Enkhausen. Noch bis zum 13. November kann die Sonderausstellung zum „Winterhilfswerk – ein Instrument der NS-Diktatur“ im Heinrich-Lübke-Haus besichtigt werden. Durch diese Ausstellung findet am Sonntag, 25. Oktober 2015 um 15 Uhr eine offene und kostenfreie Führung statt.
Das „Winterhilfswerk des deutschen Volkes“ war ein wichtiges Instrument des NS-Propaganda und sollte schnell sichtbare Erfolge bei der Bekämpfung der Folgen der Arbeitslosigkeit und Armut vorweisen. Ziel der Nationalsozialisten war es, durch die Sammlung Gelder für die vom Staat zu leistende Sozialunterstützung einzusparen, um sie auf der anderen Seite der kostenintensiven militärischen Aufrüstung zufließen lassen zu können.
An den sogenannten „Eintopfsonntagen“ hatten alle „Volksgenossen“ das Gleiche zu essen. Das für das sonst gewohnte Sonntagsessen gesparte Geld musste dem Winterhilfswerk gespendet werden. Um die Spendenbereitschaft gezielt zu fördern, erhielten die Spender bei Straßensammlungen diverse Abzeichen. Aus den Einzelstücken der Anfangszeit wurden ganze Serien, so dass der Erwerb eines Abzeichens zur Vervollständigung der Serie anregte und damit zum regelmäßigen spenden animierte.
Die Parole der Winterhilfswerksaktion von 1937 „Ganz Deutschland sammelt sich zur großen Winterschlacht“ hatte prophetischen Charakter. Wenige Jahre später wurde sie zur schrecklichen Wahrheit. Eine Ausstellung, die angesichts der aktuellen Ereignisse einen Blick in die einfachen aber doch so erfolgreichen Mechanismen von Propaganda wirft und die Frage, warum sie, die Propaganda so erfolgreich ist, anhand des Systems des Winterhilfswerk erklärt.
Das Heinrich-Lübke-Haus ist bis zum 13. November 2015 samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten können Besuche und Führungen gerne im Kulturbüro, Tel: 02933 81209 oder u.koch@stadt-sundern.de vereinbart werden.