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Gestaltungsbeirat lässt neue Brückencenter-Fassade durchfallen

So sieht die Brückencenterfassade derzeit aus. (Foto: oe)
So sieht die Brü­cken­cen­ter­fas­sa­de der­zeit aus. (Foto: oe)

Arns­berg. Bereits seit zwei Jah­ren läuft der Umbau des Brü­cken­cen­ters und nach dem ursprüng­li­chen Zeit­plan hät­te es eigent­lich schon neu eröff­net sein sol­len. Doch vie­les fin­de man bei einem so grund­le­gen­den Umbau nicht so vor, wie man es sich vor­ge­stellt habe, sagt der Düs­sel­dor­fer Archi­tekt Wer­ner Alte­na. Das betrifft auch die von sei­nem Kas­se­ler Kol­le­gen ent­wor­fe­ne neue trans­pa­ren­te Alu­mi­ni­um-Fas­sa­de, die dem klotz­ar­ti­gen Bau aus den frü­hen 1970-er Jah­ren ein neu­es Gesicht geben soll­te. „Die­se gewünsch­te Trans­pa­renz ist sta­tisch nicht mög­lich, das Trag­werk wür­de nicht hal­ten,“ begrün­det Alte­na eine Neu­pla­nung, die er am Mon­tag im Arns­ber­ger Gestal­tungs­bei­rat vor­leg­te – und mit der er dort bei den vier nam­haf­ten Archi­tek­ten­kol­le­gen durchfiel.

Schnee- und Eislast zu viel für Streckmetall

"Statisch nicht möglich!" - die bisher geplante Fassadengestaltung des Brückencenters ist passe.
„Sta­tisch nicht mög­lich!“ – die bis­her geplan­te Fas­sa­den­ge­stal­tung des Brü­cken­cen­ters ist passe.

Geplant war bis­her eine vor­ge­setz­te Streck­me­tall­fas­sa­de – eine Metall­git­ter, das der Laie auch als Maschen­draht bezeich­nen wür­de. Das weit­ma­schi­ge Git­ter hät­te den Blick auf die dahin­ter­lie­gen­den Beton­wän­de frei­ge­ge­ben und bei Dun­kel­heit effekt­vol­le Beleuch­tung ermög­licht. Die­se Fas­sa­de sei aber nicht für die Las­ten aus­ge­legt, die dort ent­stün­den, erläu­ter­te Alte­na. Die Fas­sa­de sei kei­ne homo­ge­ne Flä­che, son­dern bie­te mit den schräg gestell­ten Alu­mi­ni­um­ele­men­ten viel Abla­ge­mög­lichei­ten für Schnee und Eis. Ein Qua­drat­me­ter Streck­me­tall wie­ge 11 bis 12 Kilo, Schnee und Eis dar­auf könn­ten über 20 Kilo wie­gen. Die­se Belas­tung sei für die Wand zu hoch.Eine Ver­stär­kung der Sta­tik sei natür­lich tech­nisch mög­lich, aber so teu­er, dass man gleich hät­te neu bau­en kön­nen. Und noch drei Pro­ble­me nann­te der Archi­tekt. Die über den bis­he­ri­gen Rand des Park­decks hin­aus­ra­gen­den Tei­le der Streck­me­tall­fas­sa­de sei­en zu wind­an­fäl­lig, die Maschen­wei­te von 320 Mil­li­me­tern sei so groß, dass Tau­ben zu einem hygie­ni­schen Pro­blem wer­den könn­ten, und abtrop­fen­des Was­ser wür­de auch den Schau­fens­ter­bum­mel dar­un­ter beeinträchtigen.

Ganz große Bauchschmerzen beim Beirat

Der Archi­tekt schlug statt­des­sen glat­te, grau beschich­te­te Alu­mi­ni­um-Ver­bund­plat­ten als Fas­sa­de vor. Ein Ansin­nen, dass bei den Mit­glie­dern des Gestal­tungs­bei­rats „Irri­ta­tio­nen“ und „ganz, ganz gro­ße Bauch­schmer­zen“ her­vor­rief. Mit dem bis­he­ri­gen Ent­wurf sei man ja sehr zufrie­den gewe­sen, sag­te die Vor­sit­zen­de Susan­ne Schamp, doch jetzt ver­mis­se sie die Trans­pa­renz eben­so wie die ver­ti­ka­le Glie­de­rung. Micha­el Arns beklag­te die sehr gro­ße Mas­se, die nicht zur dif­fe­ren­zier­ten Arns­ber­ger Bebau­ung pas­se. Andre­as Frit­zen mein­te, aus einer gut gestal­te­ten Gara­ge sei ein nor­ma­les Haus gewor­den, in dem sich eine Gara­ge ver­ste­cke. Der Bei­rat gab die kla­re Emp­feh­lung, Alter­na­ti­ven zu ent­wi­ckeln – mit trans­pa­ren­tem Mate­ri­al und Beto­nung der Ver­ti­ka­li­tät. Weil es eilt, wol­len die Bei­rats­mit­glie­der mit der Beur­tei­lung die­ser Alter­na­ti­ven nicht bis zu ihrer nächs­ten Sit­zung in drei Mona­ten war­ten, son­dern ihr Votum per Mail abgeben.

Planung der Eingänge unbedenklich

Eine eben­falls vor­ge­leg­te Stu­die zur Gestal­tung der über­dach­ten Ein­gän­ge des neu­en Brü­cken­cen­ters sah der Bei­rat als unpro­ble­ma­tisch an. Dazu gehört auch eine Umpla­nung. Der neue Ein­gang des Cen­ters zur Cle­mens-August-Stra­ße soll nun doch wie­der dort lie­gen, wo ihn die Arns­ber­ger schon seit Jahr­zehn­ten ken­nen. Zwi­schen­zeit­lich war eine Ver­le­gung mehr in die Mit­te des Gebäu­des geplant. Innen, so Archi­tekt Alte­na, sei die Pla­nung immer noch unge­fähr so wie geplant, mit der schräg lau­fen­den Mall vom Euro­pa­platz zur Cle­mens-August-Stra­ße und mit glä­ser­nem Auf­zug. Beim Zuschnitt der Laden­flä­che bewe­ge sich aller­dings immer was je nach Mie­ter­pla­nung und Mie­ter­be­le­gung. Schließ­lich lebe so ein Center.

Europaplatzgestaltung „in fünf Jahren plus…“

Arns­bergs obers­ter Stadt­pla­ner Tho­mas Viel­ha­ber mach­te ange­sichts einer Zeich­nung vom künf­ti­gen Cen­ter-Ein­gang vom Euro­pa­platz noch eine wich­ti­ge Ankün­di­gung. Die Platz­flä­che sehe der­zeit noch ganz anders aus als auf der Zeich­nung. Doch die Stadt habe vor, im Rah­men des wei­te­ren Stadt­um­baus auch den Euro­pa­platz mit zu machen. das sei aber jetzt noch nicht in der Finan­zie­rung und daue­re des­halb noch ein paar Jah­re. „In fünf Jah­ren plus…“, so Vielhaber.

  • Ein Bericht zu wei­te­ren The­men im Gestal­tungs­bei­rat – Bebau­ung Müh­len­in­sel, Soc­cer­hal­le Altes Feld, Denk­mal­pfle­ge­plan Alt­stadt – folgt.

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