- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

FDP beantragt Verzicht auf Museumsneubau

Ansicht der Umplanung von der Klosterbrücke. (Quelle: HSK)
Die aktu­el­le Pla­nung für den Neu­bau des Sau­er­land­mu­se­ums, die am Diens­tag im Kreis­tag beschlos­sen wer­den soll. (Quel­le: HSK)

Arnsberg/HSK. Drei Tage vor der ent­schei­den­den Abstim­mung im Kreis­tag hat die FDP-Kreis­tags­frak­ti­on den Antrag gestellt, die Neu­bau­pla­nung für das Sau­er­land­mu­se­um und die Hang­be­bau­ung an der Ruhr­stra­ße auf­zu­ge­ben. „Die jetzt ver­folg­te Muse­ums- und Kul­tur­fo­rums­pla­nung erfüllt die anspruchs­vol­le Auf­ga­ben­stel­lung nicht mehr. Sie hat den Cha­rak­ter einer Lösung um jeden Preis,“ sagt Fried­helm Wal­ter aus Rum­beck, der Vor­sit­zen­de der FDP-Kreis­tags­frak­ti­on. Wal­ter for­dert auch eine nament­li­che Abstim­mung im Kreis­tag. „Die gro­ße Bedeu­tung des Vor­ha­bens und sei­ne hohe Bin­dung von Finanz­mit­teln erfor­dern ein öffent­li­ches Bekennt­nis, wel­ches durch nament­li­che Abstim­mung sicht­bar gemacht wer­den soll,“ begrün­det Wal­ter dies.

„Keine Lösung um jeden Preis“

Friedhelm Walter, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion. (Foto: FDP)
Fried­helm Wal­ter, Vor­sit­zen­der der FDP-Kreis­tags­frak­ti­on. (Foto: FDP)

In der Kul­tur­aus­schuss­sit­zung am letz­ten Mitt­woch hat­te die FDP noch nichts von die­ser For­de­rung durch­bli­cken las­sen. Sie hat­te ledig­lich eine Ver­ta­gung bean­tragt, da sie noch Bera­tungs­be­darf habe. Die­ser Antrag war mit deut­li­cher Mehr­heit abge­lehnt wor­den. Eben­so ein Antrag der Lin­ken, auf die Neu­bau­pla­nung zu ver­zich­ten und eine Depen­dance-Lösung in einem Alt­bau in der Alt­stadt zu ver­fol­gen. Ins­ge­samt hat­te sich der Kul­tur­aus­schuss mit deut­li­cher Mehr­heit für einen Neu­bau an der Ruhr­stra­ße nach dem Kon­zept „Trep­pe“  ausgesprochen.
„Anspre­chen­de Idee an ört­li­chen Gege­ben­hei­ten gescheitert“
Fried­helm Wal­ter schreibt jetzt in sei­nem Antrag, die Idee eines neu­en Muse­ums- und Kul­tur­fo­rums Süd­west­fa­len sei ins­ge­samt anspre­chend, jedoch jetzt an den ört­li­chen Gege­ben­hei­ten geschei­tert. Nach lang­jäh­ri­gen Pla­nun­gen wer­de auch der jet­zi­ge Ent­wurf nach zwei ers­ten, ver­wor­fe­nen Ent­wür­fen immer noch als „ver­bes­se­rungs­wür­dig“ bezeich­net, gleich­zei­tig aber  als alter­na­tiv­los zur Ent­schei­dung gestellt. Es blei­be unbe­kannt, wel­che „Fein­pla­nung” die­ser Ent­wurf noch ermög­li­che, um Akzep­tanz zu finden.

„Flächenreduzierung um ein Drittel schränkt ein“

Die FDP fordert den Verzicht auf die Bebauung des Ruhrstraßenhangs für eine Museumserweiterung. (Foto: oe)
Die FDP for­dert den Ver­zicht auf die Bebau­ung des Ruhr­stra­ßen­hangs für eine Muse­ums­er­wei­te­rung. (Foto: oe)

Auch finan­zi­el­le Risi­ken führt Wal­ter ins Feld. Bei der Beschluss­fas­sung im Kreis­tag im Juni 2013 sei es um 11,5 Mil­lio­nen Euro gegan­gen. Schon jetzt wer­de ein Finanz­vo­lu­men von min­des­tens 12,7 Mil­lio­nen Euro vor­ge­schla­gen, wei­te­re Kos­ten­ri­si­ken nicht ein­ge­plant. Betriebs­kos­ten von rund einer Mil­li­on Euro kämen Jahr für Jahr hin­zu. Ob Besu­cher­zah­len in der genann­ten Grö­ßen­ord­nung zu erzie­len sei­en, blei­be dahin­ge­stellt. Ver­mie­tungs­chan­cen für den soge­nann­ten Mul­ti­funk­ti­ons­raum wür­den auf­grund der ein­ge­schränk­ten Aus­stel­lungs­flä­che nicht mehr gesehen.

„Anspruch nicht mehr erfüllt“

„Aus­stel­lun­gen, Aus­stel­lungs­mög­lich­kei­ten und Besu­cher­zah­len ste­hen für uns in einem unmit­tel­ba­ren Zusam­men­hang. Eine Redu­zie­rung um rund ein Drit­tel schränkt die­se Mög­lich­kei­ten und Erwar­tun­gen erheb­lich ein,“ sagt Wal­ter und zitiert aus der Pro­jekt­be­schrei­bung. Anspruch sei es, “ein hoch­wer­ti­ges Zen­trum popu­lä­rer kunst- und kul­tur­ge­schicht­li­cher Wech­sel­aus­stel­lun­gen und Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen” zu schaf­fen, das jähr­lich rund 50 000 Besu­cher anzie­hen sol­len. Dafür, so Wal­ter wei­ter, sei nach den bis­he­ri­gen Pla­nun­gen für den Neu­bau eine Aus­stel­lungs­flä­che von 740 Qua­drat­me­tern vor­ge­se­hen, auf­ge­teilt in drei Ebe­nen. Der nun vor­ge­ge­be­ne Kos­ten­rah­men erlau­be aber nur noch 533 Qua­drat­me­ter, wobei die Flä­che von 56 Qua­drat­me­tern im 2. Unter­ge­schoss sich aus­stel­lungs­mä­ßig nur in gerin­gem Umfang nut­zen las­se. Sie die­ne mehr der bau­li­chen Erschlie­ßung oder dazu, „die zur Ver­fü­gung ste­hen­de Aus­stel­lungs­flä­che posi­tiv auf über 500 Qua­drat­me­ter zu heben“.
 
 

Beitrag teilen

2 Antworten

  1. Nach SBL und Lin­ken äußert nun also auch die FDP, dass sie unter den jet­zi­gen Umstän­den den Erwei­te­rungs­bau für das Sau­er­land­mu­se­um ablehnt! Zusam­men mit dem Pira­ten im Kreis­tag gäbe es jetzt schon eine Mehr­heit gegen die­ses Pleiten‑, Pech- und Pan­nen­pro­jekt, wenn es nach der Anzahl der Fraktionen/Parteien gin­ge – was lei­der nicht der Fall ist. Denn die Wäh­ler haben es mehr­heit­lich so gewollt, dass im Kreis­tag des HSK die CDU allei­ne ent­schei­den kann…

  2. Auch wenn es mir schwer fällt, das zu schrei­ben. In die­sem einen Punkt ist das auch gut so. Weil die Neu­bau­ver­hin­de­rer aus ideo­lo­gi­schen Grün­den zu blind sind, um die Chan­cen zu erken­nen, die die­ser An-/Neu­bau bringt. Und ja, die Kos­ten sind sehr hoch. Manch­mal muss man eben unbe­que­me Wege gehen, um ans Ziel zu kommen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de