung

Zwei Din­ge wer­den sich auf jeden Fall ändern, kün­dig­te der Bür­ger­meis­ter an. So soll mit der zeit­lich unbe­grenz­ten Bevor­ra­tung mit Erwei­te­rungs­grund­stü­cken Schluss sein. Fir­men, die künf­tig Gewer­be­flä­chen kau­fen, müs­sen sich im Kauf­ver­trag ver­pflich­ten, die Flä­chen auch in einer fest­ge­setz­ten Zeit­span­ne tat­säch­lich zu nut­zen. Bro­del nann­te hier drei oder fünf Jah­re, die Ein­zel­hei­ten stün­den noch nicht fest. Und zum zwei­ten sol­len Fir­men, die mit weni­ger stö­ren­dem Gewer­be auch in Misch­ge­bie­ten ansäs­sig wer­den könn­ten, künf­tig nicht mehr die beson­ders knap­pen Indus­trie­flä­chen kau­fen dürfen.

Potenzialflächen in Illingheim und Selschede

Ame­cke-Illing­heim: Hier gibt es noch Poten­zi­al­flä­chen für Gewer­be­an­sied­lung. (Foto: oe)

Stadt­pla­ner Lars Ohlig mach­te deut­lich, dass ein ganz schnel­les Aus­wei­sen neu­er Gewer­be­ge­bie­te nicht mög­lich sei. Ein Bebau­ungs­plan­ver­fah­ren daue­re in aller Regel min­des­tens zwei Jah­re, bei schwie­ri­gen Grund­stücks­ver­hand­lun­gen oft auch wesent­lich län­ger. Auch kön­ne nicht jede Flä­che Gewer­be­flä­che wer­den. Es gebe Ein­schrän­kun­gen durch den Natur­schutz und das Gewäs­ser­recht etwa in Über­schwem­mungs­ge­bie­ten, aber auch durch die Zie­le der Raum­ord­nung wie den spar­sa­men Umgang mit Flä­chen. So sei­en etwa in Hel­le­feld allen­falls Erwei­te­run­gen bestehen­der Betrie­be mög­lich, kei­nes­falls jedoch groß­flä­chi­ge Neu­an­sied­lun­gen. So lie­gen der­zeit die wesent­li­chen Poten­zi­al­flä­chen Sun­derns an zwei Stand­or­ten in Ame­cke-Illing­heim und im Sel­sche­der Feld in Westenfeld.

Bitte um Mitwirkung

Immer­hin weist der Gewer­be­flä­chen­at­las noch rund 14 Hekt­ar „Luft“ aus. „Man­che Kol­le­gen wären da froh, denn die haben null“, sag­te Bür­ger­meis­ter Bro­del. Gebraucht wird bis 2025 aller­dings das Dop­pel­te, 28 Hekt­ar. Julia Wage­ner ver­weist dar­auf, dass der Atlas jähr­lich fort­ge­schrie­ben wer­den soll, und bit­tet ins­be­son­de­re Grund­stücks­ei­gen­tü­mer um Mit­hil­fe. Die soll­ten sich doch bit­te bei der Wirt­schafts­för­de­rung mel­den, wenn die Eigen­tums­ver­hält­nis­se wech­seln oder sich die Ver­kaufs­be­reit­schaft ver­än­dert. Der Gewer­be­flä­chen­at­las steht allen Inter­es­sier­ten ab sofort über die Inter­net­sei­te der Stadt online zur Verfügung.

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