Rumbeck. Anlässlich der monatlichen Wanderungen der Kolpingsfamilie Rumbeck organisierte Wanderführer Andreas Balling jetzt eine besondere Exkursion. Der Rumbecker Förster Wolfram Blanke führte insgesamt 20 Mitglieder und Nichtmitglieder durch das Rumbecker Mühlbach. Themen waren „Waldschäden, Trockenheit, Borkenkäfer, Zustand und Zukunftsvisionen“.
Betroffenheit in der Gruppe
Als der Forstexperte in allen Einzelheiten und sehr anschaulich über Klimawandel und dessen Folgen berichtete, dazu noch bereits geschädigte Bäume und Waldbereiche zeigte, machte sich in der ansonsten lustigen Gruppe immer wieder Stille durch Betroffenheit breit. In allen Details erläuterte der engagierte Förster die Überlebensstrategien bei Nadel- und Laubbäumen, die durch Borkenkäfer und deren Larven massiv gestört werden. In Verbindung mit der enormen Trockenheit der Sommer 2018 und des aktuellen Jahres 2019 gehen einzelnen Bäume wie auch größere Waldbereiche ganz einfach zugrunde und stehen uns nicht mehr für ein gesundes Ökosystem zur Verfügung. Diese unbefriedigende Situation werde sich noch beschleunigen, so Blanke. „Wir müssen uns also auch mit unserem Verhalten darauf einstellen, ob wir wollen, oder nicht.“
Zu wenig Fäll- und Räumkapazitäten
Ein weiteres Problem ist, die mit Ungeziefer befallenen Bäumen aus den Wäldern zu schaffen, um damit die schädlichen Käfer und ihre Larven zu separieren. Als Beispiel nannte Blanke nur eine „Banalität“, es gebe zu wenig Baumfäll- und Transport-Kapazitäten. Man könne es auch anders formulieren, die Schäden seien dermaßen groß und verbreitet, dass man einfach nicht nachkomme. Wolfram Blanke ging auch auf Zukunftsvisionen ein und erläuterte Ideen für neue Baumarten, die besser mit Trockenperioden zurechtkommen. Hier sei noch viel Forschungs- und Züchtungsarbeit zu bewältigen. Das Thema Wirtschaft und Holzverkauf wurde ebenfalls angesprochen, und welche Problematiken sich in diesem Bereich durch die jetzige und künftige Umweltsituation ergeben. Blanke vermittelte also umfangreiche Informationen aus allen Bereichen und den enormen Herausforderungen für alle.
Die Themenwanderung mit dem Forstexperten war für alle Kolping-Beteiligten eindrucksvoll und gab jedem einzelnen Potential zum Nachdenken.
(Quelle: Klaus Peters/Kolping Rumbeck)
2 Antworten
Auch vor unsere Haustür zeigt sich, wie rasant der Klimawandel voranschreitet. Die Waldbegehung führte den Gästen eindrucksvoll vor Augen, welche Schäden allein bei unserer grünen Lunge sichtbar werden. Von Missernten, Starkregenereignissen und dem Anstieg des Meeresspiegels haben wir da noch gar nicht gesprochen. Wie sagt der ehemalige Fernsehjournalist Franz Alt: „Gegen die Probleme, die wir durch zukünftige Klimaflüchtlinge bekommen werden, war das 2015er Ereignis eine laues Lüftchen. “
Tja, die Autoren/Autorinnen von „Die Grenzen des Wachstums“ (1972) und/oder „Global 2000“ (1980) wurden zeitgenössisch gerne in der „die spinnen doch nur rum“-Ecke abgelegt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums
https://de.wikipedia.org/wiki/Global_2000_(Studie)