Hachen. Vor einigen Tagen übergab die Bürgerinitiative Nelliusstraße aus Hachen die gesammelten Unterschriften für ein Bürgerbegehren an den Bürgermeister. Jetzt muss der Raterneut über den Straßennamen entscheiden. Die FDP Sundern unterstützt die Bürgerinitiative bei ihrem Wunsch, den Straßennamen zu belassen, ausdrücklich, wie sie jetzt erklärte.
„Überwältigende Mehrheit der Anwohner ist Basis der Diskussion“
„Dabei geht es in keiner Weise darum, eine Figur der lokalen Geschichte, die in Verbindung mit dem national-sozialistischen Gedankengut gebracht wird, ungeeignet zu Ehren. Wir haben das Thema intensiv und zum Teil recht emotional innerhalb der Fraktion diskutiert. Bis zum Schluss der Debatte war eine 100-prozentige Übereinstimmung aller Beteiligten nicht möglich“, so Oliver Brenscheidt, Ratsmitglied und Vorsitzender der FDP Fraktion. „Basis für unseren Standpunkt ist allein die Tatsache, dass eine überwältigende Mehrheit der Anwohner dieser Straße den Namen belassen möchte. Auf Basis dieser Erkenntnis gibt und gab es keinen Anlass über die Umbenennung der Straße zu diskutieren.“
FDP will Gedenktafeln „mit Licht und Schatten“ durch Spender finanzieren
„Die gewonnenen Erkenntnisse über Georg Hermann Nellius sollen aber nicht ignoriert werden. Im Gegenteil: durch die Umbenennung der Straßen wird die Konfrontation mit dem Regime und den Folgen dieses Terrors aus Sicht der Liberalen nur erschwert,“ so Brenscheidt weiter. „Wir plädieren daher dafür, an einem geeigneten Ort im Bereich der Straße und gegebenenfalls auch analog im Bereich der bereits umbenannten Straßen im Hoffmann’schen Gelände eine Gedenktafel erreichten zu lassen, die neben den guten Leistung von Nellius, Wagenfeld und Kahle auch die Schattenseiten der Personen beleuchtet.“
„Ohne diesen Hinweis wäre es schwierig, den Namen zu belassen. Aber so weist eine ganze Straße im positivsten Sinne mahnend in unsere Geschichte. Wir sind überzeugt, dass sich in Hachen und Umgebung Spender finden lassen, die eine solche Gedenktafel unterstützen und aufstellen lassen würden“, fasst Dorothee Thiele für die FDP die Situation zusammen.