„Eigentlich ist die Gesamtmaßnahme gut gelaufen“, sagt Andreas Bohland, Leiter Straßen und Brücken bei den Stadtwerken. Die Fahrbahn sei asphaltiert und bis auf letzte Arbeiten wie Beschilderung und Markierung fertig und könnte eigentlich bereits eröffnet werden. Das geht allerdings noch nicht, weil Thyssengas mit schwerem Gerät „im dritten Kellergeschoss“ noch bohrt. Der Gasversorger hatte sich entschlossen, die ohnehin anstehende Erneuerung der fast 90 Jahre alten „Ruhrtalleitung“ vorzuziehen und zusammen mit dem Straßenbau abzuwickeln. Die Leitung muss dabei nicht nur die Straße und den neuen Radweg, sondern auch das vorhandene Bahngleis und den Wannebach unterqueren und dabei Sicherheitsabstände – auch zu anderen Versorgungsleitungen – einhalten.
Boden nicht stabil genug
„Leider gestalteten sich die Gegebenheiten vor Ort schwieriger als erwartet“, so Olaf Laß von Thyssengas. Trotz aufwändiger Bodenuntersuchungen seien unerwartet Baugrundprobleme aufgetreten, die beim eingesetzten Spülbohrverfahren Mehraufwand erfordert hätten. Das liege an dem teils sehr durchlässigen aufgeschütteten Boden, der dem Bohrloch nicht die notwendige Stabilität biete. Denn die 180 Millimeter breite Leitung liege in einem 250 bis 300 Millimeter breiten Bohrloch in einer Stabilisierungsflüssigkeit und brauche einen gewissen Halt. „Der Laie mag sich wundern, aber da ist es deutlich einfacher, durch gewachsenen Fels zu bohren“, sagt Martin Esser vom Thyssengas. Für diese Bohrungen in bis zu zehn Metern Tiefe sei allerdings stärkeres Bohrwerkzeug notwendig geworden, eine 50-Tonnen-Anlage statt der zunächst eingesetzten 25-Tonnen-Anlage.
Radwegeröffnung vor Ostern
Sobald die Unterquerung von Straße und Bahn abgeschlossen ist, kann die Straße freigegeben werden. Thyssengas spricht von der 51. Kalenderwoche, Thomas Kleff von den Stadtwerken verspricht „auf jeden Fall vor Weihnachten“. Da danach aber unter dem Wannebach weitergebohrt werden muss, verzögert sich die Fertigstellung des Radwegs bis ins nächste Jahr. Der neue Radweg direkt am Ruhrufer, der sowohl den RuhrtalRadweg als auch den Radexpressweg aufwerten will, soll nun spätestens zu Beginn der neuen Radsaison noch vor Ostern freigegeben werden.