Sundern. Bürgermeister Ralph Rodel hat die zwei Schwerstunfälle mit Motorrädern innerhalb weniger Tage am Sorpesee und auf der Hellefelder Höhe zum Anlass genommen, bei aller Ratlosigkeit die Bemühungen gegen Motorradrasen und Motorradlärm zu intensivieren. So wird Sundern Mitglied der Initiative „Silent Rider“. Die Beitrittserklärung unterschrieb Brodel während der Monatspressekonferenz am Freitag im Rathaus.
Kennzeichnungspflicht und Halterhaftung
Diese Initiative, die in Simmerath in der Nationalparkregion Eifel gestartet wurde und der sich im Sauerland bereits die Stadt Schmallenberg angeschlossen hat, sei sehr zielführend, setzte ein paar wichtige Hebel an, so der Bürgermeister. Zehn Punkte umfasst der Forderungskatalog. Ein wichtiger Punkt sei die Kennzeichnungspflicht auch vorne, damit Motorräder nicht nur von hinten identifizierbar sind. Ein anderer sei die Umkehr von der Fahrerhaftung zur Halterhaftung, damit sich ein Halter nicht mehr dahinter verstecken kann, dass sein Gesicht unter dem Helm nicht erkennbar ist. Beides, so Brodel, werde zu deutlich wirksameren Kontroll- und auch Ahndungsmöglichkeiten führen. Ein dritter Punkt sei die Veränderung der Messanlagen für Auspuffanlagen. Motorradlärm müsse bei Vollgas gemessen werden, nicht bei Tempo 50 auf der Geraden.
„Keine Frage, das wird dauern, denn alles muss über den Bund und die EU gehen. Und alte laute Maschinen werden Bestandsschutz haben, auch wenn es für Neuzulassungen schärfere Regeln gibt“, sagte Brodel, dennoch sei es sinnvoll, diese Initiative zu unterstützen und auf Umsetzung zu drängen.
Treffen mit Landrat
Sunderns Bürgermeister hat zudem für den 4. September ein Treffen mit Landrat Dr. Karl Schneider und Polizeidirektor Klaus Bunse vereinbart, um die Motorradproblematik versprechen. Er wünsche sich einen höheren Kontrolldruck, habe aber auch Verständnis für die Personalsituation, die nicht alle Wünsche möglich mache. Auch über zusätzliche Sperrungen werde sicher gesprochen, doch dabei müsse stets bedacht werden, welche Ausweichstrecken dann höher belastet werden.
Facebook-Verabredungen gemeldet
„Das geht gar nicht!“, sagt Brodel zu Verabredungen zu Motorradrennen auf den Sauerlandstrecken über Facebook, die er im Netz gefunden habe. Die habe er an die zuständigen Stellen weitergeleitet mit der Aufforderung zu strafrechtlicher Verfolgung.
(Eigener Bericht/oe)
4 Antworten
Nicht jeder verunglückte Motorradfahrer war bzw ist gleichzeitig auch ein Raser.
Unfälle können durch hohe Geschwindigkeit passieren, aber auch durch Unkenntnis der Strecke oder durch unachtsame Autofahrer, die noch eben schnell vor einem aus der Nebentraße einscheren oder in den Kurven über die Mittellinie fahren.
Ich habe bei Ausfahrten in den letzten Wochen einige rücksichtslose Autofahrer erlebt und konnte froh sein, dass umsichtig und vorrausschauend das Bike gefahren wurde.
Natürlich gibt es schwarze Schafe…die unerkannt rasen und sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen.…daher finde ich die Kennzeichnung vorne für eine gute Idee.
Diese Initiative der Kommunen sollte Anlaß sein für die Gründung einer Bürgerinitiative der gemäßigten Biker und genervten Anwohner. „Silent Bikers“ sollten demonstrieren an den Brennpunkten. Und sie sollten die Forderungen nach besserer Kennzeichnung und Halterhaftung unterstützen. Deutschlandweit!
Moin zusammen ,
sehr sehr lobenswerter Ansatz , die Silent Rider , wo und wie kann ich dort Mitglied werden, fahre selbst eine neue
BMW R 1200 R ( in rot ) und bin von der sehr moderaten Sorte . Finde “ Gaskranke Raser “ auf 2 Rädern zum kotzen !
sie gefährden sich selbst und andere mit , stürzen ganze Familien und ihre Angehörigen durch die mannigfaltigen Unfälle
in großes Unglück , sorgen für Streckensperrungen und den Missmut der anderen Mitmenschen im Verkehr , und das
zu recht und außerdem versauen sie – sozusagen – allen (!) Motorrad Fahrenden – den ohnehin ramponierten Ruf ,
ekelhaft diese Gruppe von Bikern.
Und ; ich möchte aktiv dazu beitragen das eben nicht alle so gesehen werden , und ja auch nicht alle so sind.
Vielen Dank an die Redaktion , vielen Dank an die Behörden, die Polizei auch , ja auch die , besonders die – sie sind nicht
unsere “ Feinde “ , es sind (Mit-)MENSCHEN – die einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag übernommen haben und ich wünschte mir , wir alle würden sie mehr respektieren und ihnen mehr Freundlichkeit und Verständnis entgegen bringen,
sie haben es wahrlich schwer genug .
In diesem Sinne – alle eine gute ( unfallfreie ) Zeit
mfg
Red Baron aus Sundern
Guten Tag
Ich selbst bin mit fast 60 Jahren ein leidenschaftlicher Biker. Auch ich gebe mal ein wenig mehr Gas, wenn die Verhältnisse es zulassen. Aber alles im Rahmen. Bin Einheimischer und mit all unseren Strecken gut vertraut. Es tut mir leid für Unschuldige Opfer, aber für Idioten lasse ich mir den Spass nicht nehmen. Auch ich habe Rechte.….